Samstag, 12. September 2015

KOSTBAR

Äußerst selten - zumindest dort wo wir immer suchen - und daher kostbar, das sind heuer Eierschwammerl, generell aber eigentlich alle Pilze. Die lang anhaltende Trockenheit den ganzen Juli und auch noch fast den ganzen August hindurch lässt unsere Jagdgründe schwammerlmäßig sehr traurig aussehen. Wir hoffen ja noch auf den Herbst, aber momentan ist jedenfalls so gut wie gar nichts los in den Wäldern.


Waldaist

Noch zwei Monate ...

Wir sind trotzdem ein paar Tage im Mühlviertel. Wir bringen Wochenendhaus und Garten auf Vordermann, füttern hungrige Bauernkatzen, wir machen Ausflüge ins nahe Tschechien, aber auch nach Freistadt, Unterweißenbach und die Ruine Prandegg (knusprige, frisch gebackene Brötchen aus dem gemauerten Brotbackofen).

Ruine Prandegg

In Tschechien haben wir das entzückende Städtchen Třeboň mit seinen bunt-barocken Bürgerhäusern besucht. Und wir haben das Restaurant Supina für uns entdeckt, in dem wir wirklich ausgezeichnete Fischgerichte serviert bekamen. Wir haben Karpfentatar, geräucherten Wels, gegrillten Graskarpfen und gegrillten Hecht gegessen. Wie man auf den Fotos sehen kann, alles wirklich fein angerichtet. Ich bin ja eigentlich ein Fleischtiger, aber dorthin möchte ich gleich noch mal fahren, so gut hat es mir geschmeckt!


Täglich steht außerdem ein Waldspaziergang auf dem Programm. Und bei einem dieser Spaziergänge haben wir tatsächlich eine Handvoll Eierschwammerl gefunden.
Zu wenig für unsere geliebten Eierschwammerl in Rahmsauce, aber gerade genug für eine improvisierte Erdäpfelsuppe. Denn von der Nachbarin habe ich die ersten, frisch geernteten Bio-Erdäpfel bekommen ("natürlich düngen wir die nicht, die essen wir ja selbst ...").


Erdäpfelsuppe mit Eierschwammerln

6 mittelgroße Erdäpfel, geschält und in Würferl geschnitten
1 mittelgroße Karotte, geschält und in Würferl geschnitten
1/2 kleine Sellerieknolle, geschält und in Würferl geschnitten
1 mittelgroße Zwiebel, gehackt
1 EL frischer, gehackter Majoran
etwas Butter
2 Lorbeerblätter
100 ml grüner Veltliner
150 ml Sauerrahm, glatt gerührt
1 l Hühnersuppe
eine Handvoll frische Eierschwammerl, gewaschen, etwas zerkleinert
Salz und Pfeffer
2 EL gehackter Schnittlauch
eventuell Kernöl zum Verfeinern der Suppe

In einem Kochtopf die Butter zerlassen und die Zwiebel darin glasig dünsten. Karotten- und Selleriewürferl dazugeben und einige Minuten mitbraten. Mit Weißwein aufgießen, die Erdäpfelwürferl zugeben, ebenso den Majoran. Etwas einkochen lassen, dann mit Suppe aufgießen und so lange köcheln, bis das Gemüse und die Erdäpfel weich sind. Sauerrahm zugeben und sorgfältig pürieren (vorher die Lorbeerblätter rausfischen).

In der Zwischenzeit in einer Pfanne etwas Butter erhitzen und die Eierschwammerl darin andünsten. Salzen und pfeffern. In die Suppe geben und sofort - mit Schnittlauch bestreut - servieren. Mit etwas Kernöl verfeinern. Die Menge an Kernöl hängt vom persönlichen Geschmack ab. Da unterscheiden sich der Teller des Mitkochs (steirische Wurzeln!) und der Teller der Küchenschabe doch erheblich!

Teller der Küchenschabe und ...

... Teller des Mitkochs

7 Kommentare:

  1. Ich schließe mich an, vom Guten zuviel schlägt leicht ins Gegenteil um ;-)
    Ich habe Mitte August in Kärnten ein Eierschwammerl-Paradies gefunden, aber dort war es im heißen Sommer auch nicht so trocken wie bei uns, alle paar Tage ein gewitter und Regen...
    lg

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    1. ich hab Verwandte in der Steiermark - auch dort scheint es genügend Eierschwammerl zu geben :-(

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  2. Stimmt, Eierschwammerl sind heuer rar. Normalerweise kann ich sie um diese Jahreszeit gar nicht mehr essen, weil meine Schwiegermama so oft und gerne Suchen geht. Jetzt würden sie mir schon schmecken ;-)
    Liebe Grüße!

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    1. schaut trist aus, derzeit - meistens hab ich nicht mal ein giftiges Schwammerl gesehen, die paar, die ich gefunden habe, waren ein echter Glücksfall :-)

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  3. Ich glaub ich hab im Leben noch keine Eierschwammerl gefunden - außer auf dem Markt...
    Freut mich, dass du es dir im Mühlviertel so gut gehen lässt - das kannst du gut brauchen! Liebe Grüße, wieder in Bayern...

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