Wenn wir in aller Herrgottsfrühe vom Parkplatz zur Arbeit gehen, überqueren wir dabei den großen Markt. Am Freitag versammeln sich dort schon ab sechs Uhr morgens die Produzenten aus der Umgebung und verkaufen Obst, Gemüse und Fleisch.
Und die frühen Vögel - also die Küchenschabe und der Mitkoch auf dem Weg zur Arbeit - fangen in diesem Fall keine Würmer sondern zarte kleine Lammhaxerl. Vier Stück - die jungen Damen kommen am Wochenende. Gleich gekauft und eingepackt. Denn am Vormittag sind die mit Sicherheit schon alle weg. Das passende Rezept dazu aus Books-for-Cooks-Sammelband 7.
Geschmorte Lammhaxerl mit Tamarinde und Datteln
für 4 Personen
neutrales Pflanzenöl
4 Lammhaxerl (jeweils ca. 400 g)
Salz, Pfeffer
3 rote Zwiebeln, geviertelt
10 Knoblauchzehen, geschält, halbiert
300 ml trockener Rotwein
3 Karotten, gerieben
1 EL Tamarindenpaste
1 TL frische Rosmarinnadeln, fein gehackt
1/2 TL Chilipulver, mittelscharf
4 EL Balsamico-Essig (K: Asperum von Midolini)
4 EL Sojasauce (K: Bio-Tamari von Arche)
250 ml Hühner- oder Gemüsesuppe
200 g Datteln, entkernt, gehackt
2 EL Petersilie, gehackt
Das Backrohr auf 160 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Etwas Pflanzenöl in einem schweren Schmortopf erhitzen. Die Lammhaxerl salzen und pfeffern und rundherum braten, bis sie gebräunt sind. Aus dem Topf nehmen und beiseite stellen.
Wieder etwas Öl im Schmortopf erhitzen. Zwiebeln und Knoblauch darin ungefähr drei Minuten braten. Den Rotwein hineingießen und aufkochen. Jetzt Karotten, Tamarindenpaste, Rosmarin, Chili, Balsamico, Sojasauce und die angebratenen Lammhaxerl zufügen. So viel Suppe hineingießen, dass die Haxerl zu drei Viertel bedeckt sind. Den Deckel auflegen und den Topf für ungefähr zwei Stunden ins Backrohr geben. Danach die Datteln unterrühren und weitere 20 Minuten schmoren. Abschmecken und die Petersilie unterrühren (hab ich vergessen, wie man auf den Fotos sieht). Mit Reis, Couscous, Bulgur oder Kartoffeln servieren. Wir haben uns für Kartoffeln entschieden, die wurden gekocht und dann zum Schluss, gemeinsam mit den Datteln zum Lamm gegeben.
Ein wundebares Wohlfühlessen - das zartgeschmorte Lamm in einer dunklen, süß-säuerlichen Sauce, die durch Chili den letzten Schliff bekommt. Apfelcider für die jungen Damen, Grignolino del Monferrato Casalese 2011 von der Tenuta Tenaglia (Merum Degubox), für Mitkoch und Küchenschabe.
Ein herrlich einfaches Schmorgericht (passend zur aktuellen Großwetterlage ;-)) und gut, dass du mich erinnerst, Lamm hatten wir ewig nicht. Ich gehe dann mal auf die Jagd. :-)
AntwortenLöschenna dann, Waidmannsheil ;-)
LöschenHm....Tamarinde-Dattel...das ist mal was!
AntwortenLöschen... und Chili nicht zu vergessen!
LöschenHa! Das kommt mir recht. Gestern hab ich meinen Tiefkühler durchforstet und Lammfond gefunden, der aufgebraucht werden soll. Also häng ich mich gleich ans Telefon und frag bei meinem Lammdealer, ob ich Lammstelzen für den Samstag bestellen kann.
AntwortenLöschen1 EL Tamarindenpaste klingt nach recht säuerlich. Oder stell ich mir das jetzt falsch vor?
mir war's fast zu wenig säuerlich, die Datteln und der Balsamico bringen doch recht viel Süße hinein!
LöschenLammstelzen- da habe ich auch ein wunderbares Sommerrezept , mit Tomaten und grünen Bohnen. Und im Winter hab mich mal ein herrlich feuriges Thaicurry mit denen gemacht, das liesse sich sicherlich auch für den Sommer modifizieren.
AntwortenLöschenThaicurry mit Lammstelzen interessiert mich ...
LöschenAh Lammstelzen! Und Geschmortes gehört -so südlich gekleidet wie hier- nicht nur in die Winterküche :)
AntwortenLöschenstimmt schon, und ist eigentlich auch nicht viel Arbeit, also ideal für den Sommer :-)
LöschenLammfleisch, das fast vom Knochen fällt so zart - schwelgschwelg :-)
AntwortenLöschenLiebe Grüsse aus Zürich,
Andy
PS. Mein Rätsel ist jetzt aufgelöst
ah ja, die Rätsellösung - da wär ich nie drauf gekommen :-)
LöschenIch ärgere mich bei unserem Bauernlamm auch immer darüber, dass so ein Vieh nur 4 Haxerl hat ;-) Die letzten sind leider schon im Januar verspeist worden - damit kann man wirklich köstliche Sachen zaubern.
AntwortenLöschender Mitkoch muss mich zurückhalten, damit ich morgen Früh nicht schon wieder Haxerl kaufe - weil sie mir so geschmeckt haben!
LöschenMir sind Lammstelzen sowieso das liebste am Lamm und geschmort und süßsauer noch dazu!! Ich schmore sie gern wie Frau Ziii mit Kletzen und Most.
AntwortenLöschenmuss ich mal bei der Ziii nachschauen ...
LöschenLammstelzen sind einfach zu und zu köstlich. Ich bekomme öfter mal welche von der Heidschnucke, die dann mit Wurzelwerk langsam (!) gesotten werden und wenn die Jahreszeit es erlaubt wie schon mal erwähnt mit Frankfurter Grüner Sosse und neuen Brühkartoffeln gegessen werden.
AntwortenLöschenAber dies Rezept werde ich demnächst auch ausprobieren! Ganzbestimmt!
Almuth aus Berlin
mmmmhhh, mit grüner Sauce und heurigen Erdäpfeln -ist sicher superfein!
LöschenDas Fleisch sieht sehr gut aus, schön weich und saftig!
AntwortenLöschenVordere Stelzen werden völlig zu Unrecht kaum verwendet, egal ob vom Lamm, Kalb oder Schwein.
Ich bin kein früher Vogel, aber ab und zu fang ich auch so einen Schatz!
der Mitkoch ist auchganz und gar kein früher Vogel, der steht nur mir zuliebe immer so bald auf - und auch, weil es dann doch ganz fein ist, am frühen Nachmittag schon nach Hause zu fahren :-)
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