Außerdem Besuch von zwei lieben jungen Damen. Diese jungen Damen mögen kleine Dinger aus Schokolade - Plätzchen (Kekse heißt das bei uns) sowieso.
Also wollte ich mal nicht so sein und hab statt Kuchen diese Schokodinger versucht. Und bin fast gescheitert. Ich weiß nicht, ob es an mir, oder am Rezept lag - das heißt, eigentlich glaube ich schon, dass es eher am Rezept lag. Andere mögen es doch bitte auch versuchen und mir dann Bescheid geben!
Ich schreibe jetzt einfach mal das Rezept auf, wie es im Buch steht und hänge dann meine Anmerkungen dran.
Schokoladenplätzchen nach Ferran Adrià
für 40 Plätzchen
1/2 Vanillestange
2 Eier
160 g Zucker
4 TL Butter
150 g Zartbitterschokolade (K: Lindt, 70 %)
50 g Stückchen von weißer Schokolade und Zartbitterschokolade
4 TL Mehl
1 TL Fünfgewürzpulver
1 TL Instant-Kaffeepulver
Die Vanillestange aufschlitzen und das Mark herauskratzen. Eier und Zucker glatt rühren, das Vanillemark zufügen. Etwa fünf Minuten cremig rühren. In der Zwischenzeit Zartbitterschokolade und Butter schmelzen, bis die Masse glatt und cremig ist. Die weißen und dunklen Schokoladestückchen grob hacken. Beiseite stellen. Schokolade-Butter-Mischung sorgfältig unter die Eiermasse ziehen. Glatt rühren. Mehl, Gewürzpulver und Instantkaffee mischen. Unter den Teig ziehen. Die gehackten Schokostückchen unterheben.
Den Teig auf einem großen Stück Backpapier zu einem etwa vier Zentimeter dicken Strang aufrollen und einwickeln. Den Teig einfrieren, bis er fest ist. Backpapier entfernen und den Teig in ein-Zentimeter-dicke Scheiben schneiden. Das Backrohr auf 180 Grad vorheizen. Die Scheiben zehn Minuten im Ofen backen. Auf einem Kuchengitter auskühlen lassen und servieren.
So sollten sie eigentlich nicht aussehen ... |
Anmerkungen: Diese Menge an Eiern, Zucker und geschmolzener Schokolade mischt er mit gerade mal vier Teelöffeln Mehl - diese Masse kann man nicht in Backpapier rollen, sie ist viel zu flüssig dafür!
Also hab ich eine kleine, halbrunde Pastetenform mit Backpapier ausgekleidet und die Masse dort hineingeleert. Und damit nahm das Verhängnis seinen Lauf. Denn jetzt waren sie im Durchmesser natürlich etwas größer als die verlangten vier Zentimeter.
... und so schon gar nicht! |
Zumindest geschmeckt haben sie interessant (Fünf-Gewürz-Pulver und Kaffeepulver haben ihnen sehr gut getan) und sehr fein, das muss ich zugeben. Auch die jungen Damen haben ihnen begeistert zugesprochen, es blieb kein Stückchen übrig. Ich bleibe aber jetzt lieber wieder bei großen Kuchen und Torten!
Ja, die verschwindent geringe Mehlmenge hätte mir auch zu denken gegeben. Gibt es ein Foto im Buch? Sehen sie dort ganz anders aus? Mhmm... ich bin versucht, es mal mit der halben Menge zu probieren. (ich bin ja eher so der Kleinhapsfan). Gebe dir Bescheid!
AntwortenLöschendas Buch besteht praktisch nur aus Fotos ;-), und verleitet daher dazu, es für ein Anfängerkochbuch zu halten -was es nicht ist. Na ja, im Buch sehen sie jedenfalls total anders aus, wie richtige Scheiben, gar nicht zerlaufen ;-)
LöschenNa toll! Die Tipps von Eline unterschreibe ich glatt und vielleicht würde ich auch die Eier trennen und das steif geschlagene Eiweiß unterziehen... kein Ahnung, stehe auch noch völlig am Anfang meiner Patisserie-Karriere ;-) (Bei Mari findet man viel zu diesem Thema, als Patisserie...)
