Viel gehört nicht dazu, mich zu mobilisieren, wenn ich irgendwo was über interessante Zitrusfrüchte lese. Noch dazu, wenn's um die Meyer geht - wo ich doch selbst zu Hause ein Bäumchen mit kleinen Meyer-Zitronen pflege (also eigentlich pflegt es der Mitkoch, er ist der Zitrusexperte im Haus, ich bin nur Nutznießerin der Erträge).
Und als ich bei Katha erfuhr, dass es bei denn's Meyer-Zitronen gibt, war ich sozusagen schon unterwegs - also theoretisch, denn ich hab im Londonurlaub davon gelesen und stark gehofft, dass ich nicht zu spät dran bin.
War ich gottseidank nicht und so stapelten sich nach dem Einkauf etwa 30 der begehrten Zitronen in der Küche. Meyer-Zitronen zeichnen sich bekanntlich dadurch aus, dass sie weniger sauer und viel aromatischer als normale Zitronen sind. Das kommt daher, dass sie eine Kreuzung aus Zitrone und entweder Mandarine oder Orange sind (da gibt es unterschiedliche Meinungen, zur Klärung kann ich auch nichts beitragen, ist mir eigentlich auch wurscht).
Und weil ich derzeit so viele davon habe, leiste ich mir den Luxus einer Marmelade. Aus zehn Früchten habe ich sieben Gläschen mit etwa 200 Gramm erhalten. Die Zubereitung ist watscheneinfach. Wichtig ist nur, sehr sorgfältig wirklich alle Kerne zu entfernen - und eine Meyer hat sehr viele Kerne!
Meyer-Zitronen-Marmelade
10 Meyer-Zitronen
pro Zitrone 110 g Zucker, also 1100 g
500 ml Wasser
Die Zitronen vierteln und die Viertel in sehr dünne Spalten schneiden. Die Spalten sollten wirklich so dünn wie möglich sein, sonst sind sie nach der Kochzeit nicht weich. Mehr als einen Millimeter sollten sie nicht haben. Aus diesen Spalten werden jetzt in Fitzelarbeit sämliche Kerne und Kernteile entfernt. Und damit ist die Arbeit eigentlich schon beendet: Man gibt die dünnen Zitronenspalten, den Zucker und das Wasser in einen Topf und köchelt das Ganze ungefähr eine Stunde lang. In Gläser abfüllen und fertig! Die Marmelade hat nach dieser Stunde problemlos geliert und eine schöne, hellorange Farbe bekommen.
Am nächsten Tag haben wir die Marmelade gleich zum Frühstück verkostet. Sie schmeckt wunderbar säuerlich, aber nicht zu sauer und ist von zurückhaltender Süße - genau richtig.
Zehn weitere Meyer habe ich abgerieben und den Abrieb eingefroren, genauso habe ich den ausgepressten Saft im Tiefkühler verstaut. Jetzt ist noch ein Drittel meiner Beute übrig und ich überlege gerade, während ich immer wieder von der Marmelade nasche, ob ich nicht einfach noch ein paar Gläser davon koche ...
Köstlich schaut sie aus...sooo köstlich!!
AntwortenLöschendanke! Schön, wieder mal von dir zu hören :-))
LöschenSuper schönes Rezept :-) Nachdem ich letzte Woche dank Katha Meyer Zitronen im Biomarkt gefunden hab und u.a. damit Deine Lemon Bars gemacht hab - die sind ja sündig lecker :-) - mach ich mit den restl. Zitronen wohl diese Marmelade, wobei ein paar Zitronen muss ich im Froster als Saft & Schale horten, da es diese Lemon Bars als Dessert zu unser Büroweihnachtsfeier geben soll, tüftele noch, was noch dazu passen könnte ;-) Schönen 1. Advent noch & danke für diese tollen Rezepte sowohl als auch .. Herzlichst Nadja
AntwortenLöschenDanke Nadja - die lemon bars muss ich auch unbedingt noch mal machen :-)
LöschenWow - obwohl ich sonst kein Marmeladenfan bin - diese hier sieht supergut und zum Reinbeissen aus!
