Mittwoch, 31. Juli 2013

KLEINE GESCHICHTE ÜBER DIE VIELSEITIGE VERWENDBARKEIT VON ERDÄPFELN

Ich halte kurz inne bei den Vorbereitungen fürs Abendessen. Draußen vor dem Küchenfenster, auf dem abgemähten Stoppelfeld wird es laut. Die Jungvögel schreien wie am Spieß, auch die großen Elstern machen einen Höllenlärm, hüpfen herum und schlagen mit den Flügeln.

Seit einigen Tagen geistern durch unseren Garten und das angrenzende Feld mindestens vier kleine Elstern. Noch ziemlich flugunfähig, und meist unter Aufsicht der Großen. Kurze Google-Recherchen haben ergeben, dass das nicht ungewöhnlich ist, also halte ich mich zurück und mische mich (sehr wenig) ein. Unser Kater lässt die Finger Krallen von ihnen, sie haben sie doch schon einen ziemlich kräftigen Schnabel.

Aber jetzt schleicht sich dieser Kater an, und der sieht ziemlich entschlossen drein. "sch ... sch ... sch"-Rufe meinerseits aus dem Fenster lassen ihn ziemlich kalt, also schaue ich kurz nach links und rechts. Das erste, was mir in der Küche ins Auge sticht ist ein roher Erdapfel. Ich ziele kurz auf einen Punkt zwischen Kater und Vogelbabys und knalle den Erdapfel dann raus. Ha! Ein Meisterschuss! Der Kater flüchtet, die Babys sind fürs Erste gerettet.

Zu den Erdäpfeln, die dann knusprig gebraten serviert wurden, gab es Rehlaibchen mit viel Thymian und Duxelles, und grünes Ketchup mit Gurke, Minze und Basilikum, beides angelehnt an Rezepte aus Beef - ein wunderbares Essen!
In Beef werden die Laibchen auf den Grill gelegt. Wir waren zu faul, den Griller anzuheizen, für uns tat es diesmal die Grillplatte auf dem Ofen. Achtung, die Arbeiten für das Ketchup beginnen am Vortag!

Rehlaibchen, grünes Ketchup, Braterdäpfel 

Rehlaibchen
für 4 Personen

1 Semmerl oder 2 Scheiben Weißbrot vom Vortag
warme Milch
500 g Champignons
2 Schalotten, feingehackt
2 EL Tomatenmark (K: Strattú)
ca. 50 g Butter
Salz
1 EL frischer Rosmarin, gehackt
4 EL frischer Thymian, gehackt
Pfeffer
100 g Mandeln, blanchiert, grob gehackt
Muskatnuss, frisch gerieben
1 Ei
750 g Rehfleisch (Schulter, Hals, Keule)
Erdnussöl

Semmel oder Weißbrot in die warme Milch bröckeln und ziehen lassen. Für die Duxelles die Pilze putzen und fein hacken. In ein Geschirrtuch geben und so fest wie möglich auspressen (macht der Mitkoch). Übrig bleibt eine unansehnliche, graubraune Masse. Die feingehackten Schalotten in Butter glasig dünsten. Die ausgepressten Pilze sowie Rosmarin und einen Esslöffel Thymian dazugeben. Falls nötig, noch etwas Butter zufügen. Alles ungefähr 15 Minuten durchrösten, Tomatenmark zufügen und gut unterrühren. Noch etwa zwei Minuten weiter dünsten, mit Salz und Pfeffer abschmecken (das schmeckt so gut, das könnte ich ohne alles einfach so direkt aus der Pfanne verputzen).

Das Fleisch durch die grobe Scheibe des Fleischwolfes drehen. Das eingeweichte Brot gut ausdrücken. Das Faschierte mit Brot, drei Esslöffeln Thymian, Duxelles und Ei mischen. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken.

