Was haltet ihr von folgendem Text, den ich vor kurzem in der Immobilienbeilage der österreichischen Tageszeitung Kurier entdeckt habe:
„Ich wohne im zweiten Stock in einer Wohnung mit Terrasse. Vor einem Jahr ist eine Familie eingezogen, die fast täglich kocht und die Gerüche der Speisen ziehen hinauf. Die Hausverwaltung ist der Meinung, man könne es niemandem verbieten, was und wie er koche und die Bitte an die Familie, Rücksicht auf die anderen Mieter zu nehmen, ist in den Wind gesprochen. Was kann ich tun?“
Gehts noch? Eine Beschwerde, weil jemand kocht. Ernsthaft? Was kommt dann als nächstes? „Die Welt steht nimmer lang“, hätte meine Oma wahrscheinlich gesagt. Da hören die Nachbarn einfach nicht auf zu kochen, obwohl man doch darum gebeten hat!
Aber der Trend geht ja wirklich zu Fertigprodukten und Lieferservice. Vielleicht gibts in ein paar Jahrzehnten in Wohnungen keine Küchen mehr, weil sie viel zu viel Platz wegnehmen. Ich frage mich, was die Menschen mit der Zeit anfangen werden, die sie sich sparen, weil sie nicht mehr kochen. Wahrscheinlich Smartphones bedienen - zumindest ist das meine Beobachtung, wenn ich so durch die Stadt laufe oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bin …
Und hier ein schnelles Essen, das bei den Beschwerdeführern wahrscheinlich großes Entsetzen hervorgerufen hätte: gebackener Schafskäse mit Knoblauch. Das haben wir im Urlaub auf Mykonos gerne als Vorspeise gegessen. Die angegebene Menge reicht aber als Hauptmahlzeit für zwei.
Gebackener Schafskäse
300 g Schafskäse
200 g Kirschtomaten (K: Lieblingssorte Mühls Mini von der Arche Noah)
1 roter Paprika
50 g schwarze Oliven, entsteint, grob gehackt
2 TL getrockneter Oregano
2 Knoblauchzehen, fein gehackt
Salz und Pfeffer
etwas Petersilie, grob gehackt
Olivenöl, extra vergine (K: Olio Celo von Sancin aus dem Friaul)
Das Backrohr auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Kirschtomaten halbieren, den Paprika zuputzen und in Streifen schneiden. Mit den gehackten Oliven, dem Knoblauch und dem Oregano mischen, salzen und pfeffern. Den Schafskäse in eine passende Form schlichten. Die Tomaten-Paprika-Mischung darüber verteilen. Im Ofen etwa 30 Minuten backen. Nach dem Herausnehmen großzügig mit Olivenöl beträufeln und mit Petersilie garniert auf zwei Tellern anrichten. Dazu frisches Weißbrot und meinen Lieblings-Retsina von Malamatina.
Gottseidank gibt es bei uns noch keine Beschwerden, wenn jemand kocht. Im Gegenteil, ich freue mich, wenn ich auf der Terrasse stehe und es von irgendwoher nach Essen riecht - manchmal sogar duftet.
Sonntag, 23. September 2018
Sonntag, 2. September 2018
GOLDGELB UND BUTTERWEICH
Zu unserem Wochenendhaus im Mühlviertel gehört eine sogenannte Leitn. Eine Leitn ist ein Hang, eine steile Wiese. In unserem Fall so steil, dass man sie mit einem Rasenmäher nicht mähen kann. Und da ich mit meinem Knie noch nicht ganz sicher unterwegs bin, habe ich mich heuer auch noch nicht hinuntergewagt, obwohl dort einige sehr interessante Obstbäume stehen. Ich hatte immer Angst davor, auszurutschen.
Am Wochenende aber musste es sein, denn ich hatte beim Runterschauen reife Birnen gesichtet. Aber wie das oft so ist – aus der Nähe sieht alles ganz anders aus. Die geerntete Beute war, vorsichtig formuliert, steinhart. Also lagerte ich sie noch einige Tage im Keller, danach waren sie wunderschön goldgelb und butterweich. Sie waren der Anstoß, wieder mal einen Flammkuchen zu backen, zumal im Tiefkühler noch etwas zerfitzeltes Hühnerfleisch von der letzten Suppenhenne lagerte. Und nach dem Essen nahm ich mir vor, Flammkuchen wieder viel öfter auf den Speiseplan zu setzen: wirklich köstlich, schnell gemacht und beliebig zu variieren.
