Der Urlaub der Anderen weckt normalerweise eher Neidgefühle. Vor allem, wenn der eigene Urlaub schon konsumiert wurde. Diesmal aber hat uns der Urlaub meiner Eltern richtig Freude gemacht. Sie reisten nämlich in eine kulinarisch interessante Ecke und ich durfte Ihnen kleinere Aufträge erteilen. Und so bin ich seit einigen Tagen im Besitz einer Sobrasada de Mallorca und mallorquinischer Mandeln. Jeder Mallorquiner wird euch bestätigen, dass die Mandeln von seiner Insel die besten der Welt sind!
Sobrasada ist eine Art Streichwurst, eine Spezialität aus gehacktem Schweinefleisch mit verschiedenen Gewürzen, vor allem Paprika. Der verleiht ihr auch die typische orangerote Farbe. Sie reift mehrere Monate. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Formen und Qualitätsstufen. Bei uns in Österreich kann man sie so gut wie gar nicht kaufen, daher bestelle ich sie ab und zu im Internet oder greife eben auf urlaubende Verwandte zurück.
Am einfachsten streicht man Sobrasada auf geröstetes Brot und übergrillt das noch kurz - eine der häufigsten Vorspeisen auf Mallorca, "Pa amb Sobrasada" genannt. Mein Sobrasada-Lieblingsrezept hab ich in einer alten Geo-Saison-Ausgabe gefunden.
Schwein, gefüllt mit Sobrasada und Feigen
je 1 frischer Zweig Thymian, Rosmarin und Lorbeer
1 Schweinslungenbraten
Salz
Pfeffer
50 g Sobrasada
50 g Bauchspeck
150 g getrocknete Feigen
2 Knoblauchzehen
100 g feingehacktes Schweinefleisch (Randstücke vom Lungenbraten)
1 Ei
je 1 Messerspitze Zimt, Piment, geriebene Muskatnuss und Pfeffer
50 g Pignoli, leicht angeröstet
Schweineschmalz zum Bestreichen (Küchenschabe: selbstgemachtes Butterschmalz)
200 ml Suppe
200 ml trockener Weißwein
3 EL gemahlene Mandeln (Küchenschabe: geröstete mallorquinische Mandeln)
4 cl (spanischer) Weinbrand (Küchenschabe: Carlos I)
Einen großen Bräter mit den Kräutern auslegen. Schweinslungenbraten der Länge nach bis über die Mitte hin aufschneiden und aufklappen. Mit einem Fleischklopfer flach klopfen, sodass eine große, dünne Scheibe entsteht. Leicht mit Salz und Pfeffer würzen.
Feigen, Sobrasada und Speck klein würfeln. Den Knoblauch fein hacken. Mit feingehacktem Schweinefleisch, Ei, Gewürzen, Pinienkernen und Salz gründlich vermischen und abschmecken. Diese Mischung auf die Fleischscheibe streichen, die Scheibe einrollen und mit Küchengarn zusammenbinden. Die Fleischrolle auf die Kräuter im Bräter legen, mit etwas Schmalz bestreichen und im Ofen ohne Deckel etwa eine Stunde braten.
Dabei hin und wieder mit Schmalz bestreichen. Wenn das Fleisch sich zu bräunen beginnt, Suppe mit Wein vermischen und darübergießen. Zehn Minuten vor Ende der Garzeit die Kräuter aus der Form nehmen und die Mandeln in die Sauce einrühren. (Zwischendurch kann auch noch mit etwas mehr Suppe aufgegossen werden, falls nötig).
Das Fleisch aus der Form nehmen und etwas rasten lassen. In der Zwischenzeit den Weinbrand unter die Sauce rühren, abschmecken. Mit dem Stabmixer aufschlagen und noch einmal kurz aufkochen, um die Sauce richtig sämig zu machen. Das Fleisch in dicke Scheiben schneiden. Dazu passen sehr gut Salzkartofferl oder einfach nur Weißbrot und Salat.
Die Fleischscheibe war etwas zu klein für die ganze Fülle. Den Rest hat sich der Mitkoch gesichert. Das wurde am nächsten Tag eine kleine Jause, auf geröstetes Weißbrot gestrichen und kurz übergrillt. Wenn ich mich recht erinnere, hat er sich dazu ein Gläschen trockenen Sherry gegönnt ...