Mit angefeuchteten Händen aus dieser Masse zwölf Laibchen formen. Die Laibchen leicht einölen und in den gehackten Mandeln wälzen. In der Grillpfanne auf jeder Seite etwa fünf Minuten braten, bis sie rundherum knusprig-braun sind.


Gurken-Minze-Basilikum-Ketchup
Für 4 Portionen

2 Schalotten, in feine Scheiben geschnitten
2 Knoblauchzehen, in feine Scheiben geschnitten
1 Feldgurke
100 g milde grüne Chilis, grob geschnitten
2 EL Rohrzucker
90 ml Weißweinessig
Schale einer Bio-Zitrone
1 Lorbeerblatt
5 Pimentkörner
3 Gewürznelken
Salz, Pfeffer
1 kleiner Bund Minze
1 Bund Basilikum (also etwa doppelt so viel Basilikum wie Minze)
40 ml Olivenöl


Die Gurke halbieren, entkernen aber nicht schälen und in grobe Stücke schneiden. Zucker in einem Topf karamellisieren. Schalotten, Knoblauch, Chilis und Gurke zugeben und kurz dünsten. Mit Essig ablöschen, Zitronenschale, Lorbeerblatt, Piment und Gewürznelken zugeben. Mit Salz und Pfeffer würzen und bei schwacher Hitze etwa 25 Minuten köcheln lassen. Dann vom Herd nehmen, über Nacht kühl stellen und ziehen lassen.

Lorbeerblatt rausfischen. Minze und Basilikumblätter grob schneiden. Zusammen mit dem Gurken-Schalotten-Mix und dem Olivenöl fein pürieren. Nochmals abschmecken.
Das Ketchup schmeckt super. Wird es ab jetzt öfter zu Gegrilltem geben.

Sonntag, 28. Juli 2013

ALTE LIEBE

Meine Liebe zu Duftpelargonien dauert nun schon ungefähr 25 Jahre. Sie sind in Südafrika beheimatet und es war damals nicht ganz einfach, an die Pflanzen zu gelangen. Nur wenige Gärtnereien im deutschsprachigen Raum führten sie. Die Einfuhr nach Österreich war noch mit großen Schwierigkeiten verbunden. Meine erste Bestellung lag eine Woche beim Zoll im Bahnhofspostamt, bevor ich die Verständigung erhielt. Die Pflänzchen waren inzwischen vertrocknet.

Der nächste Versuch hatte eine etwas höhere Erfolgsquote, ich konnte die Hälfte der Pflanzen retten. Ich hatte damals insgesamt etwa zehn verschiedene Sorten, darunter wunderschöne Exemplare, die im Habitus eher an Sukkulenten erinnerten - geblieben ist mir davon nur eine einzige (Pelagonium graveolens). Die hat inzwischen eine stattliche Größe erreicht. Sie kommt im Sommer in den Garten, wo ich sie so platziert habe, dass man im Vorbeigehen an den Blättern streift und das wunderbar zitronige Aroma einatmen kann.

Ich referiere hier so ausführlich über diese Pflanzen, weil man aus ihren Blättern ein ganz wunderbares Sorbet herstellen kann. Die Pelargonium graveolens duftet nach Rosen, dabei etwas zitronig. Schwer zu beschreiben, aber inzwischen ist es ja nicht mehr schwierig, diese Pflanze zu kaufen, viele gut sortierte Gärtnereien haben sie im Angebot.

Duftpelargonien-Sorbet

150 g feiner Zucker
300 ml Wasser
Saft einer Zitrone
etwa 20 Duftpelargonien-Blätter
2 EL Invertzucker
1 Messerspitze Johannisbrotkernmehl
(die letzten beiden Zutaten machen das Sorbet cremiger, kann man ausführlich bei Eline nachlesen)


Zucker und Wasser aufkochen. Vom Herd nehmen, die Blätter hineingeben und etwa eine Stunde ziehen lassen. Abseihen, Zitronensaft, Invertzucker und Johannisbrotkernmehl unterrühren und das Ganze über Nacht in den Kühlschrank stellen. Am nächsten Tag in der Eismaschine gefrieren (Wenn man keine Eismaschine hat, gießt man die Masse in eine flache Schüssel und gibt sie in den Tiefkühler. Jede Stunde rührt man sie mit einer Gabel durch, damit sie nicht zu einem Block gefriert).

