Angetrieben vom Hunger nach Grünem machte ich - gemeinsam mit meinem alten Kater - eine Gartenrunde und pflückte dabei alles Grüne und Essbare.
Nun ist unser Garten eher ein Biotop für alles mögliche Getier als ein gepflegter Siedlungsgarten. Und da wir auch keinen Rasen sondern bestenfalls eine Wiese haben und ich außerdem meine Kräuterecke plünderte, hatte ich schließlich Bärlauch (ganz wenig, ich mag ihn eigentlich nicht), wildes Fenchelgrün, Petersilie, Scharbockskraut, Vogelmiere, Löwenzahn, Leimkraut, Gänseblümchen, Pimpinelle und Erdholler im Küberl.
Serviert wurden sie in einem Risotto, bestreut mit zart geräuchertem Treccione, den ich auf einem Wienausflug bei Signore Crupi erstanden hatte (der hat übrigens auch fantastische Orangen, der Tipp dazu kommt von der Turbohausfrau).
Von links nach rechts: Petersilie, Bärlauch, Erdholler (Giersch), Fenchelgrün, Gänseblümchenknospen, Scharbockskraut, Pimpinelle, Vogelmiere, Löwenzahn und Leimkraut (Sclopit) |
Risotto mit Gartenkräutern
für 2 Personen
150 g Risotto-Reis (Küchenschabe: Acquerello)
700 ml Hühnersuppe
2 Schalotten, fein gehackt
125 ml Weißwein
50 g Parmesan, frisch gerieben
60 g Butter
etwa 2 Handvoll gewaschene, feingehackte Gartenkräuter (K: Petersilie, Fenchelgrün, Erdholler, Scharbockskraut, Leimkraut, Vogelmiere, Bärlauch, Gänseblümchen, Pimpinelle, Löwenzahn)
Käse zum Bestreuen (K: Treccione)
30 Gramm Butter zerlassen, Schalotten darin einige Minuten dünsten. Reis zugeben und umrühren, bis der gesamte Reis mit Butter überzogen ist. Mit Weißwein aufgießen. Wenn der Reis den ganzen Wein aufgesogen hat, immer wieder mit Suppe aufgießen und umrühren. Nach etwa 20 Minuten die restliche Butter sowie den Parmesan einrühren.
Die feingehackten Kräuter vorsichtig unterheben. Eventuell mit Salz abschmecken. Zugedeckt zwei Minuten rasten lassen. Das schmeckt würzig, fein und so richtig nach Frühling (nicht am Bild sind ein paar Futzerl knusprige Speckstreiferl für die Küchenschabe).
Der Winter war übrigens bis jetzt sogar so mild, dass ich Hoffnung habe, heuer wieder mal Feigen ernten zu können. Außerdem hat der Mangold überlebt und treibt gerade frische Blättchen.
Ah....Grün! Ja, das kommt jetzt endlich.. Ich bin gestern auch durch den Garten gerobbt und war ganz angetan. Aber zum Verkochen reicht es noch nicht ganz. Bis es so weit ist, sehe ich mich an Deinen grünen Bildern satt :-)
AntwortenLöschengerobbt ;-) wie muss ich mir das denn vorstellen? Und warum?
Löschenganz schön ergiebig schon dein Garten um diese Jahreszeit!
AntwortenLöschenMacht wirklich Lust auf Frühling dein Teller!
einer der Vorteile eines Naturgartens :-)
LöschenIch weigere mich, an Frühling zu denken, bevor der Skiurlaub hinter uns liegt (aber ich gebe zu, dieses Jahr ist das sehr schwierig).
AntwortenLöschenLiebe Grüsse aus Zürich,
Andy
ja so sind die Leut' verschieden ;-), mich interessiert schifahren überhaupt nicht.