Apropos Mandeln:
Im Interview über seinen neuen Film "More than Honey" sagt der Schweizer Dokumentarfilmer Markus Imhoof in den Oberösterreichischen Nachrichten: " ... Da wären die Monokulturen, die haben was Totalitäres. Sie brauchen eine effektive Polizei. Und das sind die Pestizide. Die sind die Feinde der Insekten. Und Bienen sind Insekten. Wir zeigen in More Than Honey eine Mandelplantage in Kalifornien. Davor gibt es ein Schild: Wenn Sie hier reingehen, riskieren Sie Krebs! Wegen der Pestizide. Doch 80 Prozent der Mandeln kommen von dort ... "
Sobrasada ist eine Art Streichwurst, eine Spezialität aus gehacktem Schweinefleisch mit verschiedenen Gewürzen, vor allem Paprika. Der verleiht ihr auch die typische orangerote Farbe. Sie reift mehrere Monate. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Formen und Qualitätsstufen. Bei uns in Österreich kann man sie so gut wie gar nicht kaufen, daher bestelle ich sie ab und zu im Internet oder greife eben auf urlaubende Verwandte zurück.
Am einfachsten streicht man Sobrasada auf geröstetes Brot und übergrillt das noch kurz - eine der häufigsten Vorspeisen auf Mallorca, "Pa amb Sobrasada" genannt. Mein Sobrasada-Lieblingsrezept hab ich in einer alten Geo-Saison-Ausgabe gefunden.
Schwein, gefüllt mit Sobrasada und Feigen
je 1 frischer Zweig Thymian, Rosmarin und Lorbeer
1 Schweinslungenbraten
Salz
Pfeffer
50 g Sobrasada
50 g Bauchspeck
150 g getrocknete Feigen
2 Knoblauchzehen
100 g feingehacktes Schweinefleisch (Randstücke vom Lungenbraten)
1 Ei
je 1 Messerspitze Zimt, Piment, geriebene Muskatnuss und Pfeffer
50 g Pignoli, leicht angeröstet
Schweineschmalz zum Bestreichen (Küchenschabe: selbstgemachtes Butterschmalz)
200 ml Suppe
200 ml trockener Weißwein
3 EL gemahlene Mandeln (Küchenschabe: geröstete mallorquinische Mandeln)
4 cl (spanischer) Weinbrand (Küchenschabe: Carlos I)
Einen großen Bräter mit den Kräutern auslegen. Schweinslungenbraten der Länge nach bis über die Mitte hin aufschneiden und aufklappen. Mit einem Fleischklopfer flach klopfen, sodass eine große, dünne Scheibe entsteht. Leicht mit Salz und Pfeffer würzen.
Feigen, Sobrasada und Speck klein würfeln. Den Knoblauch fein hacken. Mit feingehacktem Schweinefleisch, Ei, Gewürzen, Pinienkernen und Salz gründlich vermischen und abschmecken. Diese Mischung auf die Fleischscheibe streichen, die Scheibe einrollen und mit Küchengarn zusammenbinden. Die Fleischrolle auf die Kräuter im Bräter legen, mit etwas Schmalz bestreichen und im Ofen ohne Deckel etwa eine Stunde braten.
Dabei hin und wieder mit Schmalz bestreichen. Wenn das Fleisch sich zu bräunen beginnt, Suppe mit Wein vermischen und darübergießen. Zehn Minuten vor Ende der Garzeit die Kräuter aus der Form nehmen und die Mandeln in die Sauce einrühren. (Zwischendurch kann auch noch mit etwas mehr Suppe aufgegossen werden, falls nötig).
Das Fleisch aus der Form nehmen und etwas rasten lassen. In der Zwischenzeit den Weinbrand unter die Sauce rühren, abschmecken. Mit dem Stabmixer aufschlagen und noch einmal kurz aufkochen, um die Sauce richtig sämig zu machen. Das Fleisch in dicke Scheiben schneiden. Dazu passen sehr gut Salzkartofferl oder einfach nur Weißbrot und Salat.
Die Fleischscheibe war etwas zu klein für die ganze Fülle. Den Rest hat sich der Mitkoch gesichert. Das wurde am nächsten Tag eine kleine Jause, auf geröstetes Weißbrot gestrichen und kurz übergrillt. Wenn ich mich recht erinnere, hat er sich dazu ein Gläschen trockenen Sherry gegönnt ...