Das fertige Sorbet streicht man in eine Schüssel mit Deckel und bewahrt es im Tiefkühler auf. Ungefähr 20 Minuten vor dem Servieren gibt man es vom Tiefkühler in den Kühlschrank. Das Sorbet lässt sich dann leichter portionieren. Im Sommer ist es ratsam, auch die Schüsserl, in denen das Sorbet serviert wird, tiefzukühlen - es schmilzt dann nicht ganz so schnell!
Das Duftpelagonien-Sorbet schmeckt nach Rosen und Zitronen, "fein tropisch" sagt der Mitkoch.

Buchtipp für alle, die jetzt neugierig auf diese interessante Pflanzengattung geworden sind: Pelargoniums of Southern Africa (ist allerdings leider nur mehr hier zu finden)


Mittwoch, 24. Juli 2013

NOCHMAL ZUCCHINI, WIE VERSPROCHEN

Hier gleich das nächste Zucchinirezept, denn - wie schon erwähnt - sie wachsen schneller als man schauen kann. Ein gschwinder, lauwarmer Salat, gerade das Richtige im Hochsommer. Außerdem schnell fertig und beliebig zu variieren.

Immer dabei: Zucchini und Tomaten, beide gegrillt. Ebenfalls gerne gesehen: roher Fenchel, hauchdünn geschnitten, Basilikum und etwas übriggebliebener Ziegenkäse in Flöckchen auf dem Salat verteilt. Für die Marinade Zitronensaft oder Weißweinessig, Oliven- und Haselnussöl.

Salat mit gegrillten Zucchini und Tomaten

4 mittelgroße Zucchini
2 ordentliche Handvoll Tomaten, vorzugsweise klein und bunt gemischt
eventuell 1 Fenchelknolle, geputzt und hauchdünn geschnitten
Basilikum
eventuell Ziegen- oder Schafkäse

3 EL Olivenöl
3 EL Haselnussöl
Salz, Pfeffer
4 EL Zitronensaft
1 EL Honig oder Ahornsirup

Die Zucchini in fünf Millimeter dicke Längsscheiben schneiden. Die Grillpfanne mit etwas Olivenöl einpinseln und stark erhitzen. Die Zucchinischeiben auf jeder Seite etwa zwei Minuten braten, bis sie weich sind (ergibt ein hübschen Muster auf den Zucchinistreifen). Auf einen Teller legen. Die Tomaten halbieren, mit der Schnittkante nach unten auf die Grillplatte geben und ebenfalls kurz braten. Genaue Zeitangabe dafür gibt's keine - geschätzt liegen die Tomaten drei Minuten auf der Grillfläche, sie sollten ebenfalls leicht gebräunt sein.

Das war's dann schon. Die noch warmen Zucchinischeiben schneidet man in Streifen und mischt sie sie mit den Tomaten. Aus Öl, Zitronensaft, Honig, Salz und Pfeffer stellt man eine Marinade her, schmeckt sie ab und gießt sie über das Gemüse. Kurz ziehen lassen, eventuell Käseflöckchen drüberstreuen, Weißbrot dazu, fertig! 

Weitere Zucchinirezept bei der Schabe:
 Zucchini knusprig, mit Parmesan, Petersilie und Minze
Zucchinirelish
Zucchini-Tomaten-Mozzarella-Tarte mit Fenchel-Chili-Salsa
Salat mit grüner Papaya

Und weil ich gerade bei Salaten bin: Der Wassermelonen-Feta-Salat mit Pinienkernen, der derzeit durch die Blogs geistert (etwa bei Frau Ziii), schmeckt wirklich fein. Noch feiner wird er aber, wenn man dünne Scheiben Parma- oder San-Daniele-Schinken drüberzupft!