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AntwortenLöschenHut ab vor deinem Durchhaltevermögen.
Ich bin weit davon entfernt, die nachkochen zu wollen (du kennst ja meine Aversion gegen zu viel süsses Schokoladezeugs). Aber meine erste Vermutung ist, dass man die Eier-Zucker-Butter-Schoko-Masse sehr gut und lange kühlen muss, bevor man sie auf dem Backpapier einrollt. Schokolade und Butter sollten, wenn sie abkühlen, eigentlich genug aushärten, um die Masse einrollen zu können.Der Schritt fehlt im Rezept.
Die zweite Vermutung: es ist generell ein schlechtes Rezept, das garnimmernnicht funktionieren kann. Das findet man in Star-Kochbüchern ja häufig ;-)
Das mit dem langen Kühlen der Masse hätte sicher geholfen, einfach wärs wahrscheinlich trotzdem noch nicht gewesen. Ich leg es einfach unter "schlechtes Rezept" ab, gottseidank gibts ja genug andere Schokokeksrezepte, die funktionieren :-)
LöschenIch kann mich all den Kommentaren nur anschließen. Star-Köche arbeiten auch unter völlig anderen Bedingungen: 1. Gerätschaften, 2. Gehilfen, die die "Ideen" ausarbeiten, 3. mehr "Image" als praktizierbare Rezepte, heißt: Sie machen ein tolles Foto, das Rezept so unzureichend oder schlecht, weil sie denken, das kocht eh' keiner nach... oder tun irgendwelche unkäuflichen Zutaten hinein...
LöschenAber ich muss sagen, die Plätzchen sehen doch ganz normal aus, wie die American Cookies. Man sieht, dass sie außen knusprig und innen unglaublich saftig ist: also richtig zum An- und Reinbeißen und dann "mmmmh...". Ich dachte auch erst, es handelte sich um eine Art Mousse au chocolat... Jedenfalls: super dass du es probiert hast!
oh danke, für das "ganz normal" :-) - die Mädels haben sich auch gottseidank gar nicht beschwert, die Kekse sahen nur völlig anders als auf den Kochbuchfotos aus (und das wusste eh nur ich) ...
LöschenViel zu wenig Mehl, würde ich sagen. Wenn man es mit so wenig Mehl versuchen möchte, wäre ich geneigt, die Masse mit einem Telöffel oder einem Plätzchenportionierer auf Backpapier zu kleckern, anstatt mich am Rollen formen abzuarbeiten.
AntwortenLöschenIch hab ja schlussendlich eh auch gekleckert, und der Geschmack war wenigstens in Ordnung :-)
LöschenVielleicht ein Druckfehler? Obwohl... 40 Tl kann er ja nicht gemeint haben und 4 EL dürften auch nicht ausreichend sein. *grübel* Eine Mehlmenge in Löffeln, statt in Gramm anzugeben, klingt sowieso komisch. Dann halt doch ein Druckfehler.
AntwortenLöschenoder vielleicht einfach schlecht übersetzt, sowas ist mir auch schon untergekommen ...
LöschenNa so ein Schmarrn! Für mich klingt das auch nicht danach, als ob das klappen könnte.
AntwortenLöschenIch hab ein Kochbuch gekauft, das rundherum hoch gelobt wird, das aber ein Krampf von vorn bis hinten ist - Huhn im Titel ist Ente auf dem Foto, Schweinebauch in der Beschreibung entpuppt sich als Schweinerippchen bei den Zutaten, Seitenzahlen passen nicht mit dem Register zusammen und so weiter. Ich hab dann den Verlag angeschrieben, was sie sich dabei gedacht haben. Zuerst kam recht patzig, das müsse ich ihnen erst einmal genauer beschreiben, was da nicht passt. Dann stellte sich heraus, die wissen ganz genau, was sie für einen Mist produziert haben. Ich habe dann aus der zweiten Auflage ein Exemplar geschenkt bekommen. Die erste Auflage wird aber fröhlich weiter verkauft.
