Seit einigen Tagen geistern durch unseren Garten und das angrenzende Feld mindestens vier kleine Elstern. Noch ziemlich flugunfähig, und meist unter Aufsicht der Großen. Kurze Google-Recherchen haben ergeben, dass das nicht ungewöhnlich ist, also halte ich mich zurück und mische mich (sehr wenig) ein. Unser Kater lässt die
Aber jetzt schleicht sich dieser Kater an, und der sieht ziemlich entschlossen drein. "sch ... sch ... sch"-Rufe meinerseits aus dem Fenster lassen ihn ziemlich kalt, also schaue ich kurz nach links und rechts. Das erste, was mir in der Küche ins Auge sticht ist ein roher Erdapfel. Ich ziele kurz auf einen Punkt zwischen Kater und Vogelbabys und knalle den Erdapfel dann raus. Ha! Ein Meisterschuss! Der Kater flüchtet, die Babys sind fürs Erste gerettet.
Zu den Erdäpfeln, die dann knusprig gebraten serviert wurden, gab es Rehlaibchen mit viel Thymian und Duxelles, und grünes Ketchup mit Gurke, Minze und Basilikum, beides angelehnt an Rezepte aus Beef - ein wunderbares Essen!
In Beef werden die Laibchen auf den Grill gelegt. Wir waren zu faul, den Griller anzuheizen, für uns tat es diesmal die Grillplatte auf dem Ofen. Achtung, die Arbeiten für das Ketchup beginnen am Vortag!
Rehlaibchen, grünes Ketchup, Braterdäpfel
Rehlaibchen
für 4 Personen
1 Semmerl oder 2 Scheiben Weißbrot vom Vortag
warme Milch
500 g Champignons
2 Schalotten, feingehackt
2 EL Tomatenmark (K: Strattú)
ca. 50 g Butter
Salz
1 EL frischer Rosmarin, gehackt
4 EL frischer Thymian, gehackt
Pfeffer
100 g Mandeln, blanchiert, grob gehackt
Muskatnuss, frisch gerieben
1 Ei
750 g Rehfleisch (Schulter, Hals, Keule)
Erdnussöl
Semmel oder Weißbrot in die warme Milch bröckeln und ziehen lassen. Für die Duxelles die Pilze putzen und fein hacken. In ein Geschirrtuch geben und so fest wie möglich auspressen (macht der Mitkoch). Übrig bleibt eine unansehnliche, graubraune Masse. Die feingehackten Schalotten in Butter glasig dünsten. Die ausgepressten Pilze sowie Rosmarin und einen Esslöffel Thymian dazugeben. Falls nötig, noch etwas Butter zufügen. Alles ungefähr 15 Minuten durchrösten, Tomatenmark zufügen und gut unterrühren. Noch etwa zwei Minuten weiter dünsten, mit Salz und Pfeffer abschmecken (das schmeckt so gut, das könnte ich ohne alles einfach so direkt aus der Pfanne verputzen).
Das Fleisch durch die grobe Scheibe des Fleischwolfes drehen. Das eingeweichte Brot gut ausdrücken. Das Faschierte mit Brot, drei Esslöffeln Thymian, Duxelles und Ei mischen. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken.
Mit angefeuchteten Händen aus dieser Masse zwölf Laibchen formen. Die Laibchen leicht einölen und in den gehackten Mandeln wälzen. In der Grillpfanne auf jeder Seite etwa fünf Minuten braten, bis sie rundherum knusprig-braun sind.
Gurken-Minze-Basilikum-Ketchup
Für 4 Portionen
2 Schalotten, in feine Scheiben geschnitten
2 Knoblauchzehen, in feine Scheiben geschnitten
1 Feldgurke
100 g milde grüne Chilis, grob geschnitten
2 EL Rohrzucker
90 ml Weißweinessig
Schale einer Bio-Zitrone
1 Lorbeerblatt
5 Pimentkörner
3 Gewürznelken
Salz, Pfeffer
1 kleiner Bund Minze
1 Bund Basilikum (also etwa doppelt so viel Basilikum wie Minze)
40 ml Olivenöl
Die Gurke halbieren, entkernen aber nicht schälen und in grobe Stücke schneiden. Zucker in einem Topf karamellisieren. Schalotten, Knoblauch, Chilis und Gurke zugeben und kurz dünsten. Mit Essig ablöschen, Zitronenschale, Lorbeerblatt, Piment und Gewürznelken zugeben. Mit Salz und Pfeffer würzen und bei schwacher Hitze etwa 25 Minuten köcheln lassen. Dann vom Herd nehmen, über Nacht kühl stellen und ziehen lassen.
Lorbeerblatt rausfischen. Minze und Basilikumblätter grob schneiden. Zusammen mit dem Gurken-Schalotten-Mix und dem Olivenöl fein pürieren. Nochmals abschmecken.
Das Ketchup schmeckt super. Wird es ab jetzt öfter zu Gegrilltem geben.