Dienstag, 14. Juli 2015

KURZE ABKÜHLUNG ZUM VIERTEN ...

Nach scheinbar endlos vielen Tagen mit Sonnenschein und Hitze war gestern der erste kühlere, regnerische Tag. Und was soll ich sagen? Ich fand es sehr angenehm. Man atmet richtig auf. Auch unser Garten braucht schon dringend eine kleinere Regenperiode, alles lässt die Blätter hängen, wir kommen mit dem Gießen kaum nach.

Ich habe mich jetzt tagelang nach der Arbeit und auch am Wochenende großteils draußen, genauer gesagt im Schwimmbecken aufgehalten. Kochen und Haushalt sind dabei etwas zu kurz gekommen. Daher hat es mir gestern richtig gut gefallen, wieder mal in der Küche zu stehen und zu kochen, statt nur schnell einen Salat zusammenzubasteln. Und morgen soll das Wetter ja schon wieder besser werden ...



Huhn mit Chicorée
für 2 hungrige Esser

2 EL Olivenöl
100 g durchwachsener Speck, in kleine Würferl geschnitten
2 Hühnerhaxerl, 1 Hühnerbrust
Salz, Pfeffer
30 g Butter
3 große Chicorée, längs halbiert
3 Knoblauchzehen, halbiert
4 Zweigerl frischer Thymian
4 TL Zucker
125 ml Weißwein
Saft einer halben Zitrone
100 ml Schlagobers
3 EL frischgehackte Petersilie

Das Backrohr auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Das Olivenöl in einem schweren Topf erhitzen. Die Speckwürferl darin auslassen, bis sie knusprig sind, etwa zwei bis drei Minuten. Herausgeben und auf einen Teller legen. Jetzt die Hühnerstücke im Topf braten, bis sie rundherum schön braun sind. Herausnehmen, ebenfalls auf einen Teller legen, salzen und pfeffern.

Butter in den heißen Topf geben, die Chicoréehälften mit der Schnittfläche nach unten einlegen und braten, bis sie auf der Unterseite gebräunt sind, ebenfalls etwa drei Minuten (sowohl die Hühnerstücke als auch den Chicorée haben wir aus Platzgründen in zwei Tranchen angebraten).

Knoblauchhälften und Thymianzweigerl darauf verteilen. Zucker drüberstreuen, ebenso eine kräftige Prise Salz und Pfeffer. Die angebratenen Hühnerstücke auf die Chicoréehälften legen. Speckwürferl darauf verteilen, ebenso sämtlichen Bratensaft, der sich auf den Tellern gebildet hat, sowie Weißwein und Zitronensaft. Aufkochen lassen, dann den Deckel auflegen und den Topf ins Backrohr stellen. Etwa eine dreiviertel Stunde schmoren. Dann den Deckel abnehmen und für eine weitere Viertelstunde braten, bis die Hühnerstücke schön knusprig sind.

Topf aus dem Ofen heben, Hühnerstücke kurz herausnehmen, das Schlagobers sowie die gehackte Petersilie einrühren und abschmecken. Hühnerstücke wieder reinlegen und noch kurz, für ein paar Minuten in den Ofen stellen, bis wieder alles schön heiß ist.

Mit Weißbrot servieren. Es hat hervorragend geschmeckt: Das Safterl, das sich gebildet hat, schmeckte wunderbar rund und aromatisch, lediglich der Chicorée könnte unserer  Meinung nach ruhig ein bisschen bitterer sein - vielleicht probier ich das Gericht im Herbst mal mit Radicchio Tardivo, der ist ja deutlich bitterer.

Übrigens: Vorgestern ist mein Blog vier Jahre alt geworden - ich hätte vor vier Jahren nie gedacht, dass ich so lange durchhalte!