 

Dienstag, 23. Juli 2013

DER BESTE HEIDELBEERKUCHEN, JETZT ABER WIRKLICH!



Vor ungefähr einem Jahr habe ich auf Michaels Blog das Heidelbeerkuchenrezept seiner Mama entdeckt. Er behauptet ja, dass es der Beste der Welt sei und bis vor kurzem war auch ich felsenfest dieser Meinung (jetzt kommt natürlich ein Satz mit "aber").
Aber dann hab ich eine kleine Zutat hinzugefügt und erst jetzt bin ich mir sicher, den Allerbesten gebacken zu haben. Ich habe vier Gramm feingehackte Rosmarinnadeln unter die Heidelbeermasse gerührt. Der Rosmarin schmeckt ganz zart durch und intensiviert gleichzeitig wunderbarerweise den Geschmack der Heidelbeeren. Michael: ausprobieren!

Für alle, die nicht auf den Link klicken wollen, hier noch mal das Rezept, reloaded sozusagen:

Heidelbeerkuchen mit Haselnüssen und Rosmarin

Mürbteig:
300 g Mehl (davon 50 g glattes Mehl, Typ 480, 250 g griffiges Mehl, Typ 480)
140 g Butter
70 g Zucker
3 Eidotter
3 EL Sauerrahm
Salz
etwas Zimt

1 l Heidelbeeren
mit 80 g Zucker gemischt

2 Eier, getrennt
4 g feingehackte, frische Rosmarinnadeln
100 g Zucker
50 g gemahlene, geröstete Haselnüsse
etwas Zimt
1 Packerl Vanillezucker

Einen Mürbteig zubereiten und eine Stunde im Kühlschrank rasten lassen.
Das Backrohr auf 190 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Eigelb mit Zucker sehr schaumig rühren. Die gemahlenen Haselnüsse, den Zimt, die Rosmarinnadeln und den Vanillezucker unterrühren. Eiweiß steif schlagen und unterheben. Alles mit den gezuckerten Heidelbeeren mischen. Eine Springform mit 28 Zentimeter Durchmesser bebuttern und bebröseln. Den Mürbteig rund ausrollen und in die Form legen (mit einem Rand von ungefähr vier Zentimetern). Den Teig mehrmals mit einer Gabel einstechen und die Heidelmischung drüberleeren. Ungefähr eine Stunde backen.

Etwas überkühlen lassen, sonst plagt man sich beim Anschneiden. Lauwarm ist er dann schon etwas fester (aber hab ich gewartet? Nein, natürlich nicht. Darum konnte ich die ersten zwei Stücke auch nicht fotografieren, sie gerieten etwas außer Form ...)

Sonntag, 21. Juli 2013

GARTENSCHAU ZUM ZWEITEN

Heute morgen ist mir eingefallen, dass die Küchenschabe im Juli ja ihren zweiten Geburtstag feiert. Und da ich den im Vorjahr mit einer kleinen Gartenschau begangen habe, werde ich auch heuer dabei bleiben ...


Eisenhut - Suchbild mit Ameise

Taglilien
Lavendel, Zyklamen und der Holzvorrat für den Winter
Brombeeren
Flockenblume
Moritz, fast völlig wiederhergestellt ...
Echter Bärenklau (Acanthus mollis)
Indianernessel, Taglilien und Schmetterlingsstrauch
Clematis
Der vordere Liegestuhl ist der meine, dorthin werde ich mich für den Rest des Tages zurückziehen ...