LöschenDa hast du aber reichlich Ausbeute gemacht - soviel wächst bei uns noch nicht, da merkt man halt doch das milde Donauklima! Wenn die Kräuter noch so jung sind, haben sie auch ein viel intensiveres Aroma - das hat bestimmt sehr gut geschmeckt! Den Käse kenne ich gar nicht - ist das mehr ein "rasser"?
AntwortenLöschenMeine Feige hab ich gestern auch begutachtet und bin guter Hoffnung, dass nur wenig erfroren ist . . .
Schick viele Grüße Donau flussabwärts,
Doris
Nein, er Käse ist eigentlich sehr mild mit zartem Räuchergeschmack. Viel Glück für deinen Feigenbaum!
LöschenPimpinelle? Da ist bei mir nix, die Petersilie hängt schlapp in der Gegend, Bärlauch? Nee, da ist noch nix zu sehen, da bin ich jetzt neidisch
AntwortenLöschenich wohn eben doch einige Kilometer südlicher als du ;-))
LöschenIch glaube ich muss mir das Foto ausdrucken und mit diesem unseren wilden Garten durchsuchen.
AntwortenLöschenDer Kater geht sicher gern mit, meiner ;-)
es gibt sicher noch viel mehr Essbares im Garten, bin neugierig, was ihr finden werdet! Wilder Garten klingt auf jeden Fall sehr interessant. Grüße an das Katerchen!
LöschenEine prächtige Ausbeute - gratuliere! Damit sollte es doch gelingen den Winter endgültig zu vertreiben.
AntwortenLöschenNa hoffentlich, aber ich bin noch ein bisschen skeptisch ...
Löschendas wetter hätt sich mal entscheiden sollen, entweder weiß oder grün, aber braun is schiach ;-). hauptsache, du hast keine schneeglockerl dabei.... schöner anfang für ein grünes gericht.
AntwortenLöschennein, Schneeglöckerl waren keine im Essen, sonst könnt ich das hier nicht mehr schreiben ;-), aber es blühen schon ganz viele im Garten!
LöschenDas sieht toll aus - jetzt kann der Frühling kommen. Respekt! Bei mir im Garten finden sich zur zeit noch allerhöchstens ein paar Petersilienstängel vom Vorjahr...
AntwortenLöschenDabei wohnen wir keineswegs in einer begünstigten Klimazone :-)
LöschenHabt ihr es doch nach Wien zum Crupi geschafft! Hat euch das winzige Geschäft gefallen? Ich find's ja echt nett, dass der zwei Räume hat, einen davon nur für sich mit Fauteil und Tischerl zum Kaffeetrinken. :D
AntwortenLöschenJa, Susi, wir haben es geschafft - und ziemlich eingekauft, nicht nur beim Crupi, dessen Geschäft uns ausnehmend gut gefallen hat (dort mussten neben Orangen auch Käse, Schinken und Marmelade eingekauft werden. Und wenn der Mitkoch nicht eingeschritten wäre, wär es noch mehr geworden). Ein paar Ecken weiter hab ich ein asiatisches Küchenbedarfsgeschäft und Henzls Ernte und den Stattgarten gefunden - danach hatten wir ziemlich zu schleppen :-) ...
Löschen14 Tage musste ich warten - heute hat mein Garten endlich genug Frühlingskräuter hergegeben, um Dein Rezept nachzukochen. Bei mir landeten Bärlauch, Schnittlauch, Scharbockskraut, Giersch, Zitronenmelisse und Schaumkraut im Reis - und es war sehr, sehr fein.
AntwortenLöschenLG Sylvia von der Krautgarten-Manufaktur
Hallo Sylvia,
AntwortenLöschenwir wohnen eben in einer klimatisch begünstigten ;-) Gegend (wenn es das Hochwasser ab uns zu nicht gäbe wäre es praktisch paradiesisch)!
Grüße auch an Rainer und viel Erfolg im Garten (morgen geh ich nachsehen, wie es meinen Ribiselsträuchern geht - ob da eh nicht die Johannisbeerblattlaus schon am Werk ist ...)