Das könnte ich mindestens einmal die Woche essen.
Aber London ist weit weg und der nächste Urlaub dorthin leider noch nicht konkret geplant (sollte ich aber in Angriff nehmen). Also habe ich einige Bücher, die ich aus London mitgeschleppt hatte, durchgeschaut und festgestellt: Das ist überhaupt nicht schwer, das kann ich auch.
Und es klappte wirklich. Ein bisschen knifflig ist es, die richtige Feuchtigkeit des Reispapiers einzuschätzen, aber nach ein bis zwei Röllchen hat man das heraußen. Die Füllung ist frisch, gesund und knusprig durch Minze, Karotten und geröstete Erdnüsse. Etwas Hühnchen, pochiert in Kokosmilch und Suppe, ist auch noch dabei. Ein feines, erfrischendes Sommeressen! Die Suppe kann gleich als Vorspeise serviert werden.
Vietnamesische Frühlingsröllchen mit Kokoshuhn und Ingwer
für 12 Röllchen = 2 sehr hungrige Esser, Vorspeise für 4 Personen
1 Hühnerbrust
400 ml Kokosmilch (1 Dose)
125 ml Hühnersuppe
Salz
2 EL gehackter Ingwer
Eine Handvoll Korianderstängel
1 kleine Feldgurke
2 Karotten
100 g geröstete, ungesalzene Erdnüsse, grob gehackt
Minzeblätter
Pro Röllchen 1 - 2 Schnittlauchhalme
Sauce:
70 ml süße Chilisauce (K: Chilimarmelade)
1 EL Limettensaft
1 EL Fischsauce
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
Reispapier, Durchmesser 22 cm (Asialaden)
Kokosmilch, Hühnersuppe, Ingwer und Koriander sowie etwas Salz in einen Topf geben und erhitzen. Die Hühnerbrust in grobe Stücke schneiden und mindestens 15 Minuten sanft pochieren. Beiseite stellen und etwas auskühlen lassen.
Sobald die Suppe nicht mehr allzu heiß ist, das Hühnerfleisch herausfischen und in feine Fetzerl zerzupfen. Ingwer und Koriander aus der Suppe nehmen. Die zerzupften Hühnerstückchen wieder reingeben und noch etwas ziehen lassen. Dann in ein Sieb gießen und abtropfen lassen (die Suppe kann man noch mit etwas geraspelter Karotte, Ingwer oder Gurkenstückchen und Glasnudeln verfeinern und servieren).
Die Gurke schälen, dann mit einem Sparschäler in Längsstreifen schneiden. Die Karotten julienne schneiden. Alle Zutaten, also Gurkenstreifen, Karottenstifte, Erdnüsse, Hühnerfleisch, Minzeblätter und Schnittlauchhalme bereit stellen.
Eine Schüssel, deren Durchmesser etwas größer ist als das Reispapier mit heißem Wasser füllen. Reispapier darin eintauchen, aber nur so lange, dass es biegsam und formbar, aber noch nicht gänzlich weich ist - das dauert nur einige Sekunden (Ich kann es nicht genauer erklären, aber nach dem ersten Stück weiß man, wie es gemeint ist).
Das Reispapier jetzt auf ein befeuchtetes Holzbrett legen. Zuerst ein Minzeblatt, mit der "schönen" Seite nach unten auf das eine Ende auf das Reispapier legen (die Anordnung sieht man im folgenden Foto, sie ist durchdacht und hat einen Grund). Quer legt man zwei bis drei Gurkenstreifen. An das andere Ende kommen etwas Hühnchen, Karotten und Erdnüsse. Mit zwei Umdrehungen eng einrollen, jetzt die Seitenteile drüberklappen, weiter rollen und kurz bevor die Rolle verschlossen wird, ein oder zwei Schnittlauchhalme so hineinlegen, dass sie links und rechts etwas rausgucken.
Wer findet den Fehler bei zwei Fotos ;-)? |
Alle Zutaten für die Sauce verrühren. Die Röllchen in die (ziemlich scharfe) Sauce tauchen und genießen.
Noch ein kurzes Plädoyer für die selbstgemachte Chilimarmelade: Man sollte sich die Mühe machen, jetzt, wo die Chilis reif werden. Die Marmelade ist nicht viel Arbeit und man hat das ganze Jahr einen Vorrat, den man für Fisch (Ceviche!), Marinaden und Saucen nutzen kann.
Ich habe schon beim ersten Bild und dem Satz "mit der schönen Seite nach unten" gestutzt. ;-) Solche köstlichen Rollen könnte ich heute Abend glatt auch machen. Gute Idee.
AntwortenLöschenP.S.: Ich dachte, Frühlingsrolle hieße die frittierte Variante und Sommerrolle (oder Herbstrolle?) die unfrittierte.
du hast den Minzeblatt-Fehler sofort gefunden, gratuliere ;-)!
LöschenSieht das köstlich aus, ich liebe vietnamesisches Essen sehr :-)
AntwortenLöschenDanke für das herrliche Rezept.
