Donnerstag, 3. September 2015

HEUTIGE HEURIGE

Ein richtiges Rezept wird das diesmal nicht. Nur eine kleine Liebeserklärung an den Erdapfel. Ich liebe Erdäpfel in jeder Form: als Kind vor allem Mamas selbstgemachte Pommes und ihr Erdäpfelpüree oder aber gekochte, heiße Erdäpfel mit Salz und eiskalter Butter (für mich immer noch eine Delikatesse), später dann Petersilerdäpfel, Erdäpfelknödel oder Schupfnudeln.
Ich habe mit Vergnügen die Geschichte von Frau Ziii gelesen, in der sie unter dem Titel "gestrige Heurige" frische Erdäpfel aufs Höchste lobt. Noch besser als gestrige Heurige können also nur noch "heutige Heurige" sein, und die habe ich gestern gesammelt:

Beim täglichen Radfahren durch die nähere Umgebung ist mir nämlich vor einiger Zeit ein Erdäpfelfeld aufgefallen. Seitdem beobachte ich es ganz genau und habe beim Radeln sicherheitshalber schon immer einen Stoffsack am Packlträger. Am Wochenende war es dann so weit: Das ganze Feld wurde abgeerntet und etwa eine halbe Stunde nachdem Traktor und Bauer weg waren, sammelte ich jede Menge liegengebliebene Erdäpfel ein. Zuhause lagen zwei vormittags gekaufte Reinanken im Kühlschrank, schnell pflückte ich noch etwas Maggikraut - damit war das Abendessen perfekt. Denn Maggikraut riecht zwar einerseits ziemlich intensiv, verträgt sich aber andererseits hervorragend mit Erdäpfeln.


Heurige mit Maggikraut und viel Butter

1/2 Kilo kleine Heurige
eine Handvoll frisches Maggikraut, grob gehackt
ca. 80 g Butter
Salz


Die Erdäpfel sorgfältig waschen (die zarte Schale wird natürlich mitgegessen), in Salzwasser weich kochen. Wasser abgießen, Erdäpfel ausdampfen lassen. In einer Pfanne Butter zerlassen,  Maggikraut und Salz dazugeben. Die Erdäpfel darin schwenken und etwas anbraten - passt hervorragend zum Fisch, ist ruckzuck fertig und war insofern ein ideales Essen bei der Hitze am Wochenende. Wir haben das Ganze mit einem Glas Chardonnay von Tiare draußen auf der Terrasse genossen.


Und noch ein Tipp: Marmelade aus Heidelbeeren und Zwetschken (zu gleichen Teilen) mit dem Saft einer Limette, schmeckt wunderbar! Die Kombination bot sich an, weil ich einerseits von der Nachbarin ein halbes Kilo Heidelbeeren geschenkt bekam, andererseits noch ein halbes Kilo Zwetschken im Obstkorb hatte: unbedingt ausprobieren!


9 Kommentare:

  1. Ich teile deine Liebe zum Erdapfel, schön geschrieben. Ich mag die Mühlbiertler Tradition, zu allem noch extra Erdapfel zu servieren, so auch zu Knödeln. So wurden wir gross und stark ;-)

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  2. Einfach ... und einfach wunderbar!
    Und wenn Du sagst "unbedingt ausprobieren ... na dann nix wie los! ;-)
    Liebe Grüsse aus Zürich,
    Andy

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    1. manchmal wird aus improvisierten Sachen was richtig feines :-)

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  3. Endlich gibt's wieder was Feines bei der Küchenschabe!

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    1. ach weißt du Ilse, bei uns war es traurig in den letzten Tagen, mein Papa ist gestorben. Aber langsam erfange ich mich wieder ...

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  4. Liebe Küchenschabe,

    zum schweren Verlust deines lieben Papas mein tiefes Mitgefühl.

    Lieben Gruß

    Iris

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  5. Mein Mitgefühl....so ein Verlust wiegt schwer.
    Und die Erdäpfel-Liebe, die teile ich. Wenn die Kartoffeln gut sind, reichen mir auch Kartoffeln und Butter, das ist einfach herrlich.

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  6. Liebe Uschi, mein ganz ganz tief empfundenes Mitgefühl, fühle dich umarmt und hoffentlich ein wenig getröstet... und ja, es stimmt, man erschrickt, wenn es dunkel wird....

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