Dienstag, 24. Juli 2012
VERFÜHRUNG ZU OTTOLENGHI
Astrids Beitrag hat geschafft, was Yotam Ottolenghi nicht gelungen ist. Sie hat die Tarte Tatin Surprise so köstlich beschrieben, dass ich sie sofort nachkochen musste. Allerdings: ganz vegetarisch? Es müsste doch möglich sein, auch dort irgendwo etwas für Carnivoren unterzubringen! Vielleicht etwas Schinkenspeck, knusprig geröstet?
Und die von ihr so gelobte Ziegenbutter konnte ich auf unserem Freitagsmarkt nicht auftreiben, also hab ich normale Butter verwendet. Dafür hab ich alten Ziegengouda bekommen, der so gut war, dass ich die im Rezept benötigte Menge dann fast nicht mehr hatte, so viel hab ich vorher davon genascht. Und die ersten bunte Tomaten von Margit (die nur zwei, drei Wochen im Jahr zu bekommen sind) waren auch schon reif.
In einem Punkt hat Astrid völlig recht: Die angegebene Menge reicht für vier Personen allenfalls als Vorspeise! Hier das von mir etwas veränderte Rezept:
Tarte Tatin Surprise
200 g Kirschtomaten
2 El Olivenöl, plus etwas zum Beträufeln der Tomaten und zum Einfetten der Backform
Salz und schwarzer Pfeffer
500 g Babykartoffeln (ungeschält)
1 große Zwiebel in dünne Scheiben geschnitten (Küchenschabe: Tropea)
40 g Zucker
10 g Butter
3 Zweige französischer Majoran, Blättchen abgezupft
150 g Ziegenhartkäse in dünne Scheiben geschnitten
50 g Schinkenspeck, in dünne Streiferl geschnitten
die Hälfte dieses Butter-Topfen-Teiges
Das Backrohr auf 130 Grad vorheizen. Die Tomaten halbieren, mit der Schnittfläche nach oben aufs Backblech legen. Salzen, pfeffern und mit Olivenöl beträufeln. Ungefähr 45 Minuten im Backrohr trocknen lassen (ich hab gleich die doppelte Menge aufs Blech gelegt und die überzähligen als Vorspeise serviert). Die Kartoffeln weich kochen, oben und unten ein kleines Stück wegschneiden (damit sie dann nicht umfallen), den Rest in zwei Zentimeter dicke Scheiben schneiden.
Die Zwiebel ungefähr zehn Minuten in Öl braten. In der gleichen Pfanne die Schinkenspeckstreiferl knusprig braten und auf Küchenpapier entfetten.
Die Tatin-Form auf der Herdplatte zehn Minuten bei mittlerer Hitze vorwärmen. Das Backrohr auf 200 Grad vorheizen. Den Zucker in die gewärmte Form geben und karamellisieren. Nicht zu dunkel werden lassen, sonst wird er bitter. Wenn der Zucker vollständig geschmolzen ist, die Form vom Herd nehmen und die Butter einrühren. Der gesamte Boden sollte gleichmäßig mit Karamell bedeckt sein.
Die Majoranblättchen drüberstreuen. Die Kartoffelscheiben eng in den Karamell schlichten. Zwiebel und Tomaten behutsam in die Lücken stecken und alles mit Salz und Pfeffer würzen. Die knusprigen Speckstreiferl drüberstreuen. Die Ziegenkäsescheiben gleichmäßig darauf verteilen. Den ausgerollten Teig auf die Tartefüllung legen und den Teigrand vorsichtig zwischen Backform und Füllung stecken.
25 Minuten bei 200 Grad backen, dann die Temperatur auf 180 Grad reduzieren und weitere 15 Minuten backen. Aus dem Backrohr nehmen und zehn Minuten rasten lassen. Dann mit Hilfe der Tatin-Platte umdrehen und in Stücke schneiden.
Mehr von Ottolenghi gibts bei mir hier:
Ottolenghi live
Walnuss-Karotten-Kuchen mit Frischrahm-Honig-Glasur
Gegrillter Karfiol mit Kirschtomaten, Dill und Kapern
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Da könnte man wirklich noch zum Vegetarier werden, aber ich bin sicher die Speckstreiferl machen sich gut im jungen Gemüse.
AntwortenLöschenSehr schöner Blog.
