Winterzeit. Zeit für kräftiges, nicht ganz kalorienarmes Essen. Essen, das ein bisschen an früher erinnert. Nicht ganz unwahrscheinlich, dass Knödel mit im Spiel sind. Denn - wie schon ab und zu erwähnt - isst man hier in Oberösterreich sehr gerne Knödel. Und diesmal kommen sie nicht mal als Beilage daher, sondern dürfen die Hauptrolle spielen: Speckknödel. Speck, in Topfen-Erdäpfel-Teig gehüllt.
Und damit's nicht zu kalorienarm wird, kommt noch ein G'machtl aus Milch und Ei drüber (G'machtl sagte meine Oma, offiziell heißt das natürlich Royal). Dazu kalter Krautsalat: Der ist nicht verhandelbar, obwohl die meisten Rezepte warmen Krautsalat oder Sauerkraut empfehlen. Ich bin mit kaltem Krautsalat aufgewachsen, da muss auch der Mitkoch durch.
Das Rezept ist für acht Knödel, soviel schaffen nicht mal Mitkoch und ich. Aber das macht gar nix, weil diese Knödel am nächsten Tag auch kalt sehr gut zur Jause schmecken ...
Überbackene Speckknödel mit kaltem Krautsalat
für 8 Knödel
200 g g mehlige Erdäpfel, gekocht und geschält
100 g Magertopfen
100 g griffiges Mehl
35 g Grieß
10 g Butter, zerlassen
1 Ei
Salz, Muskatnuss
Fülle:
200 g durchzogener Bauchspeck, in ganz kleine Würferl geschnitten
1 kleine Zwiebel, in kleine Würferl geschnitten
Schnittlauch
1/2 TL Paprikapulver
G'machtl:
250 ml Milch
2 Eier
Salz, Muskatnuss
Kraut:
1/2 Häuptel Weißkraut
2- 3 EL grobes Salz
3 EL Apfelessig
1 TL Kümmel
4 EL Sonnenblumenöl
Die gekochten, geschälten, noch heißen Erdäpfel durch die Erdäpfelpresse drücken. Mit Topfen, Ei, Mehl, Grieß, Butter, Salz und geriebener Muskatnuss zu einem glatten Teig verarbeiten. In acht Teile teilen. Jeden Teil auf einer bemehlten Arbeitsfläche flachdrücken. Aus der Fülle acht Kugerl formen und jeweils eins auf einen Teigflecken legen. Zusammendrücken und zu Knödeln formen.
Nebeneinander in eine passende Auflaufform schlichten. In ungefähr 30 Minuten goldgelb backen. In der Zwischenzeit Milch, Salz, Muskatnuss und Eier miteinander verquirlen. Über die Knödel gießen und für weitere 20 Minuten backen.
Währenddessen den Krautsalat zubereiten: Weißkraut in feine Streifen hobeln. Mit Salz bestreuen, gut durchkneten und mindestens eine halbe Stunde ziehen lassen. Danach gut wässern und waschen. Sehr gut auspressen. Etwa 100 Milliliter Wasser mit Apfelessig und Kümmel aufkochen. Über das ausgepresste Kraut geben. Sonnenblumenöl drübergießen, gut durchmischen und mit Salz abschmecken.
Übrigens: Da wir ja jetzt Neo-Linzer sind, probieren wir gerade die Gastronomie der Stadt durch. Vorige Woche waren wir in einem neuen Lokal in der Linzer Innenstadt. Es heißt Rossbarth und hat uns richtig gut gefallen: Angenehme, schlichte Einrichtung, die Tische nicht zu nahe beeinander. Schönes Geschirr, aufmerksamer, freundlicher Service, und am wichtigsten: Sehr, sehr feines Essen! Wir haben dort beispielweise das beste Onsen-Ei ever gegessen. Und zum Dessert ein fantastisches Sellerie-Eis. Dorthin wird's uns sicher noch öfter verschlagen ...
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Darauf hätte ich jetzt Appetit! Zutaten waren alle im Haus, nur sollte ich vor Mitternacht nicht mehr so etwas Deftiges essen😉
AntwortenLöschenja wann denn dann? ;-)))
LöschenJaaa!
AntwortenLöschendas wusste ich!
LöschenOh, um die Knödeltradition beneide ich euch in Österreich ja! Für mich als Späteinsteigerin fühlt sich die Hürde immer so hoch an. Vermutlich Quatsch ... Ich nehme das Rezept mal mit. Solche deftigen Sachen lachen mich um diese Jahreszeit immer an.
AntwortenLöschenDu hattest mich bereits beim Titel. Das Thema Knödel setzte bei uns an Weihnachten vor vielen Jahren eine alles entscheidende Diskussion ins Rollen: Knödel oder Kartoffeln zur Gans? Am Ende gab es keine Entscheidungsalternative: Knödel oder wir kommen nicht. :) So einfach war das. Das hat auf immer die Knödelfrage beantwortet...
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