AntwortenLöschenDanke Teufelchen!
Löschenmeine Meyer-Zitrone hat auch reichlich Früchte, aber sie brauchen noch einige Zeit bis sie reif sind. Nun weiß ich was ich davon mache. Danke
AntwortenLöschenah, du gehörst auch zu den Glücklichen, die ein solches Bäumchen besitzen - auch meine 9 Früchte werden noch etwas Zeit brauchen, bis sie geerntet werden können.
LöschenMan könnte fast meinen, jemand würde dich bezahlen. ;-)
AntwortenLöschenZu blöd, dass wir hier in der Nähe keinen Denn's haben. Ich wüsste wirklich zu gern, wie die Meyers schmecken...
Tut aber niemand :-).
LöschenSchau doch einfach mal aufmerksam beim Einkaufen. Vielleicht gibts ja auch bei euch welche, die nur nicht gekennzeichnet sind. Merkmale: viel glattere Schale, meist etwas dunkler.
Farbenpracht, und das mitten im Winter!
AntwortenLöschenganz wichtig in dieser Jahreszeit :-)!
LöschenSieht wunderschön aus, deine watscheneinfache Meyermarmelade!
AntwortenLöschenEin Glas ist schon weg :-)
LöschenAlso wenn Du in Österreich Meyer Lemons bekommst, dann sollte das in der Schweiz wohl auch zu schaffen sein! Who can help?
AntwortenLöschenLiebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Am besten, du fragst Robert - denn es kann doch nicht sein, dass die Österreicher wieder mal die Nase vorn haben, oder ;-)?
LöschenIch wüßte ja auch zu gerne, wo ich diese Wunder-Zitronen herkriegen kann....
AntwortenLöschenViktualienmarkt??
LöschenIch war auch erfolgreich; nach Meyer-Zitronenmayo und Meyer-Lemon-Curd sind noch fünf Stück übrig ... Vielleicht für die halbe Menge dieser Marmelade? Heute morgen habe ich noch mal bei Denn's nachgeschaut, aber da lag keine einzige Zitrone weit und breit, weder Meyer noch sonstwelche. Schade! Ich komme gerade auf den Geschmack.
AntwortenLöschenich glaube auch, dass wir allmählich alle denns-Märkte leer gekauft haben ;-)
LöschenÜberall seh ich diese Zitronen... die gibt es gerade aber nur in A, oder?
AntwortenLöschenUnd Zitronenmarmelade gehört zu den wenigen, die ich gerne esse....
Zum Trost bekomme ich wenigstens diese Woche die erste Orangenlieferung aus Sizilien :-)
ich weiß nicht, ob du die nicht in D auch bekommen müsstest - vielleicht sind sie nur nicht als Meyer-Zitronen angeschrieben?
Löschendu prasst wirklich mit diesen kostbaren Früchtchen. mir wäre wenn ich welche hätte dein Curd eingefallen, dass du mal mit Marakujas gemacht hast.
AntwortenLöschenweltbeobachterin, die bist die Beste! Natürlich, Lemon curd müsste mit denen ganz toll sein - zufällig hab ich noch ein paar :-) ...
Löschenmensch meyer,
AntwortenLöschendie meyer's findet man in salzburg - umgebung und in münchen auf dem viktualienmarkt nicht. aber was ich gestern in münchen bekommen habe, ist der gitternetzroller :o))
viele liebe adventliche grüße und dank für den tipp
von heli
Ah,das freut mich, du hast den Roller - sicher bei Kustermann, oder :-) ?
Löschenhaha...
Löschenjetzt habe ich dich aber erwischt. du spiiiickst!!!!!
lg
heli
Liebe Schabe,
AntwortenLöschenmerci für den Bericht und das Rezept. Zum Glück gab's die Meyers auch in Mainz bei Denns... gab, jetzt hab ich die ganzen letzten gekauft :D
Bei der Marmelade konnte ich nicht wiederstehen - muss aber leider sagen, dass das Rezept SO NICHT funktioniert. Die Schalenstreifen, alle 1 mm dünn, wurden knallhart beim Kochen. Die einzige Rettung war, mit dem Kartoffenstampfer das Fruchtfleisch zu zerpessen und die Schalen abzuseihen - bei Verlust von fast das Hälfte der Masse, was natürlich mehr als schmerzt.
