Seiten

Freitag, 1. Mai 2015

APFELBAUM UND KNÖDELHEMD


Ab und zu muss es auch im Küchenschaben-Haushalt was Traditionelles geben, etwas das "immer schon" so gekocht wurde. Etwas das also immer gut ankommt. Etwa Rahmfleisch, Schweinsbraten oder Gselchtes mit Grießknödeln. Oder eben - ganz unkompliziert - Schwein im Knödelhemd. Das ist ein sehr praktisches Familienessen: Weil die Beilage quasi gleich rund ums Schwein gewickelt wird, weil es sich fast von allein kocht, weil man ins Knödelhemd mischen kann, worauf man Lust hat, etwa verschiedenste Kräuter, Schwammerl oder Pignoli. Und vor allem: Weil es bei jedem in der Familie beliebt ist! Das Grundrezept kann man problemlos verdoppeln, diese Menge passt immer noch bequem in eine Bratenform.
Danach vielleicht noch ein Tiramisú und alle sind hochzufrieden ...

Fotos davon gibt's nur wenige, aber das kann sicher jeder verstehen: Bei Familienessen, da wuselt immer jemand durch die Küche, immer will irgendwer mir irgendwas erzählen, da bleibt wenig Zeit zum entspannten Fotografieren.
Als Ausgleich biete ich ein paar Fotos von unserem alten Klarapfelbaum an: Der blüht heuer so schön und üppig, dass ich ihn unbedingt herzeigen will!


Schweinsfilet im Knödelhemd
für 4 Personen

600 g Schweinslungenbraten (2 etwa gleich große Stücke)
100 g Schinkenspeck
Salz, Pfeffer
Butterschmalz
Butterflocken und etwas flüssige Butter
Schweinsnetz in passender Größe

200 g Knödelbrot
1 Zwiebel, fein gehackt
2 EL Butter
1 Bund gehackte Petersilie und Kerbel
50 g geröstete Pignoli
2 Knoblauchzehen, gehackt
2 Eier
etwas geriebene Muskatnuss
ca. 150 ml Milch
Butter
ca. 400 ml Hühnersuppe
ca. 200 ml Weißwein (K: GV)
Salz

Das Schweinsnetz einige Stunden in kaltem Wasser wässern, das Wasser immer wieder wechseln.
In einer Pfanne Butter erhitzen, Zwiebel und Knoblauch anschwitzen. Diese Mischung mit Milch, Eiern, Salz, Petersilie und Kerbel, Pinienkernen, Muskatnuss und Knödelbrot vermengen und mindestens zehn Minuten ziehen lassen.
Schweinsfilets salzen und pfeffern. In einer Pfanne Butterschmalz erhitzen und das Fleisch rundherum scharf anbraten, dann abkühlen lassen. Mit Speckstreifen umwickeln.

Das Backrohr auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Das Schweinsnetz ausbreiten und auf passende Größe zuschneiden, also so groß, dass man das Filet samt Knödelmasse bequem darin einrollen kann. Die Knödelmasse auf etwa ein Drittel der Fläche aufstreichen, das Fleisch drauflegen. Mit feuchten Händen im Netz einrollen. Dabei darauf achten, dass das Fleisch rundherum von Knödelmasse umgeben ist, und dass das Schweinsnetz nur außen ist, und nicht nach innen mit eingerollt wird - denn das Netz soll beim Braten knusprig werden.





In eine Auflauffform legen, mit Butterflocken belegen, etwas Suppe und Weißwein dazugießen und im vorgeheizten Backrohr etwa 30 bis 40 Minuten braten. Ab und zu mit flüssiger Butter einpinseln. Immer genau darauf achten, dass genügend Flüssigkeit in der Form ist, und eventuell noch etwas mehr Suppe dazugießen - erfahrungsgemäß gibt es beim Essen immer ein ziemliches Griss um das Safterl ...
Aus dem Form nehmen und in etwa zwei Zentimeter breite Stücke schneiden. Mit Bratensafterl und einem grünen Salat servieren.







12 Kommentare:

  1. wunderschöne Fotos und ein offensichtlich perfekt gebratenes Fleisch - leicht rosa, saftig - einfach nur wunderbar - comme il faut

    AntwortenLöschen
  2. Schon die surrealistische Überschrift macht neugierig ;-)

    AntwortenLöschen
  3. Dein blühender Apfelbaum ist wirklich ein Traum, insbesondere, weil es hier seit 3 Tagen schüttet!
    Das gibt bestimmt ein feines Supperl ;-) und das Fleisch sieht perfekt rosa aus.
    Liebe Grüsse aus ... na Du weisst schon,
    Andy

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Andy,
      bei uns hier ist es aber auch nicht viel besser gewesen mit dem Wetter - gut für den Garten ;-) Und morgen soll angeblich der Sommer kommen!

      Löschen
  4. Halleluja! Das stelle ich mir aber verdammt himmlisch vor. Kommt unbedingt auf die ohnehin schon viel zu lange Nachkochliste...

    Lieben Gruß aus Wean,
    Alex

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Alex,
      freut mich, wieder mal von dir zu hören! Es war wirklich gut - und ab Mitte der Woche hab ich Kochpause :-)) ... Friaul!

      Löschen
  5. Liebe Uschi,
    ich denke, das werde ich nachkochen - weil so praktisch mit integrierter Beilage (obwohl ich ein bißchen vor dem Schweinsnetz zurückscheue...). Ich hoffe, das Weinviertel war nicht allzu verregnet und falls doch, dann wünsche ich Dir einen umso sonnigeren Aufenthalt im Friaul und freue mich schon auf den kleinen (kulinarischen) Reisebericht danach! LG Andrea aus Gerasdorf

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Andrea,
      Schön war's im Weinviertel :-)) Wir waren bei einem Winzer in Ziersdorf und bei zweien in Röschitz und und uns hats so gut gefallen, dass wir mal ein paar Tage dort verbringen wollen. Aufs Friaul freuen wir uns schon sehr, natürlich wirds ein paar Fotos davon geben!
      LG Uschi aus Oberösterreich

      Löschen
  6. Ich habe mich gerade von Blogroll zu Blogroll zu dir treiben lassen. Und manchmal durchzuckt es einen/mich, wenn man ein Rezeptfoto sieht und schlagartig stellt sich auch noch um Mitternacht ein kleines Hüngerchen ein. So gehts mir gerade. Das wird gemacht.
    Viele liebe Grüße
    Claudia

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Claudia,
      das mach ich auch sehr gerne, so durch die Blogs streunen - da findet man dann welche, die man sonst übersehen hätte. Deinen Blog hab ich jetzt durch deinen Kommentar entdeckt. Ich hab mir das Baguette-Rezept ausgedruckt, denn wer will nicht mal das perfekte Baguette backen - zumindest versuch ich's ,-)

      Löschen