Donnerstag, 18. Juli 2013

KNUSPERZUCCHINI

Es geht schon wieder los mit dem Zucchini-Überangebot. Ich mag Zucchini im Garten sehr gerne. Sie kommen mir als fauler Gärtnerin sehr entgegen. Nach den Eisheiligen zwei Pflänzchen auf dem  Komposthaufen eingegraben - das war's dann eigentlich schon. Mehr Aufwand ist nicht. Kein Gießen, kein Düngen. Nur in den ersten zwei bis drei Wochen muss ich aufpassen, dass die bösen Nacktschnecken das zarte Pflänzchen nicht komplett abnagen. Danach ist die Pflanze so groß, dass ihr nicht mal mehr die Schnecken was anhaben können. Es könnte sich also in nächster Zeit das eine oder andere Zucchinirezept hier finden ...



Zucchini knusprig, mit Parmesan, Minze und Petersilie
für 2 Personen

4 mittelgroße Zucchini
100 g Brösel (K: Panko)
30 g frisch geriebener Parmesan
1 EL gehackte Minze
1 EL gehackte glatte Petersilie
abgeriebene Schale von 1/2 unbehandelten Zitrone
Salz

2 verquirlte Eier
etwas Mehl
Olivenöl



Backrohr auf 200 Grad vorheizen. Die Zucchini längs halbieren. Damit sie später nicht so leicht umkippen, auch auf der anderen Seite etwas von der Rundung wegschneiden.  Brösel, Parmesan, Kräuter, Zitronenschale und Salz gründlich mischen. Die Zucchini mit der Schnittfläche zuerst in das Mehl, dann in die Eier und zum Schluss in die Bröselmischung tauchen. Auf ein Backblech schlichten, so viel von der Bröselmischung wie möglich noch zusätzlich auf die Zucchini drücken. Mit Olivenöl besprenkeln. Ungefähr 20 Minuten backen, bis die Kruste schön braun und knusprig ist. Wir haben dazu Saiblingsfilet gegessen, genausogut könnte man aber auch nur ein schnelle Kräutersauce servieren. Dann allerdings sind vier Zucchinihälften wahrscheinlich zu wenig für zwei hungrige Esser ...

Unbedingt ans Herz legen möchte ich allen, die zu viele Zucchini im Garten haben, mein Zucchinirelish. Das schmeckt immer wieder ausgezeichnet zur Jause oder zum Käse.



Freitag, 12. Juli 2013

GERÄUCHERT - GEGRILLT - GEBRATEN

Und das alles für ein Abendessen. Bisschen aufwändig, geb ich ja zu. Aber das Rezept hat mich interessiert, eine Küchenhilfe ist auch immer zu Hand, wir hatten Zeit, also warum nicht?
Vor allem die Räuchermischung aus Reis, Jasmintee, Zimt, Limette, Chilis und Gewürzen machte mich neugierig. Jasmintee bekam ich im Asialaden. Teekenner werden mir jetzt wahrscheinlich erklären, dass das gar nicht geht. Aber ich bin kein Teetrinker, ich war schon zufrieden, ein kleines Säckchen mit dem Etikett "Jasmintee" ausgehändigt zu bekommen. Und ich trinke ihn ja auch nicht, ich verbrenne ihn sozusagen ...

Ich räuchere für mein Leben gern. Allerdings habe ich bis jetzt immer nur heißräuchern im Gußeisentopf auf dem Herd probiert. Um einen richtigen Räucherofen schleichen wir schon länger herum, konnte uns aber bis jetzt noch nicht dazu durchringen.

Hühnchenkeulen, mit Tee und Zimt geräuchert
für 2 Personen

1 EL Koriandersamen
6 Sternanisfrüchte
1 TL Pfefferkörner
2 Zimtstangen
4 Hühnerkeulen mit Haut (K: entbeint, Videos dazu kann man googeln)
Salz und schwarzer Pfeffer
2 EL Öl

Räuchermischung:
180 g Thai-Reis
35 g Jasminteeblätter
2 rote Chilischoten, grob gehackt (K: 1 Habanero)
1 EL brauner Zucker
4 Kaffirlimettenblätter
3 cm Ingwer, geschält und grob gehackt
1 Limette, halbiert


Koriander, Sternanis, Pfefferkörner und Zimt grob mahlen. Durchsieben, die groben Teile für die Räuchermischung verwenden. Die Hühnerkeulen entbeinen, mit Öl einreiben, großzügig mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer sowie mit dem feinen Teil der Gewürzmischung einreiben.


