Samstag, 8. Oktober 2016

VARIATION IN ROT

Ein Rezept muss ich noch nachreichen: Auf der Rückreise von unserem Grado-Kurzurlaub hatte ich ja, wie bei mir üblich, wieder mal kräftig eingekauft. Nicht nur die Sardinen für das einfache Sardinen-Fenchel-Gericht sondern auch ganz kleine, zarte Rotbarben, auf italienisch Triglia di fango. Und ich hatte das Glück, Cipolle borettane zu erwischen. Das sind jene flachen, rundlichen Zwiebelchen, die - in Essig eingelegt - sehr oft italienische Vorspeisen begleiten.

Zuhause betrachtete ich meine Schätze, überlegte ganz kurz und entschied mich dann für eine Deluxe-Version von Sarde in Saor, in diesem Fall also Triglia in Saor. Die Borettane-Zwiebelchen haben sich dafür hervorragend geeignet,  sie haben einen intensiven, recht süßlichen Geschmack.
Deswegen verzichtete ich beim Rezept auch auf die üblichen Rosinen und nahm stattdessen getrocknete Berberitzen, um ein bisschen mehr Säure reinzubringen.
Das Ergebnis war mehr als überzeugend.

Triglia in saor
Vorspeise für vier, Hauptspeise für zwei Personen

500 g kleine Rotbarben
500 g Cipolle borettane
Mehl
80 ml Olivenöl für die Zwiebeln
neutrales Pflanzenöl für die Rotbarben
125 ml Weißweinessig
125 ml Wasser
eine Handvoll Pignoli, geröstet
eine Handvoll getrocknete Berberitzen

Rotbarben ausnehmen, putzen und sorgfältig entgräten. Die Filets waschen und gut trockentupfen. In Mehl wenden, abklopfen und in heißem Pflanzenöl beidseitig braten, bis sie knusprig sind. Auf Küchenpapier abtropfen lassen, dann salzen. Die Berberitzen in warmem Wasser einweichen. Das Öl abgießen, die Pfanne mit Küchenpapier reinigen. Dann das Olivenöl darin erhitzen und die feinringelig geschnittenen Zwiebelchen auf kleiner Flamme goldgelb dünsten. Essig und Wasser dazugießen und alles noch ein paar Minuten köcheln.

Nun legt man eine Schicht Rotbarben in eine Keramik- oder Glasschüssel, dann Zwiebeln, dann wieder Rotbarben, bis alles aufgebraucht ist. Auf die Zwiebeln streut man immer Pignoli und Berberitzen. Zum Schluss gießt man die restliche warme Flüssigkeit über Rotbarben und Zwiebelchen, damit alles bedeckt ist. Zugedeckt mindestens einen Tag im Kühlschrank ziehen lassen. Mit Weißbrot und friulanischem Weißwein servieren - das weckt schöne Erinnerungen ...





10 Kommentare:

  1. ach, vor einer guten Woche noch in Caorle auf der Heimreise genossen...
    und jetzt in rot... was für eine geniale Idee!!
    sogar mit Berberitzen (die ich essen würde) anstatt mit den ungeliebten Rosinen (dich ich immer übrig lasse)...
    lg

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    1. sag mal Friederike, warst du auch schon mal im Winter in Grado, und kannst du vielleicht irgendeine wirklich nette Unterkunft empfehlen?

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    2. wir sind hauptsächlich im Winter dort unterwegs, aber haben noch nie in Grado übernachtet, eher in Caorle... im Winter haben leider nur ganz wenige Hotels offen, ich kann dir leider nichts raten...

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  2. Ach Grado..
    Und Sarde in Saor, oder eben Dein Gericht mit Rotbarben: herrlich, danke! Und dazu all die Photos..

    Viele Grüße
    Elena

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    1. Schön, dass du auch ein Grado-Fan bist. Über Tipps zu Grado und Umgebung wäre ich froh, ich glaube, dorthin werde ich noch öfter fahren :-)!

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  3. Aus derselben Perspektive habe ich den Hafen von Grado im Frühling auch fotografiert. Einmal im Jahr Norditalien ist Pflicht! ;)

    Ein tolles Essen hast du da gemacht.

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    1. Aus derselben Perspektive, das gefällt mir. Wir waren da gerade auf dem Rückweg vom Zero Miglia, wo wir am Abend unserer Ankunft auf gut Glück hinspazierten - war aber natürlich kein Platz zu bekommen :-(

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  4. Wunderschöne Bilder - machen Appetit auf die Barben, und auf Grado sowieso.

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    1. Ilse, ich glaub wir zwei (oder vier) müssten uns mal in Oberitalien treffen - sollte doch möglich sein :-))

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  5. Hi,

    das Rezept sieht extrem lecker aus!

    MFG Philipp

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