Freitag, 10. August 2012

WENN DIE WEGSCHNECKE SCHWÄCHELT ...

Gemüse, das wider Erwarten nicht von Schnecken zerfressen wird, kann Stress verursachen. In Erinnerung an den Schnecken-Horrorsommer 2011 (täglich gefühlte 20 Schnecken pro Quadratmeter) habe ich gleich zehn bunte Mangold-Pflanzerl gesetzt, um wenigstens ein bis zwei durchzubringen. Und was passiert? Kein Schneckenjahr. Auch kein Zeckenjahr, kein Gelsenjahr. Es ist mir völlig schleierhaft, was da passiert ist, aber heuer hält sich das alles sehr in Grenzen.

Wenn ich Schnecke sage, meine ich die Spanische Wegschnecke. Die allerdings möglicherweise gar nicht aus Spanien eingeschleppt wurde. Behaupten unsere spanischen Freunde, die uns gerade besucht haben. Nach einem genaueren Blick in Wikipedia muss ich einräumen, dass sie ja vielleicht recht haben ...

Jetzt bin ich aber völlig vom Thema abgekommen. Ich habe also viel zu viel Mangold, und ich bringe es nicht übers Herz, ihn dem Kompost zu überantworten. Mangoldsalat steht ohnehin oft auf dem Speisezettel, gestern war es dann eine feine, saftige Mangoldquiche.

Mangoldquiche

6 - 7 Stielmangoldblätter
1 Zwiebel, kleingehackt
3 Knoblauchzehen, gehackt
Butter
Olivenöl
15 Salbeiblätter
250 g Feta
100 g Beinschinken
1 Becher Schlagobers
4 Eier
1 mittelscharfer Chili (Küchenschabe: Criolla Sella)
Diesen Butter-Topfen-Teig (halbe Menge, dünn ausgewalkt, Rest einfrieren)


Backrohr auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Mangoldblätter jeweils in Stiel und Blatt teilen. In zentimeterbreite Streiferl schneiden. Die Stiele in kochendem Wasser ungefähr drei Minuten blanchieren, dann die Blätter eine weitere Minute dazugeben. Mangold kalt abschrecken und abtropfen lassen.
Butter und Olivenöl erhitzen, Zwiebel und Knoblauch anschwitzen. Mangold zu den Zwiebeln geben. Den Schafkäse kleinwürfelig schneiden, auch den Schinken klein schneiden. Die Zwiebel-Mangold-Mischung in einer Schüssel mit dem Schafkäse und dem Schinken mischen, kleingehackte Salbeiblätter dazugeben, salzen und pfeffern. Das Schlagobers mit den Eiern verquirlen, salzen und mit Chili würzen. Eine Quicheform einölen, mit Teig auslegen, die Zwiebel-Mangoldmischung darauf verteilen. Den Schlagobers-Eierguss darüberleeren. Im vorgeheizten Backrohr ungefähr 35 bis 40 Minuten backen. Vor dem Servieren etwas überkühlen lassen. Dazu Salat und einen fruchtigen Weißwein. Schmeckt am nächsten Tag auch kalt noch sehr gut!

22 Kommentare:

  1. Haha, durch die Mangoldschwämme haben wir uns bereits tapfer gekämpft. Hier in Hamburg sind die Schnecken im Platzregen ertrunken, meine Theorie.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. ertrunken, erfroren, vertrocknet - ganz wurscht, Hauptsache heuer lassen sie mein Gemüse weitgehend in Frieden!

      Löschen
  2. Yeah - tolles Rezept, ist vorgemerkt. Mir haben die Schnecken einfach den Basilikum gefressen. Den Mangold (bei uns Krautstiele genannt), den ich auch noch ins Kräuterbett gepflanzt hatte, haben sie stehen lassn. Er ist noch nicht ganz soweit (weil eher ein Schattenplatz), aber kurzum kann ich auch anfangen zu ernten.
    Schnecken find ich sowas von eklig. Ich hab eine richtige Phobie. Mich schüttelt es und ich muss mich fast übergeben, wenn ich so ein Vieh am Salat habe. Gut habe ich Kinder, die mich dann jeweils von den Monstern befreien, wenn ich schreiend in der Küche steh.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ha, Wildhendl, dann hättest du letztes Jahr mit mir jeden Sommerabend eine Schneckenrunde machen sollen. Mit Plastikhandschuhen und Küberl bewaffnet bin ich da losgezogen ... ;-)

