Dienstag, 24. April 2012

NICHTS FÜR PURISTEN



Wenn die jungen Damen bei uns essen, kochen wir natürlich Gerichte, die ihnen besonders gut schmecken. Ein Klassiker sind die in Milch gekochten und dann knusprig frittierten Hendlhaxerln mit Curry-Erdäpfel-Salat. Das Hendlhaxerl-Rezept kommt - glaube ich - ursprünglich von Nigella Lawson.

Achtung: Puristen bitte jetzt keinesfalls weiterlesen!
Denn der Curry-Erdäpfel-Salat hat sich im Lauf der Zeit aus dem "normalen" Erdäpfelsalat entwickelt. Die jungen Damen verweigerten zuerst den Zwiebel, dann probierten sie den Salat mit etwas Sauerrahm drin. Bei den Erdäpfeln bestehen wir alle auf mehligen, vorzugsweise aus dem Mühlviertel. Sie schmecken uns einfach besser. Irgendwann einmal experimentierten wir mit Currypulver und so kam eins zum anderen.

Ich weiß, dass dieser Salat nur mehr wenig mit dem traditionellen österreichischen Erdäpfelsalat gemeinsam hat, aber bei uns erfreut er sich sehr großer Beliebtheit, und das ist ja das Wichtigste. Ach ja, als Salatöl hat sich hierzu inzwischen Haselnuss- oder Walnussöl durchgesetzt.

Knusprige Hühnerkeulen mit Curry-Erdäpfel-Salat
für 4 Personen

8 Hühnerkeulen
ca. 1 l Milch
Salz
180 g Mehl
3 TL Salz
3 TL Chiliflocken
2 Eier, versprudelt
Erdnussöl zum Frittieren

Am Vortag die Hühnerkeulen in einen Topf schlichten und mit gesalzener Milch aufgießen, so dass alle Stücke vollständig mit Milch bedeckt sind. Am nächsten Tag die Milch zum Kochen bringen und die Hühnerkeulen ungefähr eine Stunde sanft köcheln. Etwas auskühlen lassen, aus der  Milch heben, vorsichig säubern und die Teile auf ein Gitter legen.

Einen Teller mit versprudeltem, gesalzenen Ei bereitstellen. Das Mehl mit dem Salz und den Chilflocken in ein festes Sackerl, am besten ein Tiefkühlsackerl geben. Die Hühnerkeulen immer einzeln in das Sackerl geben, kräftig schütteln, sodass die Keule ganz bemehlt ist. Herausnehmen, im Ei wenden und den Vorgang mit dem Sackerl wiederholen.



Die so bemehlten Hühnerkeulen auf einem Gitter 15 Minuten antrocknen lassen. Das Öl stark erhitzen. Die Hühnerteile darin frittieren, bis sie rundherum knusprig braun sind. Bei uns hat das ungefähr acht bis zehn Minuten gedauert. Auf Küchenpapier entfetten. Mit dem Curry-Erdäpfel-Salat servieren.

Curry-Erdäpfel-Salat

700 g Erdäpfel
1 Becher Sauerrahm
2 TL Currypulver (Anapurna von Ingo Holland)
etwas Essig (James Grieve von Gegenbauer)
lauwarme Suppe nach Bedarf
Salz, Pfeffer
1 Handvoll gehackte Petersilie
Walnuss- oder Haselnussöl
auf besonderen Wunsch ein paar Cocktailtomaten, geviertelt

Die Erdäpfel in der Schale weich kochen. Etwas auskühlen lassen. Schälen und grob-blättrig schneiden. In einer großen Schüssel Sauerrahm mit Curry, Suppe, Essig und Salz glatt rühren. Die Erdäpfel dazugeben und gut durchmischen. Eine Handvoll gehackte Petersilie und die Tomatenviertel unterheben. Abschmecken, nach Belieben noch Suppe oder Rahm zugeben (wir mögen den Salat relativ flüssig). Ganz zum Schluss Walnuss- oder Haselnussöl untermischen.

23 Kommentare:

  1. Den probier ich auf jeden Fall. Ich bin ja auf jeden Fall ein Purist ;) ...mache aber ständig Ausnahmen und wenn Curry dabei ist gibt es kein Halten!

