Unsere Zitrone "Buddhas Hand" wächst und gedeiht, dass es eine wahre Freude ist. Fünf Früchte habe ich gezählt, eine davon schon von annehmbarer Größe.
Da die Pflanze so außerordentlich gut gedeiht, hat mir mein Zitrusgärtner und Mitkoch die Erlaubnis erteilt, einige Blätter für einen kleinen Vorspeisenversuch zu kappen. Ich möchte zerlassenen Käse, nur gewürzt mit etwas Salz und Pfeffer, auf den Blättern anrichten und im Ofen übergrillen. Der letzte warme Sommertag am Wochenende war perfekt dafür, ein kleiner Happen, bevor wir (wahrscheinlich zum letzten Mal) den Gartengrill anwerfen.
Für den Erstversuch habe ich Büffelmozzarella, Feta und Picandou gekauft. Dass sich das Aroma der Zitrusblätter unter Hitze besonders gut entfaltet, habe ich schon im Vorjahr gesehen, als ich kleine Polpette in Zitronenblätter gewickelt habe. Und auch beim Käse haben sich meine Erwartungen erfüllt, der Zitrusduft zieht trotz der kurzen Grillzeit leicht in den Käse ein und verleiht ihm einen zarten Zitronengeschmack.
Eins vorweg: alle drei Käseversuche haben uns sehr geschmeckt. Am besten zerlaufen ist der Büffelmozzarella, nämlich in einer Geschwindigkeit, die dafür gesorgt hat, dass die Blätter nicht verbrennen. Am schlechtesten ging es mit Picandou, da waren die Blätter schon fast schwarz, als der Käse weich wurde.
Optimal war die kleine Vorspeise mit Büffelmozzarella, gefolgt vom Feta. Den Käse habe ich immer leicht gesalzen und mit etwas Kampot-Pfeffer verfeinert. Beim Mozzarella-Versuch kam zum Schluss noch etwas Olivenöl drüber. Ganz fein: der zarte Mozzarella-Geschmack, mit Pfeffer und grasigem Olivenöl verfeinert, dazu das frische Aroma der warmen Zitrusblätter - schmeckt wie Urlaub im Süden!
Büffelmozzarella auf Zitronenblatt
für 2 Personen
1/2 Kugel Büffelmozzarella, in halbzentimeterdicke Scheiben geschnitten
4 große Zitrusblätter
Salz
Pfeffer
Olivenöl extravergine
Die Zitrusblätter mit einer Scheibe Mozzarella belegen, unter Aufsicht im Backrohr grillen, bis der Käse zerläuft. Aus dem Backrohr nehmen, salzen und pfeffern, mit Olivenöl beträufeln.
Für alle, die kein Zitrusbäumchen zum Rupfen haben: Auch mit den Kaffirlimettenblättern, die man in vielen asiatischen Läden bekommt, müsste es auch ganz gut klappen!
Sehr schöne Idee und ein Hauch von Süden käme gerade recht. :-) Wie gut, dass ich Kaffirlimettenblätter und Büffelmozzarella da habe. Allein der Kampotpfeffer fehlt...
AntwortenLöschendas ist nicht so schlimm, du hast sicher einen anderen, guten Pfeffer daheim :-)
LöschenSieht auch aus wie Urlaub im Süden. Überwintert die Pflanze draußen?
AntwortenLöschennein, draußen geht bei uns gar nicht, beim minus 20 Grad im Winter wären sie sofort hin. Wir haben sie in einem ungeheizten Raum, bei etwa zehn Grad, außerdem haben sie eine Pflanzenlampe, damit es ihnen nicht zu finster wird im Winter.
LöschenIst das toll! Geniale Zitrusgärtnerei, und was für ein inspirierter Käseversuch.
AntwortenLöschenZitruspflanzen sind ein Hobby des Mitkochs - meine Lieblingspflanze ist die australische Fingerlimette, die trägt heuer zum ersten Mal Früchte und ich hoffe ganz stark, dass ein paar davon reif werden!
LöschenMein Neid ist dir sicher, dass du eigene Zitruspflanzen hast! Noch dazu Buddhas Hand. *seufz*
AntwortenLöschenSehr elegante Häppchen hast du da gezaubert. Ich kann mir vorstellen, dass die sehr gut schmecken!
Du müsstest doch genug Platz haben auf deiner Terrasse, Susi? Oder kannst du sie im Winter nirgends unterbringen?
LöschenGenau, der Winter ist das Problem. Und ich hab schon so viele Zitruspflanzen ermordet oder sie wurden aus dem Stiegenhaus geklaut, dass ich den Hut drauf ghaut hab. :(
Löschentolle Idee, ich sprech mal mit dem Zitronenblätterlieferanten meines Vertrauens ;-)
AntwortenLöschenLiebe Grüsse aus Zürich,
Andy
fein, wenn man einen Zitronenblätterlieferanten hat :-)
LöschenDas erinnert mich an das Rezept von J. Oliver mit den gefüllten Zitronen (Mozzarella und Sardellen, glaub ich), kennst du das? Das würde ich als Nicht-besitzerin einer Zitronenplantage lieber machen, als mit den Kaffirlimettenblättern... auf den Zitronenblättern schaut das natürlich extraschön aus. Beim nächsten Mal rufst mich gfälligst an ;-)
AntwortenLöschenNein, das Rezept kenn ich nicht (wird sich aber ändern).
