Mittwoch, 21. Februar 2018

EIN KLOPS IST AUCH NUR EIN KNÖDEL

Ich hab mal wieder Königsberger Klopse gekocht. Bekanntlich können wir hier in Österreich von Knödeln gar nicht genug bekommen. Und deswegen strecke ich meine Fühler auf der Suche nach Knödelrezepten durchaus auch ins benachbarte Ausland aus. Da stolpert man zwangsläufig ziemlich schnell über Königsberger Klopse. Und ein Klops ist ja ganz eindeutig ein Knödel.

Wie das so ist mit sehr beliebten Rezepten, gibts natürlich nicht nur das eine echte Rezept, sondern unzählige Variationen davon. Und jeder ist der Überzeugung, dass seine Variation die Allerbeste ist. Ich auch.

Meine Klopse müssen aus purem Kalbfleisch sein (kein Mischmasch, mit Schweine- oder Rindfleisch). Dazu kommen nur eingeweichte Semmerl sowie Sardellen und Zitronenschale als Würzung. Für die Sauce sind Kapern und Zitronensaft zuständig. Als Beilage wird bei uns nur Reis mit Petersilie akzeptiert.

Wichtig ist auch noch die Größe der Knöderl: Keinesfalls größer als ein Tischtennis- oder Golfball. Dann sind sie nach einer Garzeit von etwa acht Minuten flaumig weich und innen noch leicht rosa - so wie wir sie am liebsten mögen.

Königsberger Klopse
für 4 Personen

Für die Suppe:
1 kg Kalbsknochen (Fleisch - und Markknochen)
Suppengemüse
3 Lorbeerblätter
etwas Majoran
Salz
Pfeffer
3 Nelken

Für die Klopse:
500 g Kalbsschulter
2 entrindete Semmeln
100 ml Milch
2 Eigelb
Salz und Pfeffer
abgeriebene Schale einer Zitrone
20 Sardellenfilets

Für die Sauce:
250 ml Schlagobers
250 ml Suppe
70 g Salzkapern, gut gewässert
Saft von einer halben Zitrone

Die Kalbsknochen im Backrohr braun rösten. Dann zusammen mit Suppengemüse, Kräutern, Salz und Pfeffer aufsetzen und etwa drei Stunden leise köcheln lassen. Von dieser Suppe braucht man für die Sauce etwa einen Viertelliter. Außerdem lässt man die kleinen Klopse in der Suppe ziehen.  Der Aufwand des Selbermachens lohnt sich also auf jeden Fall, die restliche Suppe lässt sich ja beispielsweise problemlos  für einen Risotto am nächsten Tag einsetzen.

Die Sardellenfilets sehr fein hacken. Die entrindeten Semmeln zerpflücken und in Milch einweichen. Dann ausdrücken und gemeinsam mit der Kalbsschulter fein faschieren. In diese Masse kommen nun noch die Eigelbe, die gehackten Sardellen und die abgeriebene Zitronenschale. Alles gut vermischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Aufpassen mit dem Salz, die Sardellen sind oft schon ganz schön salzig! Mit nassen Händen kleine (!), maximal golfballgroße Knöderl formen. Die Knödel in der heißen Kalbsknochensuppe ziehen (keinesfalls kochen) lassen - nach etwa acht Minuten sind sie fertig.

Für die Sauce einen Viertelliter von der Suppe und einen Viertelliter Schlagobers aufkochen und auf die Hälfte reduzieren. Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft würzen. Die gewässerten, abgetropften Kapern im Ganzen (wenn sie sehr klein sind) oder grob gehackt (für etwas größere Exemplare) zufügen und kurz mitkochen. Nochmals abschmecken und mit den Klopsen und Petersilienreis servieren - eine echte Delikatesse!

4 Kommentare:

  1. jaaa, genau so müssen sie sein! und genau auf diese runden Dinger habe ich schon seit Wochen Lust - leider ist Monsieur davon nicht so begeistert, aber wenn ich das jetzt bei dir auch noch in einer solchen Vollendung sehe, sollte ich ihn vielleicht mal vor vollendete Tatsachen bzw. Klopse stellen ;-)

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  2. Das versteh ich überhaupt nicht, wie jemand von so einem Essen nicht begeistert sein kann ;-)) - Monsieur sollte das noch mal überdenken und den Knöderln eine Chance geben ...

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  3. Wow sieht wirklich top aus !
    Muss ich unbedingt selbst ausprobieren.
    War ursprünglich auf der Suche nach Knödelrezepten, da wir im letzten Urlaub in einem wunderbaren Aparthotel Südtirol so toll schlemmen konnten.Habe seitdem vergeblich versucht gleichwertig nachzukochen.
    Dein Rezept sieht aber wirklich klasse aus, ich denke daran werde ich mich als nächstes versuchen.
    LG Doris

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    1. hallo Doris,
      freut mich, dass dich das Rezpt interessiert - ich kann dir versprechen, dass sich das Nachkochen lohnt!

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