Stachelbeeren gehören gleich nach den Ribiseln zu meinen Lieblingsbeeren. Leider kann man sie eher selten kaufen, was wahrscheinlich damit zusammenhängt, dass man sie nur mit viel Vorsicht unverletzt pflückt und dann auch noch jede einzelne Frucht "abbeerln" muss - so sagte meine Oma immer. Und bei meiner Oma lernte ich sie auch kennen. Sie hatte zwei kleine Sträucher im Garten, deren Beeren von Jahr zu Jahr kleiner und verhutzelter wurden - aber ihr Geschmack war unschlagbar. Das fand leider nicht nur ich, sondern auch mein Onkel. So war die erste Frage beim Omabesuch immer "war Onkel Klaus schon da?" Denn dann wäre der Strauch wahrscheinlich leergepflückt gewesen (Ein kleines Schüsserl mit Früchten hatte Oma allerdings ohnehin immer für die Lieblingsenkelin zur Seite geräumt).
Am Blog habe ich derzeit nur zwei Stachelbeerrezepte - am liebsten ess ich sie nämlich direkt vom Strauch, da bleibt nicht viel übrig zum Verkochen (ich hab bis jetzt nur einen Strauch). Hundert Gramm allerdings, wie im folgenden Rezept gefordert wird, das geht, da muss ich auch aufs Naschen nicht verzichten.
Von Tiger's Milk hab ich schon mal erzählt - perfekt zum Garen von rohem Fisch. In dieser Variante wird der Fisch zuerst in Limettensaft mariniert, dann mit einer Marinade aus Orangensaft, Stachelbeeren und Chilmarmelade bestrichen - unbedingt ausprobieren!
Diesmal versuchten wir ein Stück Seeteufel sowie ein Forellenfilet - das machte sich auch am Teller hübsch: der weiße Seeteufel, das rosa Forellenfilet.
Ceviche von Seeteufel und Forelle mit Stachelbeer-Marinade
200 g Filet vom Seeteufel
200 g Forellenfilet
Salz
Saft von 4 Limetten
1 kleine rote Zwiebel, in hauchdünne Scheiben geschnitten
1 kleine Fenchelknolle, in hauchdünne Scheiben geschnitten
1 getrockneter, roter Chili, mittelscharf, zerkrümelt
1 EL Salzkapern, gründlich gewässert, grob gehackt
Saft von 2 Limetten
100 g Stachelbeeren
Saft einer halben Orange
1 EL Chilimarmelade
etwas Salz
angelehnt an ein Rezept aus dem sehr empfehlenswerten Buch: Ceviche von Martin Morales
Die Fische zuputzen. Den Saft von vier Limetten mit Salz mischen und den Fisch darin etwa zehn Minuten garen lassen. Herausnehmen, trockentupfen und in dünne Scheiben schneiden. Die hauchdünnen Zwiebelscheiben etwa fünf Minuten lang in eiskaltem Wasser einweichen. Das mildert die Zwiebelschärfe. Dann rausnehmen und trockentupfen.
Saft von zwei Limetten, Orangensaft, Stachelbeeren, Chilimarmelade und Salz pürieren und durch ein Sieb streichen. Abschmecken. Die Fischscheiben auf einem Teller hübsch anordnen. Mit einem Pinsel großzügig mit der Stachelbeermarinade bestreichen. Die Zwiebel- und Fenchelscheiben, den zerkrümelten Chili und die gehackten Kapern drüber verteilen.
Schabe und Mitkoch haben dazu knusprige kleine Rosmarin-Kartoffel-Würferl gegessen und einen Verdicchio getrunken (mitgebracht aus dem Marken-Urlaub) - ein herrliches Sommeressen (für den Fall, dass der Sommer wirklich mal kommt)!
Wie gut, dass sich für die Stachelbeeren im Garten meiner Mutter niemand sonst interessiert. ;-) Ich muss unbedingt einmal diese "Garmethode" für Fisch ausprobieren!
AntwortenLöschenIch bin auch noch am Experimentieren, als nächstes möchte ich Jakobsmuscheln probieren :-)
LöschenStachelbeeren hab ich nicht, aber dafuer um so mehr Fisch. Ich mag Cerviche sehr gerne seit ich es in Hawaii zum ersten Mal vor 2 Jahren gegessen habe.
AntwortenLöschenHawaii ... muss schön sein. Sag mal Namensvetterin, wann liest man denn von dir wieder mal Neues. Tät mich schon interessieren, wie es dir in der Ferne so geht :-)
LöschenDas klingt ja wirklich spannend! Ich habe Stachelbeeren bisher eigentlich immer süß verarbeitet. Vor drei Jahren haben wir neue Sträucher gepflanzt, nachdem die alten nicht mehr so recht wollten. Momentan sind sie zwar noch ganz hart und sauer, aber das wird :-)
AntwortenLöschenJa ich weiß, dass du sie meist süß verarbeitest, ich hab mir ja immerhin schon mal eines dieser Rezepte geschnappt ;-), weil es mir so gefallen hat!
LöschenJa, Stachelbeeren liebe ich auch, hab aber leider keine Oma mehr, die sie für mich abbeerlt. Ein wunderschönes Rezept, da läuft mir das Wasser direkt im Mund zusammen.
AntwortenLöschenDachte ich mir, dass du auch Stachelbeerfan bist. Ich hab jetzt auch keine Oma mehr, die das abbeerln für mich macht, und als Kind hab ich es nicht ausreichend gewürdigt ...
LöschenWieder mal ein geniales Rezept :-)
AntwortenLöschenBin auf die Stschelbeeren gespannt, ich habe sie bis jetzt nur süß verarbeitet.
Herzliche Grüsse,
Sabine
dann gib ihnen mal eine "saure" Chance ... ;-)
LöschenStachelbeeren sind meine Lieblingsbeeren, und so mit Fisch klingt das ganz herrlich. Noch sind einige im Garten am Strauch. Mal sehen, ob ich es nachmache.
AntwortenLöschenAh, noch ein Stachelbeerenfan, das freut mich!
LöschenMit Stachelbeeren hab ich mich bisher nicht wirklich anfreunden können. Aber das Rezept klingt super, das wird ausprobiert und der Beere eine neue Chance gegeben ;-)
AntwortenLöschenHallo Matti,
LöschenIch finde sie ja auch im Kuchen ausgezeichnet, die leichte Säure ist ganz wunderbar!