Die Hühnerkeulen in einer heißen Pfanne etwa vier Minuten braten, bis die Haut goldbraun ist und die Gewürze aromatisch duften. Einen schweren Topf mit doppelter Alufolie auslegen und etwas über den Rand stehen lassen. Ebenso den Topfdeckel mit Folie auskleiden und überstehen lassen. Die Räuchermischung in die Mitte leeren, Abstandshalter reingeben, darauf ein passendes Gitter legen und die Keulen drauflegen. Den Topf bei mittlerer Temperatur erhitzen, wenn die Mischung anfängt zu rauchen und brutzeln, die Temperatur herunterschalten. Deckel auflegen. Überstehende Alufolie von Topf und Deckel ganz fest mitsammen verzwirbeln und die Keulen ungefähr 45 Minuten räuchern.

Den Topf am besten nach draußen tragen und die Verzwirbelung aufreißen. Vorsichtig, da kommt ziemlich viel heißer Dampf raus! Danach die Keulen noch für kurze Zeit unter den Grill legen, damit die Haut knusprig wird. Mit Schalotten-Tomaten-Relish und Reis servieren.

Schalotten-Tomaten-Relish

Olivenöl
6 Schalotten, grob gehackt
3 cm Ingwer, geschält und grob gehackt
2 Knoblauchzehen, grob gehackt
1 rote Chilischote, fein gehackt
5 Tomaten, halbiert
Salz, Pfeffer
1/2 TL brauner Zucker
Saft einer Limette

beide Rezepte: Tom Kime, sweet + spicy.



Eine schwere Pfanne bei mittlerer Temperatur erhitzen. Zwei Esslöffel Öl hineingeben und Schalotten, Ingwer und Knoblauch braten, bis sie zu karamellisieren beginnen, sie sollen recht braun werden, es macht nichts, wenn sie ein wenig ansetzen, das gibt ihnen einen intensiven rauchigen Geschmack. Wenn sie gebräunt sind, alles rundherum an den Rand der Pfanne schieben und die gehackte Chilischote sowie die Tomatenhälften in die Mitte legen.

Die Tomaten bei starker Hitze braten, nicht zu sehr mit den anderen Zutaten vermischen. Dabei löst sich die Haut ab, sie wird rausgefischt und weggeworfen. Die Tomaten mit dem Kochlöffel behutsam zerdrücken, mit dem Gemüse vom Pfannenrand mischen. Den Limettensaft in die Pfanne gießen.

Die Sauce vor dem Servieren abschmecken. Je nachdem wie stark die Schalotten karamellisiert sind oder wie süß die Tomaten waren, ist vielleicht noch etwas Chili, Zucker oder Limettensaft notwendig.

Das Hühnchen schmeckt ganz ausgezeichnet, nach dem Räuchern ist das Fleisch wunderbar zart und vom rauchigen Geschmack der Gewürze durchdrungen, die Haut durch das Grillen schön knusprig.





Montag, 8. Juli 2013

NIX BESONDERES

Suppe. Erdäpfelsuppe. Und zwar so, wie ich sie von meiner Mama kenne. Mit Erdäpfeln und viel Gemüse. Ich weiß schon, dass das nichts Besonderes ist. Hat wahrscheinlich schon jeder mal gekocht. Keine besonderen Gewürze, keine Tricks. Trotzdem kommt die Suppe auf meinen Blog. Denn der ist schließlich mein Kochtagebuch, da kommt alles rein, was ich koche, es sei denn, es schmeckt uns nicht ...

