Dienstag, 20. September 2011
BUCHTELN ZUM KAFFEE
Wenn es draußen regnet und man glaubt, das schlechte Wetter hört gar nicht mehr auf, ist der Duft von Frischgebackenem doppelt unwiderstehlich. Wuchteln stehen da ganz oben auf meiner Liste für Schlechtwetter-Mehlspeisen. Laut Duden heißen sie korrekt Buchteln, allerdings kenn ich niemanden, der nicht Wuchteln sagt. Und mir gefällt der Name auch viel besser. Als Kind mochte ich sie am liebsten mit heißer Vanillesauce. Das war damals wahrscheinlich einfach flüssiger Oetker- oder Flana-Vanillepudding. Heute würde ich die Vanillesauce machen, die ich für die Stachelbeernachspeise verwendet und die ich mir bei Petra ausgeborgt habe. Am Wochenende gab es die Wuchteln ganz ohne Vanillesauce, zum Nachmittagskaffee.
Buchteln
ergibt 15 Stück
200 ml Milch
500 g glattes Mehl, Typ 480
20 g Germ
80 g Kristallzucker plus 1 EL fürs Dampfl
80 g weiche Butter
4 Eidotter
Salz
abgeriebene Schale einer unbehandelten Zitrone
flüssige Butter
Powidl
Germ in die lauwarme Milch bröseln und auflösen. Mit der Milch, einem Drittel des Mehls und einem Esslöffel Zucker ein Dampfl ansetzen. Zugedeckt an einem warmen Ort gehen lassen. Dann das restliche Mehl, den Kristallzucker, die Eidotter, Zitronenschale, Butter und eine Prise Salz zugeben. Zu einem halbfesten Teig kneten. Zugedeckt erneut gehen lassen, bis sich das Volumen ungefähr verdoppelt hat. Eine rechteckige Backform gut einfetten. Auf einer bemehlten Arbeitsfläche den Teig ungefähr zwei Zentimeter dick auswalken. 15 gleich große Stücke aus dem Teig schneiden. Nochmals ein bisschen größer auswalken. Jeweils einen Kaffeelöffel Powidl in die Mitte setzen (Richtige Wuchteln müssen für mich mit Powidl gemacht werden. Alles andere geht gar nicht. Allerdings gibt es bei diesem Thema Meinungsverschiedenheiten zwischen mir und meinen Freundinnen). Gut verschließen. Jedes Stück in flüssige Butter tauchen.
Mit der Teignaht nach unten dicht nebeneinander in die Form setzen. Zudecken und nochmals eine Stunde gehen lassen. In der Zwischenzeit das Backrohr auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Buchteln eine halbe Stunde backen.
Aus dem Ofen nehmen, kurz abkühlen lassen, aber noch warm aus der Form nehmen und vorsichtig trennen. Vor dem Servieren mit Staubzucker bestreuen.
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ich hätt' dich gern als nachbarin.
AntwortenLöschen... und ich dich erst :-)
AntwortenLöschen;-) apropos w oder b: ich bin vom oberösterreichisch-salzburgischen "wuchteln" zum wienerischen "buchteln" übergelaufen. dafür bleibe ich dabei (wie offenbar manche deiner freund/inn/e/n), sie dürfen ausschließlich mit feinster marünmamalad gefüllt sein. anfangs gab's bei schwiegermama nur eine knausrige marillenreihe für mich, mittlerweile haben sich schon einige auf meine seite gestellt und wir haben mehrere marillenreihen erkämpft. aber wenn ich sie selbst mache (könnte ich am woe, grad so wenig zeit für all das schöne, hach), kommt nur marille eini.
AntwortenLöschendass du mir gerade mit marillenmarmelade so in den rücken fällst: die gehört in palatschinken, das weiß doch jeder ;-) - allerdings lasse ich da auch andere marmeladen zu.
AntwortenLöschenich auch. powidl zum beispiel :D - dann mit mohn und staubzucker und ein bissl sauerrahm. oder preiselbeer. oder ribisel. muss halt alles ein bissl säure haben.
AntwortenLöschenWuchteln mit Marillenmarmalad (also eine salomonisches Dazwischen)gabs bei meiner Mutter, diese ganz kleinen, noch lauwarmen Dukatenwuchteln und Vanillesoss mit Haas-Pudding, Vanillinzucker(echte Vanille verwendete damals kaum jemand) und Eigelb gemacht.
AntwortenLöschenAls Kind war ich begeistert udn konnte einige verdrücken, heute bin ich gustomässig anders gepolt.
ach Eline, du auch von der Marün-Fraktion ... hält denn keiner zu den Powidl-Junkies ;-) ???
AntwortenLöschenSieht äußerst animierend aus. "Nudeln" hießen die in Nürnberg, und eine Zeitlang habe ich immer im Vorbeifahren mit dem Fahrrad diese Nudeln bei der sehr traditionellen Bäckerei Kerschbaum gekauft. Zum Frühstück allerdings und bevorzugt ohne Füllung. Obwohl die gefüllten auch sehr schön waren.
AntwortenLöschenDoch, ich mag sie auch mit Powidl, aber wenn ich ganz ganz ehrlich bin, schlägt mein Herz auch mehr für "mit Marillenmarmelade".
AntwortenLöschenAch, du also auch von der Marünfraktion :-(
AntwortenLöschenDa steh ich nun ganz alleine da mit meiner Powidlbegeisterung - wahrscheinlich sind meine böhmischen Urahnen schuld daran :-)