Dienstag, 11. Februar 2014

VERNACHLÄSSIGTES GEMÜSE

Ein Gemüsestand am Markt, der Steckrüben verkauft. Ein paar Austernseitlinge aus dem Biokistl. Und dann frag ich den Mitkoch auch noch, was ich ihm daraus kochen soll - fertig ist ein neuer Risotto! In den die Küchenschabe natürlich etwas Speck schummeln muss - voilà: Risotto mit Steckrüben, Pilzen und Knusperspeck.

Steckrüben sind übrigens ein ziemlich vernachlässigtes Wintergemüse. In den Supermarktregalen waren sie sowieso so gut wie nie zu finden. Auf Gemüsemärkten sieht man sie auch nur noch ab und zu. Dabei haben sie einen feinen, nicht aufdringlichen Geschmack (vor zwei Jahren habe ich mal Rübenkraut zur knusprigen Spanferkelkeule gekocht - sehr zu empfehlen). Wenn man sie mal wo sieht, sollte man sie kaufen und probieren. Auch als einfache Gemüsebeilage, nur in Butter gedünstet, schmecken sie wirklich gut.


Risotto mit Steckrüben
für 2 Personen

200 g Carnaroli-Reis (Küchenschabe: Acquerello)
750 ml kräftige Suppe
2 Schalotten, fein gehackt
125 ml Weißwein
100 g Butter
Parmesan, frisch gerieben
1 - 2 Steckrüben, je nach Größe (gewürfelt ungefähr 150 g)
100 g Austernseitlinge
50 g Bauchspeck, in Streiferl geschnitten

Die Steckrüben schälen und in kleine Würferl schneiden. Die Austernseitlinge klein schneiden und in 40 Gramm Butter weich dünsten. Die Speckstreiferl in einer kleinen Pfanne bei mittlerer Hitze auslassen. Auf Küchenpapier entfetten.

30 Gramm Butter zerlassen, Schalotten und Steckrübenwürferl darin einige Minuten dünsten. Reis zugeben und umrühren, bis der gesamte Reis mit Butter überzogen ist. Mit Weißwein aufgießen. Wenn der Reis den ganzen Wein  aufgesogen hat, immer wieder  mit Suppe aufgießen und ab und zu umrühren.


Nach etwa 10 Minuten die gedünsteten Austernseitlinge unterrühren. Weitere zehn Minuten köcheln. Eventuell mit Salz abschmecken. Die restliche Butter und eine gute Handvoll geriebenen Parmesan zugeben, unterrühren und zugedeckt noch zwei Minuten rasten lassen. Auf einem Teller anrichten und mit Speckstreiferl und Parmesan bestreuen.


28 Kommentare:

  1. Steckrüben mag ich auch total gerne, esse ich oft in der MIttagspause in einem vegetarischen Restaurant in der Nähe...
    Als Risotto aber noch nie probiert, das ist sicher gut.
    Ich glaube, sie sind so ungeliebt von den Generationen vor uns, während des Kriegs gehörten sie wohl zu den wenigen vorhandenen Nahrungsmitteln.

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    1. das stimmt schon, aber man sollte sie trotzdem wieder etwas aus der Versenkung hervorholen, finde ich!

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  2. Risotto geht auch bei mir immer .... und Du hast recht, die gemeine Steckrübe ist eine Rarität geworden. Ich habe sie lange nicht mehr gesehen.

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    1. dann würdest du sehr gut zum Mitkoch passen, der ist auch ein großer Risottofan, bei mir gehts so :-)

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  3. Steck- oder auch ,wie man bei uns sagt, Kohlrüben sind super lecker und vielseitig. Bei uns findet man sie überall in den Supermärkten.

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  4. Steckrüben scheinen eher eine norddeutsche Angelegenheit zu sein - hier bekommt man sie überall hinterher geworfen. Im Winter wanderte sie regelmäßig in mein Risotto "Holsteiner Art", aber am besten finde ich sie als cremiges Püree gratiniert zum Braten. ;-)

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    1. ah, cremiges Püree, das klingt auch gut, muss ich mir merken!

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    2. Da muss aber auf jeden Fall ordentlich Butter dran. Und Knuspriger Speck schadet auch nicht. ;-)

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    3. du rennst offene Türen ein, Butter ... Speck ... immer her damit :-))

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  5. Risotto jeglicher Art ist ja eh Meins! :-) Und Steckrüben mag ich sehr gerne - hab damit auch mal einen sehr leckeren Flammkuchen gemacht.
    Dein Risotto sieht wunderbar aus....hätte ich jetzt gerne zu Mittag vor mir stehen!

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    1. jetzt trudeln sie ein, die Anregungen für Steckrüben :-). Flammkuchen ist mir lieber als Risotto!

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  6. Ich habe gerade das erste Mal Steckrüben ausprobiert, obwohl ich sie aus meiner Kindheit noch von den Großeltern kenne. Sehr lecker, wie gut, dass ich sie endlich entdeckt und nun auch ein Herz für dieses vernachlässigte Gemüse habe!

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    1. ich muss gestehen, ich kannte sie gar nicht, auch nicht von meinen Großeltern. Obwohl die einen großen Garten hatten mit Erdäpfelacker.