Herzliche Grüsse,
Sabine
Ich liebe es auch - vor allem auch die Suppen!
LöschenLeider ist London weit, aber Dein Rezept und das Bild dazu ein Genuss.
AntwortenLöschenach, so weit auch wieder nicht ;-), vielleicht komm ich ja dieses Jahr noch mal hin ...
LöschenSchön hast du die Rolls gemacht! Lustig dass wir beide diese Woche vom asiatischen Imbiss berichten. Kingsland rd ist natürlich schon was anderes als Münchens Univiertel...
AntwortenLöschenAlleine für die Kingsland Road tät ich mindestens eine Woche brauchen, um mich durchzufuttern :-)
LöschenMeine Hochachtung, dass du das selber zusammenbringst. Ich esse diese Reispapierrollen auch für mein Leben gern und hab schon im vietnamesischen Restaurant immer Probleme, dass ich die Dinger so wickle, dass nicht alles wieder in Bestandteilen auf dem Teller landet. ;)
AntwortenLöschenDanke Susi :-), aber es ist wirklich nicht sehr schwierig, man muss sich nur mal drübertrauen - wie bei den meisten Dingen
LöschenWas für eine ausgefeilte Wickeltechnik - muss ich ausprobieren :-)
AntwortenLöschenna dann, nimm den Kampf auf und stürz dich in die Wickeltechnik - wirst sehn, dass nicht viel dabei ist :-)
LöschenIch fing an zu lesen und dachte: Jetzt sind die schon wieder in London?
AntwortenLöschenJetzt bin ich beruhigt und ermutigt auch DAS auszuprobieren :-) Danke.
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy
wirst schon sehen, die fahren bald wieder nach London, ich überlege schon :-) ...
LöschenIn Zürich regnet es aber auch oft ;-) und ausserdem gibt's Felchlin!
LöschenAndy
das stimmt alles ;-), und wir wollen ja tatsächlich mal in die Schweiz ... aber da ist die Planung noch nicht so weit fortgeschritten :-)
LöschenIch werde mich nach dieser tollen Anleitung jetzt endlich auch mal dranmachen! Reisblätter müssten noch da sein, das wäre direkt was für Magentratzerls Schatzsuche im Vorratsschrank ;-) Authentische vietnamesische Küche ist für mich auch immer mit Paris verbunden, da haben wir mal in netter Gesellschaft klasse gegessen.
AntwortenLöschenschön wäre es, wenn wir authentische vietnamesische Küche mal in Vietnam genießen könnten - wir wollen unbedingt mal nach Asien ...
LöschenSehr anschauliche und appetitanregende Anleitung für diese köstlichen Rollen. Man kann die fertigen Rollen ein bisschen mit Erdnuss- oder Sesamöl behandeln, dann kleben sie nicht und dem Gesxhmack schadet das Öl auch nicht. Es genügt, mit öligen Fingern über die Oberfläche zu streichen.
AntwortenLöschendas mag der Mitkoch nicht, davon bekommt er fettige Finger, er ist da sehr heikel ;-)) - ist aber eine gute Idee, ich probier's einfach beim nächsten Mal.
LöschenAch, ich liebe vietnamesisches Essen :-) und werde jetzt gleich mal die Kollegen bearbeiten, wir haben nämlich einen tollen hier um die Ecke und da will ich jetzt und sofort hin :-D
AntwortenLöschenviel Erfolg ;-)!
LöschenOh, das sieht verlockend aus. Habe auf die Schnelle (und daher nur mit "normalem" gekochten Hühnerfleisch) 2 Proberollen gemacht. Wollte die Sommerrollen schon immer mal ausprobieren. Jetzt ist's spontan passiert. Schmeckt wirklich hervorragend und wird bei heißem Wetter wiederholt.
AntwortenLöschenJawohl, wird sicher wiederholt - und bei der Füllung kann man durchaus noch variieren, glaube ich.
LöschenSchöner kochen, nenn ich das! Könnt ich auf der Stelle mehr als 2 Rollen naschen. Das Minzblatt hast du am 3. Foto wohl dann brav umgedreht ;-). Das kann in London doch auch nicht besser schmecken.
AntwortenLöschenJa, das mit dem Minzeblatt ... leichte Konzentrationsschwierigkeiten waren das wohl ;-)
LöschenBesser war's in London vielleicht nicht, aber das Ambiente war toller :-)!
mmmhhh schaut das gut aus! ich seh schon, ich muss öfters wieder bei dir reinschaun, irgendwo werd ich die Zeit dafür schon finden ;)
AntwortenLöschenauch mir fällt es schwer, bei dieser Menge an Blogs halbwegs auf dem Laufenden zu bleiben ...
LöschenTolle Anleitung und schön fotografiert! Ich war Anfang des Jahres in Vietnam unterwegs und die Röllchen gehörten und gehören zu meinen Lieblingsspeisen!
AntwortenLöschenLieben Gruß
Reni
uns bei uns wird der Plan, heuer noch nach London zu reisen schon ein bisserl konkreter - da werd ich dann auch wieder jede Menge dieser Röllchen verputzen :-)
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