Der Mitkoch findet die Suppe zwar gut, meint allerdings, dass in seinem steirischen  Familienrezept zusätzlich noch Steinpilze und etwas Schlagobers drinnen sind, was sie viel feiner macht.
Es ist allerdings müßig, eine Erdäpfelsuppendiskussion zu führen, es hat sowieso jede Familie ihr eigenes Rezept. Diesmal muss er also meine essen, und ich lass mir die mit den Pilzen mal von ihm servieren ...

Jetzt ist zwar eher Salatwetter, aber beim Rundgang über den Gemüsemarkt sah ich frischen Sellerie mit viel Grünzeugs dran, kleine junge Petersilwurzeln und heurige Karotten - da hat sich mir das Suppenrezept richtig aufgedrängt. Besonders gut dazu schmeckt frisches Roggenbrot (mit Nüssen drin) - zusammen eine Delikatesse.

Erdäpfelsuppe

1,5 l Gemüse-, Hühner- oder Rindsuppe (K: Hühnersuppe)
3 - 4 große, mehlige Erdäpfel, geschält, in große Würfel geschnitten
1 frischer Sellerie mit Grün dran, geputzt
2 - 8 Petersilwurzeln (je nach Größe), geputzt
3 mittelgroße Karotten, geschält
50 g Butter
1 Porree
2 Knoblauchzehen
2 Lorbeerblätter
2 TL Kümmel
Salz, Pfeffer
Selleriegrün
Maggikraut
Kerbel
Estragon
Bohnenkraut
Majoran
(alle Kräuter wenn möglich frisch)
1 Schuss Essig


Sellerie, Petersilwurzeln, Karotten, Porree und Knoblauch hacken. Butter in einem Topf zerlassen, das gehackte Gemüse darin kräftig rösten, etwa zehn Minuten lang.
Mit der Suppe aufgießen, die restlichen Gewürze und Kräuter sowie die Erdäpfel dazu geben. Maggikraut, Selleriegrün, Estragon, Bohnenkraut und die abgezupften Majoranstengel zu einem Päckchen verschnüren, damit man sie nachher leichter aus der fertigen Suppe fischen kann.

Majoranblättchen und Kerbel grob hacken. Wieviel man von den einzelnen Kräutern nimmt, ist Geschmackssache - bei mir dominiert eindeutig der Majoran. Solange leise köcheln, bis die Erdäpfel weich sind. Mit Salz und Pfeffer sowie einem Schuss Essig abschmecken. Bei uns gab es dazu frisches Schwarzbrot und ein Mühlviertler Bier.


Donnerstag, 4. Juli 2013

ZWEI TOMATEN

"Im Biokistl sind zwei Tomaten, wie wär's mal wieder mit einer Quiche oder Tarte?"
Ah, ja. Zwei Tomaten? Was soll ich denn aus zwei Tomaten machen, das ist ja sogar für einen Salat zu wenig!

Also geh ich mal zum  Biokistl. Tatsächlich: zwei Tomaten. Zwei Ochsenherz-Tomaten, jede sicher fast ein halbes Kilo schwer - da hat er recht, das reicht dann doch für ein Abendessen. Und zwar sogar für ein vegetarisches ... 


Ricotta-Feta-Tomaten-Tarte

250 g Ricotta
250 g Feta
2 Knoblauchzehen, fein gehackt
4 EL Creme fraiche
3 Eier, verschlagen
5 EL Parmesan
1 EL frischer Rosmarin, gehackt
Salz, Pfeffer
Muskatnuss, gerieben
Reife Tomaten, in dünne Scheiben geschnitten (K: 1 Ochsenherz-Tomate)
Olivenöl

Topfen-Butter-Teig nach diesem Rezept (halbe Menge, dünn ausgewalkt, Rest einfrieren)

Das Backrohr auf 200 Grad vorheizen. Feta in Würferl schneiden. Mit Ricotta und Creme fraiche pürieren. Mit Eiern, Parmesan und Rosmarin glatt rühren. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken. Eine Quicheform einölen, mit dem ausgerollten Teig belegen. Die Ricottamischung darauf verteilen. Die Tomatenscheiben auf die Mischung legen. Salzen und pfeffern. Ungefähr 45 Minuten backen.