Vielleicht waren die Meyers nicht mehr frisch genug? Wenn man aber andererseits die Funktionsweise der Osmose kennt, kann man verstehen, dass es so kommen müsste. Beim Kandieren müsste man die Schalen auch vorher kochen, bis sie ganz weich sind, anders würden die auch dehydriert und steinhart.
Also: Zitronen im Ganzen vorkochen, oder aber die Streifen nur mit dem Wasser, vielleicht eine halbe Stunde, weich vorkochen und dann erst den Zucker zugeben.
Das Gelieren wird übrigens befördert, wenn man die Kerne sammelt, ein paar Stunden in Wasser weicht und dan mitkochen lässt, in Mull oder einem Kannen-Teebeutel aus Papier. Die enthalten nämlich richtig viel Pektin!
So, ich hoffe, die anderen Nachahmungwilligen lesen dies alles und machen nicht den gleichen Fehler..
Schönen Abend wünscht
der Hiwwelhubber
Lieber Hiwwelhubber,
LöschenEs tut mir leid, dass das Rezept offensichtlich problematisch ist. Mir hat daran gefallen, dass es mit sehr geringem Aufwand verbunden ist. Es gibt ja Rezept-Varianten von Zitrusmarmeladen, bei denen sich die Arbeit über ganze zwei Tage hinstreckt, wie beispielsweise bei Kathas Bitterorangenmarmelade dokumentiert.
Zurück zur Meyer: Bei mir hat die Schale auch "Biss", ist aber keinesfalls ungenießbar geworden. Dein Tipp mit dem Vorkochen ohne Zucker klingt logisch. Das werde ich mit den Zitronen probieren, die ich noch übrig habe. Die Extraportion Pektion aus den Kernen war übrigens bei mir nicht nötig. Die Marmelade hat auch ohne die Kerne schön geliert.
Ok... bin gespannt auf Deine zweite Charge :D
LöschenLiebe Küchenschabe,
AntwortenLöschenalso bei mir hat' s grade eben so super funktioniert, ich bin ganz hin und weg. Schale hat ein wenig Biss, aber genau so wie es sein soll. Hab erst überlegt, ob ich die geschnittenen Zitronen über Nacht mit dem Zucker stehen lassen soll und ob ich die Kerne mit kochen soll, hab mich aber dann auf deine Anleitung verlassen und alles bestens.
Jetzt fehlen nur die Brioches, Scones etc. aber das dann morgen.
Liebe Beate,
Löschengenau, die Schale hat noch etwas Biss. Ich hab dann einen nächsten Versuch gestartet und den Zucker erst nach der Hälfte der Kochzeit reingegeben - da wird die Schale noch mal deutlich weicher!
Bei den Brioches würde ich die zum Beispiel die hier empfehlen:
http://diekuechenschabe.blogspot.co.at/2012/04/meyer-meyer-meyer-oder-sizilianisches.html
Die Idee, ganze Zitronenscheiben mit reinzugeben finde ich super: Schönes Rezept!
AntwortenLöschenLG
Ela
Dankeschön, Ela :-)
LöschenLebe in Ischia (Italien ) hab es mit meinen Orangen (direkt vom Baum , unbehandelt) gemacht
AntwortenLöschenSUUUUUUUpppppper
Hallo liebe Küchenschabe, bin Marmelade-Anfänger - welchen Zucker nimmst du denn? stinknormalen Kristallzucker oder irgendeinen Gelierzucker? Danke für deine Antwort, Deli
AntwortenLöschenMuss auch noch schnell mein Lob loswerden. Hab's nachgemacht und ich muss sagen, so eine leckere Zitronenmarmelade hab ich noch nie gegessen! Ein Genuss optisch und geschmacklich! Tolles Rezept!
AntwortenLöschendanke dir! Ich bin dieses Jahr noch auf der Suche nach Meyer-Zitronen, ich hoffe, ich finde bald welche!
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