Donnerstag, 1. August 2019

OHNE HEMDCHEN, MIT KÄSE



Vielleicht kann sich ja noch jemand dran erinnern, dass ich vor einigen Jahren von einer ganz besonders Tomatensorte geschwärmt habe? Die im Winter noch nach Tomate schmeckt, weil sie da, wo sie herkommt, nämlich von den Hügeln des Vesuvs, auf Dachböden gelagert wird?

Na, jedenfalls, ich habe die Samen davon aufbewahrt und vor einigen Monaten ausgesät. Jetzt hab ich auf meiner Terrasse eine stattliche Piennolo-Staude, die laufend eine wirklich große Menge an wohlschmeckenden, kleinen Früchtchen - alle mit einem kleinen, entzückenden Zipfelchen - produziert. Und – dem heurigen Sommer sei Dank – sie schmecken auch genauso gut, wie die Piennolos in meiner Erinnerung. Also, falls jemand im Herbst oder Winter dieser Sorte habhaft werden kann: Zugreifen und im nächsten Jahr selbst anpflanzen – es ist ganz einfach!

Da ich bei der derzeitigen Hitze in meiner Küche eher wenig kochen mag, habe ich es mir ziemlich leicht gemacht mit meinen Tomaten: Ich hab ihnen – in Anlehnung an ein feines Rezept einer Freundin – das Hemdchen ausgezogen (die Schale ist nämlich relativ dick und fest) und sie in einer kleinen Sauce aus reduziertem Selleriesaft (zugekauft) und Tomatenpolpa (ebenfalls zugekauft) gebadet, dazu Burrata und Brot ... und fertig ist ein wunderbares, leichtes Abendessen.

Piennolo-Tomaten mit Burrata
für 2 Personen

500 g kleine Tomaten
1 Flasche Selleriesaft (500 ml)
1 Fläschchen Polpa di Pomodori (300 ml)
2 – 4 EL weißer Balsamicoessig
eventuell etwas Honig
Salz, Pfeffer
eine Prise Zimt
2 Kugeln Burrata

Die Tomaten in kochendem Wasser etwa eine Minute blanchieren, dann enthäuten. Keinesfalls zu lange blanchieren, sie werden schnell matschig und lassen sich dann nur mehr sehr schwer schälen. Selleriesaft und Polpa in einem Topf auf etwa die Hälfte einkochen. Das gehackte Basilikum und den weißen Balsamicoessig zufügen. Mit Salz, Pfeffer, einer Prise Zimt und vielleicht etwas Honig abschmecken. Die geschälten Tomaten dazugeben und bei ganz schwacher Hitze erwärmen. Kurz vor dem Servieren jeweils eine Burratakugel in eine kleine Schüssel geben, vierteln und die Sellerie-Tomaten-Sauce sowie die kleinen Tomaten zufügen – fertig.

Eine mollige, warme Tomatensauce, aromatische Früchtchen, kühle, weiche Burrata und Weißbrot – ganz einfach und doch so gut. Mit einem Glas Chablis (bei uns Domaine Collet et Fils, Premiere Cru, ein Mitbringsel aus dem Frankreich-Urlaub) nach Sonnenuntergang genießen.










5 Kommentare:

  1. Herrlich! Ich werde zwar nicht mit dem Ziehen eigener Tomaten anfangen, aber Du weckst immerhin die Lust darauf ;-)
    Tomate + Burrata = Sommer!
    Liebe Grüsse aus Zürich,
    Andy

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    1. Ja, da hast du recht, Andy. Und morgen gibts die kalte Burratasuppe, auch ein Liebling von mir :-))
      liebe Grüße aus Oberösterreich
      Uschi

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  2. Interessante Sauce mit dem Selleriesaft!
    Diese Paradeisersorte ist auch ein toller Tipp! Ich möchte nächstes Jahr nämlich auf unserer sonnigen Dachterrasse zum Gartln anfangen, dort herrschen locker vesuvianische Temperaturen...
    lg

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    1. liebe Friederike,
      wenn du Samen von den Piennolos brauchst, schick mir einfach eine E-Mail mit deiner Adresse, ich schick dir gerne was!
      liebe Grüße Uschi

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    2. danke, das ist sehr lieb, aber ich hab mir die Samen gleich online bestellt

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