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Donnerstag, 8. Juni 2017

KIRSCHEN UND EIN NEUANFANG


Endlich beginnt die Kirschensaison. Ich mag Kirschen unheimlich gerne. In meinen Rezepten schlägt sich das nicht so nieder, wie ich beim Durchsuchen meines Archivs bemerke. Das liegt wahrscheinlich vor allem daran, dass ich sie am liebsten pur, ohne jeden Schnickschnack, esse. Beim folgenden Rezept aus dem Nopi-Kochbuch mache ich eine Ausnahme, weil darin zwei weitere Zutaten vorkommen, die ich sehr gerne mag, nämlich Speck und Hühnerleber.

Übrigens: der Grund warum hier noch weniger los ist als in den letzten Wochen ist der, dass wir in Kürze in die Stadt übersiedeln. Es ist also – wie sich jeder vorstellen kann, derzeit etwas chaotisch. Immerhin habe ich jahrelang sehr emsig unser Haus mit ziemlich viel nötigem und weniger nötigem Zeugs befüllt – und das rächt sich jetzt! Nichtsdestotrotz freue ich mich auf den Neuanfang, auf das Stadtleben und das Kochen in einer neuen Küche.

Hühnerleber in Rotweinjus mit Kirschen und Speck
für 2 Personen

300 g Hühnerlebern,  zugeputzt
200 g Bauchspeck in zentimetergroße Würferl geschnitten
20 g Butter
1 Bund Petersilie, gehackt

für die Rotweinjus:
2 EL Butterschmalz
2 kleine rote Zwiebeln, in Halbkreise geschnitten
frische Thymianblättchen
1 kleine Knoblauchzehe, geschält und flachgedrückt
1 Lorbeerblatt
einige schwarze Pfefferkörner (K: Kampot)
1 EL Zucker
150 ml Rotwein
300 ml Rindsuppe

für die Kirschen:
100 ml Rotwein
70 ml Rotweinessig
40 g Zucker
300 g Kirschen (entsteint gewogen)

Eine Pfanne erhitzen. Wenn sie heiß ist, die Speckwürferl hineingeben und geduldig das Fett auslassen (nicht zu heiß, sonst verbrennen sie!). Das dauert etwa eine Viertelstunde. Dann die Speckwürferl auf Küchenpapier entfetten, das Fett in der Pfanne lassen und die Pfanne beiseite stellen.

Für die Rotweinjus das Butterschmalz bei mittlerer Hitze zerlassen. Die Zwiebeln darin mit etwas Salz rund fünf Minuten anschwitzen. Thymian, Knoblauch, Lorbeer, Pfefferkörner und Zucker dazugeben und kurz mitbraten, bis der Zucker etwas karamellisiert ist. Jetzt den Rotwein zugießen und auf die Hälfte einkochen. Die Suppe zufügen und alles etwa 20 Minuten köcheln lassen. Es sollte etwa 100 Milliliter Flüssigkeit übrig bleiben. Diese durch ein Sieb gießen und beiseite stellen.

Während die Jus einkocht, in einem Topf Rotwein, Rotweinessig und Zucker einkochen, es sollte etwa 50 Milliliter Flüssigkeit übrig bleiben. Die Kirschen zufügen, etwa zwei bis drei Minuten weiter köcheln, dann vom Herd nehmen.

Die Pfanne mit dem ausgelassenen Speckfett erhitzen. Die Hühnerlebern salzen und pfeffern und in etwa drei Minuten braten, dabei wenden. Die Speckwürferl, die Rotweinjus, die Kirschen und die Butter zufügen und unter vorsichtigem Rühren einige Minuten erhitzen. Petersilie unterrühren und mit frischem Baguette und einem Glas Rotwein servieren.