Quelle: Lucas Hollweg, Good Things to Eat

18 Kommentare:

  1. Schön dass du durchgehalten hast, dein Blog nährt und unterhält mich! Liebe Grüße aus Südtirol!!

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    1. Danke liebe Ilse, dir wünsch ich noch viel Spaß in Südtirol (ich glaub, da muss ich auch bald mal hin, wahrscheinlich in die Nähe von Eppan ;-))

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  2. Bei Deiner Kreativität wirst Du uns hoffentlich auch zum 10-jährigen noch überraschen können :-)
    Alles Gute zum Bloggeburtstag und danke für die vielen feinen Sachen. Wie zum Beispiel dieses Safterl :-)
    Tja, der heutige Chicorée ist von der Bitterkeit nicht mehr, was wir von früher her kennen, wurde alles weggezüchtet - schade!
    Liebe Grüsse aus Zürich und weiterhin viel Spass beim bloggen,
    Andy

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    1. An ein zehnjähriges glaube ich nicht, aber momentan machts noch Spaß. Danke für die Wünsche und liebe Grüße in die Schweiz :-)

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  3. Alles Gute zum 4.! Ich bin nicht sicher, ab ich es noch ao lange schaffe... Habe seinerzeit mehr oder weniger deinetwegen angefangen. Also du hast mir Mut gemacht, quasi. ;-)
    Und dein Huhn tönt gut. :-)

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    1. Das ist schön, wenn ich dir damals (unwissentlich) Mut gemacht habe - inzwischen bist du die beste Tortenbäckerin die ich kenne!

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  4. Alles Gute zum Geburtstag, liebe Uschi! Und mach bitte weiter, unbedingt.

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    1. Danke Susi. Ich mach natürlich weiter, auch wenn mir bewusst ist, dass ich nicht mehr so regelmäßig blogge, wie noch vor ein paar Jahren ...

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  5. Vielen Dank für viele tolle Rezepte, verfolge deinen Blog - zumeist still - bereits seit über 3 Jahren. Und freue mich schon auf die nächsten 4 Jahre ;-)

    Lieben Gruß aus Wien
    Alex

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    1. Hallo Alex,
      na gut, dann peil ich eben mal zumindest die nächsten vier Jahre an ;-)

      liebe Grüße aus Oberösterreich
      Uschi

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  6. Gratuliere und bin auch ganz arg dafür, dass Du weitermachst :-)
    Mit dem Huhn hast Du bei mir mal wieder ins Schwarze getroffen, das klingt herrlich. Und ich liebe Chicorée, aber auch für mich könnte er wieder deutlich bitterer sein.

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    1. Danke, Susanne :-)
      Ja, leider ist der Wunsch nach etwas mehr Bitterkeit im Chicoree derzeit nicht mehrheitstauglich, sonst müsste man ihn ja irgendwo kriegen, oder?

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  7. Liebe Uschi, wie schön, dass es Deinen hübschen Blog schon sooo lange gibt und hoffentlich noch viel länger geben wird! :-)
    LG
    Andrea aus Gerasdorf

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  8. Liebe Andrea,
    dankeschön! Ich freue mich, dass ich eine so treue Leserin habe und hoffe, dass du hier auch weiterhin interessante Rezepte findest :-))

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  9. Erst jetzt gelesen, möchte ich noch schnell nachzügeln und Dir gratulieren... einerseits zu Deinem Durchhaltevermögen samt wunderbarem Ergebnis und andererseits zum Schwimmbecken. Beides super! Ich neide! Lieben Gruß aus Wien von Frau Ziii

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    1. Dank dir liebe Ziii!
      Ans Schwimmbecken denke ich auch gerade sehnsüchtig, derzeit plage ich mich noch im Job :-))

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  10. Danke für das tolle Rezept, das habe ich am Wochenende gleich nachgekocht! Für extra Bitter habe ich zusätzlich einen mittelgroßen Radicchio geviertelt und mit dem Chicorée angebraten. Auf extra Zucker habe ich verzichtet, dafür einen Schuss halbtrockenen Wein angegossen. Das Gericht gehört ab sofort in mein Standardrepertoire. :-)

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    1. Hallo Werner,
      danke für die Rückmeldung. Ich freue mich immer, wenn ich von einem Leser höre, wie das Rezept bei ihm geworden ist! Super, dass es euch geschmeckt hat - ich schätze mal, auch bei uns wird's das bald wieder mal geben

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