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  7. Ein sehr schönes Risotto! Die Speckkrusterln lachen so richtig raus. :)
    Dabei muss ich gestehen, dass ich Rüben eigentlich nur in Form von sauren Rüben mag. Da nutze ich die doch recht kurze Zeit aber immer sehr aus.

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    1. Hast du sie schon mal probiert, die Steckrüben? Ich meine nicht sauer, sondern so wie anderes Gemüse: gedünstet oder so? Bekommt man die überhaupt in Wien? (Am Samstag war ich übrigens in Wien und wollte zu deinem Orangendealer, aber bei Henzl in der Kettenbrückengasse sagte man mir, der habe zu - Ferien. So ein Mist)

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  8. Da scheine ich in einem gut versorgten Gebiet in Bezug auf Steckrüben zu wohnen (nein, nicht in Norddeutschland, sondern in Nordbayern). Bei Kaufland gibt es schon seit Monaten Steckrüben zu kaufen, auf dem Bauernmarkt hat es sie letzte Woche auch gegeben, und ich glaube im REWE Prospekt habe ich sie auch schon mal gesehen.

    Diesen Winter habe ich das erste mal Steckrüben probiert: Das Steckrüben-Kürbis-Curry von Frau Küchenlatein war sehr lecker, und ebenfalls die Eigenkreationen Steckrüben-Quiche und die Steckrüben-Suppe waren sehr lecker. Steckrüben wird es bei mir wieder geben.

    Viele Grüße aus dem Frankenland
    Ruthie

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    1. Hallo Ruthie,
      also im Supermarkt hab ich sie noch nie gesehen, aber vielleicht ändert sich das ja auch bei uns mal. Und das Curry ist schon notiert :-)

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  9. Sind das die berüchtigten Steckrüben aus dem "Steckrübenwinter" von 1917?

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    1. Yesss, das sind sie. Trotzdem haben sie eine neue Chance verdient, meinst du nicht ;-)

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    2. Definitiv. Meine Frage ist eigentlich die, warum die so einen üblen Ruf hatten. Bei Dir sieht das ja ganz lecker aus - okay, Du hast superduper Zutaten mal abgesehen von den Steckrüben, das macht ja wohl was aus - aber trotzdem würde ich da gerne meine Zähne reinschlagen.
      Aber nach Zeitzeugenberichten waren die Steckrüben echt ekelig (u. haben auch Durchfall und alles Mögliche ausgelöst). Lag das am Mangel an schmackhaften "Zusatzzutaten", daran, dass sie von vorherein einen schlechten Ruf als Essen der Ärmsten und Viehfutter hatten, oder vielleicht daran, dass sie schon verdorben an den Kunden kamen? Oder an der falschen Zubereitungsart, z. B. zu wenig Brennmaterial, um sie richtig durchzukochen?

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    3. Soweit ich weiß, hat eine Menge zum schlechten Ruf beigetragen: zum einen gab es tatsächlich kaum etwas dazu, vor allem Fett war kaum zu haben. Und Steckrüben, einfach aus dem Wasser gezogen ... na ja. Zweitens gab es in vielen Haushalten wohl fast nichts anderes mehr. Die Mutter meiner Quasi-Oma hat im Hauswirtschaftsseminar sogar gelernt, daraus Marmelade zu kochen! Und ehrlich: siebenmal pro Woche mehrmals täglich Steckrüben - da kann einem das feinste Gemüse über werden. Dann waren sie sicherlich zumindest gegen Ende des Winters nicht mehr besonders toll: angegammelt, angefroren. Und überlagerte Steckrüben, davon durfte ich mich selbst schon überzeugen, werden holzig, und die Kohlnote intensiviert sich. Das finde ich dann auch nicht mehr furchtbar lecker.

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  10. Ein fotogenes, kleines Portiönchen hast Du da angerichtet - war das Dein Anteil von den 200 gr Reis? ;-)
    Liebe Grüsse aus Zürich,
    Andy

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  11. Ich bin aus England alle Arten von Rüben gewöhnt, und mag sie besonders als Püree. Im Risotto, das ist eine schöne Idee.

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  12. Also wie schon erwähnt, hier in Norddeutschland bekommt Frau es nachgeworfen oder aber als Inhalt eines Fresspaketes: Wenn du noch mehr Anregungen benötigst, ich habe hier mal alle meine Steckrübenrezepte zusammengestellt.

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  13. Schönes Rezept! Ich muss zugeben, dass Steckrüben nicht zu meinem Lieblingsgemüse gehört (obwohl man es hier gut bekommt), weil es mir manchmal zu "kohlig" schmeckt. Aber ich sollte dem einfach noch mal mit einem Rezept wie Deinem eine Chance geben!

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  14. Ich würde so gerne Steckrüben Pommes machen. Aber ich find nirgendswo welche. Weiß vlt jmd einmal Steckrüben in Wien bekommen kann?

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    1. Hallo Yvonne,
      es tut mir wirklich leid, dass ich dir da nicht helfen kann, ich wohne nicht in Wien. Aber frag doch mal die Turbohausfrau, die lebt in Wien! (www.turbohausfrau.blogspot.com)
      liebe Grüße aus Oberösterreich von der Schabe

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