Sofort fällt mir unser Aufenthalt in Madonna della Neve vor vielen Jahren ein. Im Restaurant haben wir zum Frühstück einen wunderbar flauschig-feinen Haselnusskuchen bekommen. Das Rezept hatte ich mir zwar besorgt, aber die piemontesischen Haselnüsse konnte ich nicht auftreiben. Irgendwie geriet damit leider auch der Kuchen in Vergessenheit.
Jetzt kramte ich das Rezept also wieder hervor und startete einen neuen Versuch. Denn diese Haselnüsse sind wirklich was ganz Besonderes. Meine eigenen Haselnüsse aus dem Garten hielten leider einer Blindverkostung nicht stand.
Also für alle Wiener: piemontesische Haselnüsse kaufen, Kuchen backen - es lohnt sich!
Kurzer Ausflug nach Madonna della Neve, einem Ortsteil von Cessole, etwa 40 Kilometer südlich von Asti im Piemont. Dort wird mit regionalen Produkten eine verfeinerte Wirtshausküche geboten, die begeistert. Als wir die Frage, ob wir Antipasti probieren wollten, bejahten, servierte man uns Salumi, Carne cruda, Artischockentorte, Paprika mit Bagna cauda, ach, ich weiß nicht mehr, was noch alles - und das waren erst die Antipasti!
Natürlich mussten da auch noch Primi (Agnolotti dal plin - die besten, die ich je gegessen hatte) und Secondi Platz haben (Stinco di vitello, Perlhuhn), was dazu führte, dass wir das Dessert verweigern mussten - es hätte wirklich nicht mehr Platz gehabt. Herzliche Bedienung, schöne Zimmer, gute Weine, nicht zu vergessen am nächsten Tag ein hervorragendes Frühstück - wir müssen wirklich mal wieder hin!
Das Kirchlein von Madonna della Neve |
Torta di nocciole e cioccolato
Rezept der Familie Cirio vom Restaurant Madonna della Neve
300 g Haselnüsse geröstet (vorzugsweise piemontesische)
100 g Bitterschokolade
6 Eier, getrennt
300 g Zucker
100 g Butter, zerlassen + Butter zum Einfetten der Form
1 EL Weizenmehl, glatt + 1 EL Mehl zum Stauben der Form
1/2 Pkg. Backpulver
Backrohr auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Die gerösteten Haselnüsse fein mahlen. Die Bitterschokolade fein hacken. Eiweiß sehr steif schlagen. Nach und nach die Eidotter unterrühren. Zucker, Schokolade, die zerlassene Butter, Mehl und Backpulver unterrühren. Haselnüsse vorsichtig unterheben. Eine Tarteform mit 26 Zentimeter Durchmesser bebuttern und bestauben. Die Masse einfüllen und etwa 40 Minuten backen. Auskühlen lassen. Der Kuchen schmeckt überaus saftig, intensiv nach gerösteten Nüssen, gleichzeitig ist er flauschig, da er ja fast ohne Mehl auskommt - für mich viel besser als Weihnachtskekserl ...
Ausschauen tut er ja schon mal grandios und weil Schwarzenbach in Zürich fast immer Haselnüsse aus dem Piemont führt ... bin schon unterwegs! ;-)
AntwortenLöschenLiebe Grüsse aus Zürich,
Andy
du hast es gut in Zürich: Der Schwarzenbach hat ja auch die feinste Schokokuvertüre von Felchlin, wenn ich mich richtig erinnere (ich glaube, ich hab damals für Versand + Zoll mehr als für die Schokolade selbst bezahlt :-((
LöschenSehr feiner Kuchen!
AntwortenLöschenSehr gute Piemonteser Haselnüsse gibt es derzeit im Non Solo Vino (vor kurzem sogar reduziert).
vielleicht geh ich ja dort wieder mal rein - ist aber nicht so mein Geschäft ...
LöschenAch du Anfixerin! Nun muss ich doch tatsächlich in dieses Geschäft pilgern um zu kosten, ob die Haselnüsse tatsächlich so gut schmecken.
AntwortenLöschenist ein sehr netter Laden, nur ein bisschen weit weg vom Schuss ...
LöschenDie besten Kuchen sind eh die, die mit einem EL Mehl auskommen ;-)
AntwortenLöschenHallo Beate,
Löschenja, das stimmt wohl, ich denke da nur an Schokokuchen ohne Mehl - wunderbar!