Flammkuchen mit Birne, Huhn und Ziegenkäse
220 g Mehl (K: Tipo 00)
120 ml lauwarmes Wasser
10 g frischer Germ
3 EL Olivenöl
Salz
250 g Ziegenfrischkäse
200 ml Sauerrahm
2 Birnen, geviertelt, entkernt und in dünne Scheiben geschnitten
etwas gekochtes oder gebratenes Hühnerfleisch (Schinken funktioniert sicher auch)
Saft einer halben Zitrone
Rosmarin
flüssiger Honig
Salz
Germ im lauwarmen Wasser auflösen. Mehl, lauwarmes Wasser und Olivenöl zu einem Teig verkneten. Das Salz zufügen. Den Teig eingeölt in einer Schüssel etwa eine halbe Stunde rasten lassen. Sauerrahm mit Ziegenkäse verrühren, eventuell etwas salzen.
Das Backrohr auf 270 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Den Teig vierteln und möglichst dünn ausrollen. Jeweils zwei Fladen auf ein Backblech legen. Mit der Sauerrahm-Ziegenkäse-Mischung bestreichen, einen Zentimeter Rand frei lassen (der wird besonders knusprig!). Das zerfitzelte Hühnerfleisch darüberstreuen. Die Birnen leicht aufgefächert drauf legen. Mit Zitronensaft bepinseln. Rosmarin drüberstreuen und im vorgeheizten Backrohr etwa neun Minuten backen, bis die Teigrändern sich braun färben. Aus dem Backrohr nehmen, mit etwas Honig beträufeln und sofort servieren. Ein kühles Bier schmeckt ganz fantastisch dazu!
Am Wochenende aber musste es sein, denn ich hatte beim Runterschauen reife Birnen gesichtet. Aber wie das oft so ist – aus der Nähe sieht alles ganz anders aus. Die geerntete Beute war, vorsichtig formuliert, steinhart. Also lagerte ich sie noch einige Tage im Keller, danach waren sie wunderschön goldgelb und butterweich. Sie waren der Anstoß, wieder mal einen Flammkuchen zu backen, zumal im Tiefkühler noch etwas zerfitzeltes Hühnerfleisch von der letzten Suppenhenne lagerte. Und nach dem Essen nahm ich mir vor, Flammkuchen wieder viel öfter auf den Speiseplan zu setzen: wirklich köstlich, schnell gemacht und beliebig zu variieren.
Flammkuchen mit Birne, Huhn und Ziegenkäse
220 g Mehl (K: Tipo 00)
120 ml lauwarmes Wasser
10 g frischer Germ
3 EL Olivenöl
Salz
250 g Ziegenfrischkäse
200 ml Sauerrahm
2 Birnen, geviertelt, entkernt und in dünne Scheiben geschnitten
etwas gekochtes oder gebratenes Hühnerfleisch (Schinken funktioniert sicher auch)
Saft einer halben Zitrone
Rosmarin
flüssiger Honig
Salz
Germ im lauwarmen Wasser auflösen. Mehl, lauwarmes Wasser und Olivenöl zu einem Teig verkneten. Das Salz zufügen. Den Teig eingeölt in einer Schüssel etwa eine halbe Stunde rasten lassen. Sauerrahm mit Ziegenkäse verrühren, eventuell etwas salzen.
Das Backrohr auf 270 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Den Teig vierteln und möglichst dünn ausrollen. Jeweils zwei Fladen auf ein Backblech legen. Mit der Sauerrahm-Ziegenkäse-Mischung bestreichen, einen Zentimeter Rand frei lassen (der wird besonders knusprig!). Das zerfitzelte Hühnerfleisch darüberstreuen. Die Birnen leicht aufgefächert drauf legen. Mit Zitronensaft bepinseln. Rosmarin drüberstreuen und im vorgeheizten Backrohr etwa neun Minuten backen, bis die Teigrändern sich braun färben. Aus dem Backrohr nehmen, mit etwas Honig beträufeln und sofort servieren. Ein kühles Bier schmeckt ganz fantastisch dazu!
Abonnieren
Posts (Atom)