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Hallo Andy,
Löschenich seh keine Gefahr, dass ich Vegetarierin werde, aber dies Tarte hätte mir wahrscheinlich auch ohne Speckstreiferl geschmeckt ;-)
Bei mir ist Knollenziest statt deines Schinkenspecks in diese Tarte gewandert, war auch sehr gut. Also offensichtlich ein schön wandelbares Rezept.
AntwortenLöschenWas unterscheidet denn französischen Majoran von dem ganz normalen? Ich kenn nur den 08/15-Majoran.
Mein Kräutermann sagt: französischer Majoran ist nur einjährig, schmeckt aber viel besser als der ausdauernde. Wie er aussieht, siehst du hier (ganz unten):
Löschenhttp://diekuechenschabe.blogspot.co.at/2011/08/insalata-caprese-auf-steirisch.html
Diese Tarte gab es bei mir schon einige Male. Beim Anschauen im Buch ging es mir wie Astrid, ich dachte es handelt sich um Möhren.
AntwortenLöschenSo hab' ich sie dann auch schon gemacht.
Deine Fotos sind so schön, das macht mir jetzt Lust auf eine Wiederholung.
und sie schmeckt auch kalt noch sehr gut - viel ist allerdings nicht übrig geblieben ;-)
LöschenHmmm... Mein erster Tarte Tartin-Versuch (eine knappe Woche her) ging ordentlich in die Hose. Vielleicht sollte ich eine Wiederholung wagen? Bei mir wär die Tarte aber komplett vegetarisch, der weltbeste Freund darf aber Speck dazujausnen ;)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Nadja
aber den Speck schon knusprig braten für den weltbesten Freund ;-)
LöschenNa, das wird wohl drin sein, er leidet eh schon so ;)
LöschenUiii, das freut mich aber! Sehr schön sieht sie aus!
AntwortenLöschenAber das jetzt alle Speck hineinschmuggeln, wo ich doch mal vegetarisch und so... :)))
nächstes Mal mach ich sie ohne Speck - weil, den braucht man eh nicht wirklich, das stimmt schon ;-)
LöschenAuch du!
AntwortenLöschenDiese Tarte hat mir schon bei AT so gut gefallen - Ottolenghi hin oder her ;-)
Ich möchte sie demnächst mit frischen Eferdinger Artischocken, Erdäpfeln und Oliven machen.
Speck - als Würze darf er bei vegetarischen Gerichten ruhig mal dabei sein, so wie ich auch mal Hühnerfond für Gemüsegerichte verwende, wenn es er Geschmacksverbesserung dient.
ich mag Ottolenghi, aber sein erstes (nicht vegetarisches) Buch lieber als das zweite ;-)
LöschenKüchenschabe, Du gehst doch auch auf den Hauptplatzmarkt in Linz zum Einkaufen. Sonnberger hat Bio-Ziegenbutter! Lg, Doris
AntwortenLöschenjetzt muss ich aber wirklich mal hingehen. Ich bin ja meist am Südbahnhofmarkt, weil der näher für mich ist und ich bequem bin ;-)
LöschenWenn Du erst Samstags gehst, hast Du Sonnbergers auf dem SBM. Und zwar vor Kopf,unten an der RLB, also direkt bei dem Kiosk, der früher Kamleitner & Kraupa gehört hat (Wild & Fisch).Nur glaube ich, die Ziegenbutter gehört zu den Sachen, die man vorbestellen muß. Lg, Doris
Löschenwow liebe Küchenschabe, Deine Tarte sieht grandios aus. Klasse.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Gaby
Danke liebe Gaby :-)
LöschenWir mochten diese Tarte auch sehr. Und wie man ebenso bei dir sieht: fotogen ist sie ebenfalls!
AntwortenLöschenvor allem, wenn sie nicht in der Form kleben bleibt ;-)
LöschenDu magst deine Qualitäten als Circe haben, aber um mich von Ottolenghi zu überzeugen, musst du dir mehr einfallen lassen als ein Speckwürfelchen ...
AntwortenLöschenna gut, dann fahren wir eben in die Upper Street und kosten uns dort durch, das wird dich dann schon überzeugen ;-)
LöschenÜberall begegnet mir diese Tarte, bei Dir schaut sie besonders nachkochenswürdig aus, jetzt muss ich sie doch endlich mal probieren.
AntwortenLöschen... aber vergiss die Speckstreiferl nicht ;-))
Löschen