Mann. Diese Haselnüsse sehen traumhaft aus!! Und Kuchen ohne Mehl sind eh meine liebsten ;-) Die schlichte heimische Haselnuss finde ich auch oft unterschätzt, ich mag sie soo gerne. Hab zwar auch einen Strauch, der aber nur Mininüsse liefert, dafür hat der Walnussbaum kiloweise herrliche Nüsse abgeworfen, wenn auch sehr klein.
AntwortenLöschendas mit den Walnüssen war bei uns diese Jahr auch so: sehr viele, aber sehr klein - wird eine Geduldsarbeit, die zu schälen ...
LöschenEr backt gerade... und ich glaube, das gibt ein absoluter Traumkuchen :-)
LöschenIch noch mal... wir kriegen uns hier nicht mehr ein vor Begeisterung. Das ist einer der besten Kuchen, die wir jemals gegessen haben, was natürlich auch an diesen traumhaften Nüssen liegt. Der Geschmack ist einfach unglaublich.
LöschenWird demnächst auch bei mir verbloggt :-)
Hallo Britta,
Löschendas freut mich, dass der Kuchen jetzt auch bei euch zu den Lieblingen gehört. Ich hoffe, ich hab genug Nüsse fürs ganze Jahr gebunkert, ich hab ihn inzwischen schon wieder zweimal gebacken :-)!
Haselnüsse sind leider nichts für mich, dafür deine Piemont-Tipps umso mehr.
AntwortenLöschendas Lokal kann ich zu hundert Prozent empfehlen, auch die Zimmer sind wirklich schön!
LöschenDa gibts im Supermarkt öfter diese neapolitanischen Haselnüsse - kennst du die? Und wären die auch was fürs Rezept?
AntwortenLöschenNein, die kenn ich nicht, das werde ich aber ruckizucki ändern :-))
LöschenOups, mein Kommentar von gestern ist weg. Ich sagte bloß, dass ich dich um die Haselnüsse definitiv mehr beneide als Robert um den Trüffel. ;-)
AntwortenLöschenich denke, in einer so großen Stadt wie Hamburg findest du diese Nüsse auch - wäre doch gelacht!
LöschenDiese piemontes. Haselnüsse bestell ich schon seit Jahren bei manufactum. Ich nehm keine andere mehr seither!
AntwortenLöschenund ich war jetzt doch mal wieder beim non solo vino, wo sie doppelt so viel kosteten wie meine und genauso geschmeckt haben ;-)
LöschenDer sieht so flauschig aus. Ich schließe mich lieberlecker an und fahre demnächst zu Schwarzenbach.
AntwortenLöschenja, wer einen Schwarzenbach in der Nähe hat, der hat's gut :-)!
Löschenmmmh... so ein Nusskuchen ist schon was Feines
AntwortenLöschenstimmt :-)
LöschenIch warte, bis es wieder Apfelkuchen gibt bei Dir. Kuchen mit Nuss drin, ist jetzt nicht sooooo meins.
AntwortenLöschenJawohl Wildhendl, dann mach ich mich mal auf die Suche nach dem nächsten Apfelkuchenrezept, vorzugsweise natürlich eines, bei dem man den Kuchen noch lauwarm verspeisen sollte ;-)
LöschenSchon lange habe ich diesen Kuchen im Hinterkopf und heute endlich nachgebacken, zwar mit heimischen Haselnüssen, statt welchen aus dem Piemont, aber das tut dem Ganzen keinen Abbruch. Was für ein köstlicher Kuchen!!! Saftig und wie du schreibst, man aber gar nicht erwartet, schön fluffig. Zudem richtig schön nussig.
AntwortenLöschenWeil ich jetzt so neugierig bin, ob Haselnüsse aus dem Piemont das Ganze noch toppen können, muss ich das jetzt ausprobieren - die Nüsse sind beim Zür'cher Kollegen (Schwarzenbach...) bestellt :-)
Danke für das klasse Rezept!
Fräulein Schnürschuh
Hallo meine Liebe,
Löschenfreut mich, dass euch der Kuchen geschmeckt hat. Du hast es ja ziemlich gut, beim Schwarzenbach bekommt man ja nicht nur diese Haselnüsse, sondern auch die weltbeste Kuvertüre. Ich hab dort schon mal welche bestellt, allerdings waren die Versandkosten und dann noch der Zoll so hoch, dass ich in Zukunft auf sowas verzichten werde :-(