      Löschen
  3. das sieht extrem lecker aus (das sollte man sich nicht vor dem Frühstück antun, lach)
    Liebe Grüsse aus den Walliser Ferien),
    Andy

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. da frisst mich doch der Neid: mein Frühstück hatte ich um halb sechs :-)

      Löschen
  4. Fast ein bissl gemein...du erstickst im Mangold, ich muss ein Heidengeld für die bunten Stangen zahlen...
    jetzt komm ich auch vom Thema ab....die Tarte schaut super aus!!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. na wenn das so ist, muss ich noch mal ein Foto von meinem Mangoldüberschuss reinstellen - wenn man schon mal gemein sein kann ... ;-)

      Löschen
  5. Ich liebe Mangold! schade dass du nicht nebenan wohnst... Schnecken habe ich leider zur Genüge, ich habe bisher ganze drei Zucchini vor den Mistviechern gerettet. Aber Gelsen (Mücken) haben wir erfreulicherweise heuer auch nicht.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. ja schade - ich täte dir gerne was davon abgeben und du kochst dann was für mich!

      Löschen
  6. Ich hab auch immer viel bunten Mangold, schon alleine deshalb, weil er so toll aussieht. Letztes Jahr war der Mangold bei mir noch üppiger (trotz Schnecken), dieses Jahr wohl zu wenig Regen. Falls du noch nach Verwertungsmöglichkeiten suchst, ich hätte da ein paar Ideen.

    Bei mir wandert er in Mangold-Schafkäsestrudel, in Canneloni (vor Kurzem erst verbloggt) und als Beilage in den Ofen. Dafür blanchiere ich die Stengel kurz, dann in ein Auflaufform schichten, ein Schluck Weisswein, salzen, etwas Butter drüber und Parmesan. Nach 20min fertig. Ich hab auch schon Mangold-Rösti probiert und die jungen Blätter wandern in den Salat.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke, liebe Kärtnerin, das stimmt, in meinen Schafkäsestrudel könnte ich ihn auch reinpacken. Und ein feines Rezept hab ich noch in der Hinterhand, vielleicht blogge ich das auch noch :-)

      Löschen
  7. Ich mag die bunten schönen Blätter auch sehr und deine Quiche sieht schön saftig aus.
    Nur mit den erdig-fasrigen Stengeln kann ich mich leider nicht anfreunden. Obwohl ich sonst eine "Allesverwerterin" bin, landen die bei mir im Kompost oder im Hasenfutter. Die mögen die Stengel aber auch nicht, sagt die Bäuerin ;-)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Erdig stimmt, diesen Geschmack muss man mögen. Fasrig ist er aber gar nicht. Kann sein, dass das auf die Sorte ankommt und ich einfach Glück hatte - ich werde das beobachten :-) (Die Pflanzerl wurden als bunter Stielmangold verkauft)

      Löschen
  8. das sieht richtig gut aus.
    Um ehrlich zu sein, kenne ich den Geschmack von Mangold nicht im geringsten. Vielleicht solle ich ihn für das kommende Gartenjahr vormerken.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Anonym,
      tät ich mir auf jeden Fall vormerken - vor allem macht er null Arbeit. Ich ernte immer die äußeren Blätter und lass ihn bis zum Herbst weiterwachsen!

      Löschen
  9. Liebe Küchenschabe,

    ich vearbeite Mangold anstelle von Spinat gerne mal in Mangoldschafkäsepalatschinken. Oder als lauwarmen Salat mit Vinaigrette. Passt gut zu Gegrilltem.

    LG aus Wien :)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe(r) Anonym aus Wien,
      Mangoldsalat liebe ich auch sehr - und diese Woche probier ich noch was Neues mit Mangold und Lamm, bin schon neugierig, wie das wird!

      Löschen
  10. Ui, sieht das lecker aus! Das wäre jetzt ein feines Abendessen!

    Liebe Grüße
    Carina

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Carina,
      ja was denn jetzt, Mangoldquiche oder Elljas Zitronenhähnchen ;-)) - freut mich, dass dir das Rezept gefällt!

      Löschen
  11. Mangold ist das, ich hab auf den ersten Blick Rhabarber gesehen. Sieht super lecker aus.

    AntwortenLöschen