Probier es doch und klopf mal an bei dem Verlag.
sowas hab ich auch schon ein paar Mal gemacht - mit unterschiedlichem Ergebnis. Einmal bekam ich ein Buch als "Belohnung", einmal hat man mich komplett ignoriert, und ich war dann auch zu faul, um nachzuhaken.
LöschenEben wollte ich genau das sagen, was die Turbohausfrau schon geraten hat, denn damit hatte ich bislang immer Glück Die zuständige Verlagslektorin bitten, im Original nachzusehen und die Rezeptangaben vergleichen.
AntwortenLöschenVon weiteren Versuchsanordnungen rate ich ab, denn gerade beim Backen geht Improvisieren meist daneben.
Schildkrötenpanzer passt aber sehr gut.
Hallo Thea, vielleicht versuch ich's wirklich beim Verlag, weitere Versuche mit dem Rezept plane ich eher nicht, gibt eh genug andere :-)
LöschenHört sich geschmacklich aber wirklich sehr gut an :-)
AntwortenLöschenIch empfehle wärmstens !!! die Sablés au Chocolat mit Fleur de Sel von Pierre Hermé, die es letzens bei Micha zu bewundern gab, die gab es bei mir auch letzte Woche und sie sind ein absoluter Traum, noch dazu ganz einfach.
Hier ist ja wirklich aber gar nichts dabei, was die viele Schokolade etwas binden oder festigen könnnte... so wenig Mehl, kein Eiweiß oder sonstwas.
Bin aber auch nicht die Expertin in Backkonsistenzen ;-)
der Geschmack war wirklich in Ordnung, ich werde einfach die Fünf-Gewürz-Mischung und das Kaffeepulver in ein funktionierendes Schokokeksrezept integrieren ;-)
LöschenSchaut trotzdem lecker aus :-) Bei Plötzblog gibt es ähnliche Kekse, die schauen gebacken genau so aus. Die Masse selbst ist auch recht weich. Kurz im Kühlfach geparkt, kann man aber recht einfach Nocken abstechen und dann gleich ab ins Rohr und lauwarm, innen noch schön weich - schmecken die zum Niederknien. Insofern ärgere Dich nicht ;-) Hauptsache es hat geschmeckt & gib nicht auf :-) Herzlichst Nadja
AntwortenLöschenHallo Nadja, dann schau ich mir die Kekse mal bei Lutz an, vielleicht probier ich die dann das nächste Mal aus!
LöschenDie Masse im rohen Zustand hätte mir so gut gefallen - dachte das sind Nocken von einem tollen mousse au chocolat!
AntwortenLöschenLG Doris
oder vielleicht hätt ich die Masse vor dem Backen in kleine Gläschen geben sollen und den jungen Damen dann als halbflüssigen Schokokuchen servieren ;-)
LöschenDie Keksmasse hätte auf alle Fälle in den Kühlschrank gehört, damit sie schön fest wird, so wie bei Rumkugeln, die kann man dann rollen wie man will. Schoko und Butter müssen ja härten, eh man sie in eine Form bringen kann. Da ist die Mehlmenge dann auch unwesentlich. Und das Frieren evtl. dann auch gar nicht mehr nötig, wenn die Masse ausreichend kalt ist.
AntwortenLöschendu hast sicher recht, kühlen hätte geholfen. Na ja, ist ja wurscht, geschmeckt haben sie gottseidank wenigstens sehr gut :-)!
LöschenDie reizen mich schon. Vielleicht versuch ich es einfach mal - das muss allerdings bis nach dem Urlaub warten :-)
AntwortenLöschenbei dir werden sie sicher viel hübscher werden ;-)!
Löschendie Kekse sehen zum reinbeissen aus. Meine jungen Herren hätten sicherlich (fast) alle nieder gemacht und ein "ahhhh" und "ooooh" und "bitte wieder" wäre gekommen.
AntwortenLöschenWichtig ist wohl, dass der Teig aussen knusprig und innen knapp durch ist.
Vom Aussehen her, passt es wunderbar!!
das stimmt wohl, außen knusprig und innen knapp durch waren sie wenigstens :-)
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