LöschenNatürlich ruf ich dich beim nächsten Mal an, wo war ich nur mit meinen Gedanken ... ;-)
Hab das mit den Zitrusblättern auch unlängst ausprobiert! Bei uns gabs Büffelmozzarella, gewickelt in die Blätter der Orange. Beim Grillen brät sich etwas Flüssigkeit aus, die durch Drehen der Bladln abgegossen werden kann. Lecker waren auch die Käsehappen, die ich noch zusätzlich in eine dünne Scheibe Rohschinken gewickelt habe. Das Brot dazu hab ich natürlich auch am Grill geröstet, den Riesling Kabinett von Haag nicht.
AntwortenLöschenOrange fehlt uns noch in unserer Sammlung, wir wollen unbedingt noch eine Bitterorange. Hast du mehrere Zitruspflanzen, und wenn ja, welche?
LöschenDa meine aus Samen gezogenen Pflänzcgen vermutlich nie besonders dolle Früchte zeigen werden, hab ich nun endlich einen Plan, was ich wenigstens mit den Blättern machen kann :)
AntwortenLöschenAus Samen gezogene Pflänzchen zieren sich etwas, das weiß ich aus Erfahrung.
LöschenWir nutzen die Blätter von fast allen Zitruspflanzen, lediglich die der Clementine sind etwas fader, nicht so intensiv-zitronig.
tja, und was macht froh, wenn sie keine Zitronenblätter hat?? Schmachtet hier vor dem Bildschirm :-(
AntwortenLöschenich tät dir gerne welche schicken, weiß aber nicht, ob sie den Transport aushalten, was meinst?
LöschenOder: du gehst in ein Gartenzentrum und bewunderst dort die Zitruspflanzen und ...
...was wohl nach dem 'und' folgt in deinen Gedanken?! :-)
LöschenDanke für diese großartig Kombinationsidee! Da weiß ich ja endlich, was ich mit meinen überreichlichen Limettenblättern im Tiefkühler anstellen kann!
AntwortenLöschenHallo liebe Kollegin,
Löschenda geht natürlich nicht so viel Käse rauf, wie auf meine großen Zitrusblätter ;-)
Woooooaaaahhh!!!
AntwortenLöschengeh Ziiii, übertreib nicht so ;-))
LöschenJa, wir haben zwei Zitrusbäumchen auf dem Strassenbalkon. Eine Zitrone und eine gestreifte Orange. Wir mögen sie sehr, dennoch wird sich unsere Sammlung nicht vergrössern, da das Überwintern bei uns im Haus nicht möglich ist. Also kommt im Herbst der Gärtner, holt die Zitrusbäume, die Guave und eine grosse Perlagonie zum Überwintern ab. Davor stutzt V sie immer noch und wir schrauben die unreifen Früchte ab.
AntwortenLöschenoh, eine gestreifte Orange, möchte ich auch unbedingt noch haben!
LöschenWas macht ihr mit den unreifen Früchten?
Wow was für eine Pflanze, habe ich ja noch überhaupt nie gesehen.
AntwortenLöschenWas kann man damit so machen, außer deinem tollen Rezept? :-)
Die gestreifte Orange ist uns eher "zufällig" zugelaufen, als V sich auf der Rückreise aus Florenz am Gardasee verfahren hat und dann "zufällig" bei einem Raritätengärtner landete. Wäre mir das mit dem Verfahren passiert, wären wir wohl vor einem Weingut gelandet, eh klar!
AntwortenLöschenLeider werden die Agrumen bei uns nie richtig reif ( ein Schicksal, das sie auch mit den Früchten der Guave teilen, die auf dem Küchenbalkon steht), nicht mal in heissen Jahren; meist dekoriert V dann damit die Wohnung. Weisst Du damit was nützlich-nahrhaftes anzufangen?
ich verwende von allen Zitruspflanzen die Blätter, damit die Pflanzen wenigstens ein bisschen Sinn machen. Ich nehm sie für viele thailändische Gerichte, in der Thai-Küche kommen sie in fast jedem Curry vor!
LöschenNur die Blätter der Clementine schmecken fad, alle anderen sind super. Und einmal im Jahr darf ich die Pflanzen mit den großen Blättern (Buddhas Hand und Zitrone) so plündern, dass sich Polpette al Limone ausgehen (http://diekuechenschabe.blogspot.co.at/2012/11/polpette-al-limone-oder-die-angst-des.html) :-)