Pria, die Nachbarkatze, kommt gerne auf ein Schläfchen und eine Jause vorbei






20 Kommentare:

  1. Hühnerleber, Speck und Kirschen - das ist eine absolute Traumkombination. Ich stell mir das soooowas von lecker vor.
    Umzug in die Stadt? Ohhhh, und Dein Garten und so? Aber Neuanfang ist eigentlich auch immer was Schönes und eine neue Küche sowieso :-)

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    1. Hallo Windhendl,
      ja, wir ziehen in die Stadt, und ich freu mich schon drauf - im Juli ist es so weit :-)
      Ich werde meinen Schattengarten vermissen, aber wir haben ja noch das Bauernhäuschen des Mitkochs fürs Wochenende, und da ist auch ein kleiner Garten dabei :-))

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  2. NOPI? Das kommt mir irgendwie bekannt vor ... ;-)
    Ansonsten ist es so wie die Henne sagt, Leber mit Frucht und Speck ist auf jedenfall ein Gewinner!
    Liebe Grüsse aus Zürich,
    Andy

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    1. Ja, das Nopi - wird wohl ein Pflichttermin für die nächsten London-Besuche :-))

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  3. Das sieht wieder megalecker aus ...
    Dann gute Nerven und gutes Gelingen für den Stadt-Umzug!
    Gruß Doris

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  4. Das klingt ja köstlich! Hühnerleber mit Banane zu kombinieren kenne, mag und machte ich schon; aber mit Kirschen? Verführerisch, muß ausprobiert werden.

    Alles Gute für den Umzug - fällt das Siedeln in die Stadt eigentlich schwer? - und viele Grüße
    Elena

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    1. Liebe Elena,
      ja, es fällt schwer - es gibt viel, das ich vermissen werde. Aber näher an Stadt und Kultur ist auch nicht schlecht ...

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  5. Dass du überhaupt noch Nerven hast zum Kochen - und sowas Besonderes auch noch. Umzug... da wünsche ich dir viel Durchhalten, aber auch Spaß! sehe ich etwa da ein Pool, was du auf dem Land zurücklässt?

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    1. Liebe Ilse,
      ja, du siehst richtig: Ich lasse ein Pool zurück. Dafür wohne ich dann ziemlich nahe an der Donau und an einem Badesee - das muss als Ersatz reichen ;-))
      Und wer weiß, vielleicht ziehts mich ja irgendwann mal wieder zurück aufs Land - jetzt schaun wir mal, wie uns die Stadt gefällt.

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  6. Höha, was hab' ich da verpasst? Was ist mit Garten und Zitrusbaeumchen und so und überhaupt?

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    1. Ja, liebe Ziii, was ist mit Garten und Zitrusbäumchen und überhaupt, eine berechtigte Frage. Die Zitrusbäumchen (ich glaube, derzeit sind's neun) ziehen mit uns mit. Sie kommen auf eine schöne Dachterrasse. Für den Winter suche ich gerade eine Gärtnerei, bei der ich sie einstellen kann, ohne dass ich mich total verschulde ;-)
      Unsere größte Kübelpflanze nimmt der botanische Garten. Der Rest wird sich finden ...

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  7. Alles Gute für die Übersiedlung und einen guten Start in "da Stod"! Liebe Grüße von Irmi E.

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    1. Liebe Irmi,
      Vielen Dank für die lieben Wünsche!
      Wird schon werden in da Stod, es hat auch seine Vorteile dort - beispielsweise zahlt man nicht mehr 50 Euro fürs Taxi, wenn der letzte Zug weg ist :-))

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  8. Liebe Küchenschabe,
    das freut mich aber, dass ihr nun endlich die Traumwohnung habt. Ich hoffe, ihr fühlt auch wohl in der Stadt.
    Und das Rezept ist natürlich wie immer bei dir eine tolle Sache, die nach Nachkochen schreit.

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    1. Liebe Susi,
      ja, ich hoffe auch, dass es die Traumwohnung ist ;-), die Voraussetzungen sind schon mal nicht schlecht (Dachterrasse!) :-))

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  9. Alles Gute für den Umzug! Mit möglichst wenig Überraschungen ... :-)

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    1. Danke, liebes Mädel. Ich versuche so gut ich kann, die meisten "Überraschungen" auszuschalten ;-))

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  10. Es ist so ruhig im Schabenland, alles gut?

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    1. liebe evelyn,
      danke fürs Nachfragen :-))
      Ja, es ist alles ok, es hat uns nur die Übersiedlung doch länger beschäftigt, als wir dachten. Morgen gehts hier weiter!

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