Aus dem Ofen nehmen, die Tomaten mit Olivenöl besprenkeln und mit einem frischen Salat und einem Frappato von Nanfro servieren. Übrigens schmeckt die Tarte auch am nächsten Tag kalt noch ausgezeichnet!


Montag, 1. Juli 2013

DER FRÜHE VOGEL ...

Wenn wir in aller Herrgottsfrühe vom Parkplatz zur Arbeit gehen, überqueren wir dabei den großen Markt. Am Freitag versammeln sich dort schon ab sechs Uhr morgens die Produzenten aus der Umgebung und verkaufen Obst, Gemüse und Fleisch.

Und die frühen Vögel - also die Küchenschabe und der Mitkoch auf dem Weg zur Arbeit - fangen in diesem Fall keine Würmer sondern zarte kleine Lammhaxerl. Vier Stück - die jungen Damen kommen am Wochenende. Gleich gekauft und eingepackt. Denn am Vormittag sind die mit Sicherheit schon alle weg. Das passende Rezept dazu aus Books-for-Cooks-Sammelband 7.



Geschmorte Lammhaxerl mit Tamarinde und Datteln
für 4 Personen

neutrales Pflanzenöl
4 Lammhaxerl (jeweils ca. 400 g)
Salz, Pfeffer
3 rote Zwiebeln, geviertelt
10 Knoblauchzehen, geschält, halbiert
300 ml trockener Rotwein
3 Karotten, gerieben
1 EL Tamarindenpaste
1 TL frische Rosmarinnadeln, fein gehackt
1/2 TL Chilipulver, mittelscharf
4 EL Balsamico-Essig (K: Asperum von Midolini)
4 EL Sojasauce (K: Bio-Tamari von Arche)
250 ml Hühner- oder Gemüsesuppe
200 g Datteln, entkernt, gehackt
2 EL Petersilie, gehackt

Das Backrohr auf 160 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Etwas Pflanzenöl in einem schweren Schmortopf erhitzen. Die Lammhaxerl salzen und pfeffern und rundherum braten, bis sie gebräunt sind. Aus dem Topf nehmen und beiseite stellen.

Wieder etwas Öl im Schmortopf erhitzen. Zwiebeln und Knoblauch darin ungefähr drei Minuten braten. Den Rotwein hineingießen und aufkochen. Jetzt Karotten, Tamarindenpaste, Rosmarin, Chili, Balsamico, Sojasauce und die angebratenen Lammhaxerl zufügen. So viel Suppe hineingießen, dass die Haxerl zu drei Viertel bedeckt sind. Den Deckel auflegen und den Topf für ungefähr zwei Stunden ins Backrohr geben. Danach die Datteln unterrühren und weitere 20 Minuten schmoren. Abschmecken und die Petersilie unterrühren (hab ich vergessen, wie man auf den Fotos sieht). Mit Reis, Couscous, Bulgur oder Kartoffeln servieren. Wir haben uns für Kartoffeln entschieden, die wurden gekocht und dann zum Schluss, gemeinsam mit den Datteln zum Lamm gegeben.

Ein wundebares Wohlfühlessen - das zartgeschmorte Lamm in einer dunklen, süß-säuerlichen Sauce, die durch Chili den letzten Schliff bekommt. Apfelcider für die jungen Damen, Grignolino del Monferrato Casalese 2011 von der Tenuta Tenaglia (Merum Degubox), für Mitkoch und Küchenschabe.