Samstag, 26. April 2014

RIPPERL STATT CEVICHE

Wenn man sich ein neues Kochbuch (diesmal nur elektronisch, ich hab eigentlich keinen Platz mehr) mit dem Titel "Ceviche: Peruvian Kitchen" zulegt, was kocht man als erstes daraus?

Genau: Schweinsripperl, ist doch klar, oder? Aber im Ernst: Natürlich hab ich mir das Buch gekauft, weil ich mich für die peruanische Fisch-Garmethode interessiere. Aber den Fisch den ich wollte, bekam ich nicht. Also verschob ich Fisch auf später und suchte im Buch nach einer Alternative. Und das waren dann die Schweinsripperl. Zum Hoblhof wollten wir sowieso fahren - frische Blutwurst kaufen.

Im Buch serviert man zu den Ripperln eine "Elderberry Sauce". Das konnte ich mir nicht so richtig vorstellen, vor allem auch deshalb, weil zur Sauce auch noch Speck kam. Ich meine, ich esse sehr gerne Fleisch, aber zu fetten Ripperln auch noch Speck in der Sauce? Egal, probieren wollte ich es.
Gleichzeitig wird betont, dass die Holunderbeeren in Peru viel süßer schmecken als unsere europäischen. Na, dann nehm ich besser Aronia, davon hab ich genug (mit Preiselbeeren könnte es sicher auch funktionieren) ...



Schweinsripperl mit Holunderbeeren-Sauce
für 2 hungrige Personen

700 g Schweinsripperl
50 g zerlassene Butter
50 ml Sojasauce
2 Knoblauchzehen, fein gehackt
Salz (brauchte ich nicht, die Marinade war durch die Sojasauce salzig genug)
Pfeffer

200 g Speck, in kleine Würferl geschnitten
250 g Holunderbeerengelee (K: Aroniagelee)
250 ml Rotwein
1 EL brauner Zucker

Das Backrohr auf 200 Grad vorheizen. Butter, Sojasauce, Knoblauch und Pfeffer mischen. Die Ripperl gründlich damit einstreichen. Auf ein Backblech legen und im Rohr braten. Von Zeit zu Zeit umdrehen und dabei mit der restlichen Marinade bestreichen. Nach etwa einer Stunde sollten sie eine appetitliche dunkle Farbe angenommen haben, aber noch saftig sein.

Während die Ripperl braten, die Holunderbeeren-Sauce herstellen. Die Speckwürferl in einer beschichteten Pfanne braten, bis sie knusprig und braun sind. Beiseite stellen. Das Holunderbeerengelee (ich: Aroniagelee) in einer kleinen Pfanne schmelzen. Dann Rotwein und und die Speckwürferl dazugeben. Aufkochen. Die Sauce reduzieren, bis sie eine sirupartige Konsistenz angenommen hat. Abschmecken, eventuell Salz und Pfeffer sowie Zucker zugeben.
Jetzt noch die Marinade, die sich unter den gebratenen Ripperln gesammelt hat, zur Sauce geben und unterrühren. Nochmals kurz erhitzen, dann die Sauce zu den Ripperln servieren. Bei uns gab's knusprige Bratkartofferl dazu.

Und ich muss sagen, dass meine Zweifel berechtigt waren. Die Sauce hat uns gefallen, sie ist leicht säuerlich und passt gut zu den Ripperln. Aber den Speck drinnen hätten wir nicht unbedingt gebraucht, das war dann doch etwas zu üppig ...




17 Kommentare:

  1. Ich galube, ich hätte den Speck gleich weg gelassen. ;-)
    Aber die Rippchen sehen sehr appetitlich aus. Das Rezept kommt in die engere Wahl für meine TK-Rippchen. :-)
    Schönes Wochenende!

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    1. Ja, ohne Speck müsste gut passen, ich hätt's eh auch gewusst, aber ein Versuch musste sein!

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  2. Aber gut ausschauen tun die Ripperln allemal! Und die Erdäpfeln erst. Hast du die im Rohr mitgebraten oder extra?

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    1. Die Erdäpfel hab ich mit Schale fast durchgekocht, dann geschält und in der Pfanne knusprig gebraten - war ja genug Zeit, während die Ripperl im Rohr schmorten!

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  3. Rippchen.....was ich alles mal wieder machen muss....wenn ich bloß mehr essen könnte....

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  4. Spareribs sind bei uns sehr beliebt, daher probiere ich dein Rezept gerne aus, dann allerdings tatsächlich ohne Speck.

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    1. Dass ich mal freiwillig bei einem Essen auf Speck verzichte ...tsts ... hätt ich mir auch nicht träumen lassen ;-)

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  5. was trinkt man dazu? aronia-aufgsetzten wohl kaum, oder? ich würd wahrscheinlich diese ripperlgelegenheit nutzen, schwere australische shiraz aus dem keller zu entsorgen, aber instinktiv wäre mir wohl was weisses dazu lieber.

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    1. Der Mitkoch hat diese Klippe elegant umschifft, indem er eine Flasche Fastenbier (7,2 % Alkohol) "Zölibat" (!) von Stiegl öffnete - bernsteinfarbenes Bier mit einem Hauch Karamel: hat super gepasst :-))

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  6. Die mag ich sicher sehr, sehr gerne und wenn noch Reste wären. Ich hätte Zeit zum Kommen.

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    1. Komm ruhig, wir freuen uns sehr - immer gesetzt den Fall, dass dann kein wildes Federvieh auf uns losgeht :-))

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    2. Das kann ich nicht garantieren.

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    3. Ich komme mit - so einfach ist das :-D

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    4. das würde ich befürworten, wir täte auch dich sehr gerne kennenlernen :-))

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  7. Die Ripple sehen ja sowas von lecker aus, die Springen vom Teller direkt in den Mund, grins...
    Einen schönen Sonntag,
    Sabine

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  8. Ich musst so grinsen, als ich Deine Ripperl hier gesehen hab. Weil bei uns gab es ungefähr zeitgleich auch welche, und ebenfalls eher ungeplant, allerdings nicht aus dem Ofen, sondern aus dem Rauch. Und Du warst schneller mit Bloggen ;-) Aber Deine Sauce hätt da sicher auch dazu gepasst.
    Liebe Grüße Sylvia von der Krautgarten-Manufaktur

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