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    1. Hast du auch ein Lieblingscurry?

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    2. Eher viele!
      Kichererbsen und Linsen auf jeden Fall.
      Ich hab' da schon einen Post im Speicher, der liest sich ähnlich wie deiner (ich sag' nur Mann und Sohn und die Entwicklung einer Speise).
      Liebe Grüße

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  2. Tolle Idee mit dem Bemehlen im Gefrierbeutel...wie überhaupt diese Vorgehensweise des Panierens - werde ich ausprobieren, genau wie den Kartoffelsalat!

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  3. Curry und Erdäpfel passen ja so gut zusammen, warum nicht in einem Erdäpfelsalat - da spricht doch nix dagegen.
    Warum werden die Haxerl in Milch gekocht?

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    1. Also, warum in Milch, da sag ich als erste Antwort: weil es so im Rezept stand. Der Mitkoch und ich haben das diskutiert. Er glaubt, dass das Garen in Milch, das auch in der katalanischen Küche (Schweinsbraten in Milch) vorkommt, den Sinn hat, das Fleisch sanft zu garen aber nicht auszulaugen. Es ist jedenfalls innen immer sehr zart und saftig. Kurz gesagt: Wir wissen es nicht genau ;-)

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    2. Die erste Antwort ist Spitze ;-)
      Schweinsbraten in Milch kenn ich aus Italien, aber in Milch und Rosmarin geschmort, nicht gekocht. Das gibt eine karamellisierte Sauce, die sogar der Michverweigerer H gerne isst.
      Das Experiment mit milchgegarten Hendlhaxerl find ich spannend, müsste ich aber heimlich machen, sonst zieht H allein wegen des Milchgeruchs aus.

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  4. Das gefällt mir schon wieder sehr gut... ich mag jegliche Mayonnaise am Kartoffelsalat überhaupt nicht, aber diese Sauerrahm-Curry-Variante hört sich für mich sehr lecker an :-)

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    1. Auf jeden Fall muss er bei uns immer leicht "gatschig" sein. Aber ich selbst ess ihn auch mit Mayonnaise, so hab ich ihn immer bei meiner Mama zum quadratischen, panierten Seelachsfilet bekommen ;-)

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  5. Da hab ich ja wieder einmal ein Rezept, wenn ich ein Hendl zerlege und mir was ausdenken muss, wie ich die Haxerln allein verputze, weil der Turbohausmann ja Hendl nur isst, wenn es nicht ausschaut wie eines. Memme!

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  6. Ohja, das ist was für mich! Das Gericht kommt auf die Liste!

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    1. Ha, diese Liste! Jeder von uns hat eine und sie wird immer länger, ist es nicht so? ;-)

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  7. genau, ich habe auch so eine Liste, und zwischendurch blättere ich sie durch, und ich koche auch etwas nach. Es geht halt lange :-))

    Dein Gericht sieht grandios aus, perfekt!

    Lieben Gruß
    Gaby

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    1. hallo Gaby,
      meine Liste ist inzwischen zwei A4-Seiten lang ...

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  8. Was juckt mich puristisch ;-) Schaut jedenfalls so aus, als ob es hier gut ankommt - und das ist die Hauptsache! Bei "knusprig" bin ich sowieso immer dabei.

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  9. Hallo! Ich hätte eine Frage. Die Hühnerkeueln sind mit Haut oder?
    Liebe Grüße aus Wien, Charlotte
    Queen of Gugelhupf

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  10. Ach und da fällt mir noch eine ein.. Stell ich den Topf über Nacht in den Kühlschrank oder hast den einfach draußen stehn lassen? LG

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    1. der Topf kommt in de Kühlschrank. Gutes Gelingen wünsche ich Dir :-)

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  11. Liebe Küchenschabe,
    Rezepte für Kartoffelsalat kann ich nie genug haben: da kam mir Dein Rezept gerade recht. Heute mit Fisch-Frikadellen: perfekt!
    Dank und herzliche Grüße aus Schleswig-Holstein,
    Sandkorn

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