Apropos Mandeln:
Im Interview über seinen neuen Film "More than Honey" sagt der Schweizer Dokumentarfilmer Markus Imhoof in den Oberösterreichischen Nachrichten: " ... Da wären die Monokulturen, die haben was Totalitäres. Sie brauchen eine effektive Polizei. Und das sind die Pestizide. Die sind die Feinde der Insekten. Und Bienen sind Insekten. Wir zeigen in More Than Honey eine Mandelplantage in Kalifornien. Davor gibt es ein Schild: Wenn Sie hier reingehen, riskieren Sie Krebs! Wegen der Pestizide. Doch 80 Prozent der Mandeln kommen von dort ... "
Igitt, igitt (die kalifornischen Mandeln, nicht dein schön gefülltes Schweinchen!)
AntwortenLöschenWie gut, dass ich 2 Mandelbäumchen besitze, die ähm heuer schon den Wahnsinnsertrag von 9 Mandeln geliefert haben. Aber das wird schon noch, sind ja noch so klein. Im letzten Jahr war nur in einem einzigen Kern auch wirklich eine Mandel drin.
Du hast es gut! Mandeln brauch ich hier bei uns gar nicht zu probieren, die erfrieren zuverlässig :-)
LöschenSchöner Titel. Und gut, dass du das über die Mandeln schreibst. Das gleiche gilt für Walnüsse aus Kalifornien. In Österreich verkommen die Walnüsse 8oder bleiben den Spechten und Eichkatzerln), weil sie keiner aufklaubt - und zum Nikolo kaufen alle kalifornische Giftnüsse!
AntwortenLöschenDanke ;-).
AntwortenLöschenDas mit den Mandeln ist mir schon länger ein Anliegen. Auf Mallorca fängt erst langsam ein Umdenken an, jahrelang sind viele Mandelhaine verwaist geblieben und niemand hat die Mandeln gepflückt, weil die Kalifornier ihnen den Rang abgelaufen haben. Jetzt besinnt man sich dort wieder auf die Qualitäten der heimischen Mandeln und will unter anderem eine geschützte Herkunftsbezeichnung dafür einführen. Als Konsument sollte man einfach konsequent "Mandeln, aber bitte keine kalifornischen" verlangen.
Eline hat recht, viele Nüsse liegen und verfaulen. Es ist zu anstrengend geworden, diese aufzuheben und auszulösen - verarbeiten.
AntwortenLöschenIch hab fleißig gesammelt heuer, leider war die Stmk. da recht schlecht bestellt.
Das mit den Mandeln finde ich total schrecklich aber die Leberwurst, die möcht ich kosten :-)
Die Nüsse meines Nussbaumes sind im Vergleich zu denen im Handel sehr klein, das Schälen ist eine ziemliche Fitzlerei, ich hoffe, der Mitkoch hilft mir dabei :-)
LöschenSchlimm ist das, und damit meine ich nicht deine freudigen Mitbringsel, ich meine deinen Kommentar zu den Mandeln. Wird man kritischer und kritischer fällt mehr und mehr weg, was man noch weiterhin mit gutem Gefühl kaufen oder essen kann.
AntwortenLöschenWenn ich mich nun im Herbst wieder umsehe, und meine Augen an den Blattkrankheiten der Platanen und Kastanien hängenbleiben, die nichts anders sind als Indikatoren der Luftverschmutzung, des sauren Regens, des zunehmenden UVs..., das kann einen traurig stimmen.
Ja, irgendwie ist es schon so, dass mehr Wissen über Lebensmittel das Einkaufen immer schwieriger gestaltet ...
LöschenIn den vergangenen Jahren wurde hier bei uns fast nur noch Mais für Biogasanlagen angebaut.
AntwortenLöschenDieses Jahr war Schluss damit.
Der Maiswurzelbohrer hat alles befallen.
Für mehrere Jahre ist der Boden unbrauchbar. Ich befürchte nur, die Verantwortlichen werden nichts draus lernen.
Fast hätte ichs vergessen..du hast wieder mal köstlich gekocht!!
Hab mich jetzt über den Maiswurzelbohrer informiert. Auch bei uns nehmen die Kukuruzfelder überhand - von Fruchtwechselwirtschaft ist oft nix zu sehen, jedes Jahr Kukuruz ...
LöschenDieses Jahr sind mir im näheren Umkreis Maisfelder aufgefallen, die mehr nach Laboren als nach Landwirtschaft aussahen.
LöschenMit Schildern entlang der Bundesstraße "Achtung Versuchsfeld! Betreten verboten!" und roten und blauen Schildern mit Nummern und Fanatsienamen...
P.S.: Die Wurst muss ich mir unbedingt mal mitbringen lassen. Sieht lecker aus, dein Schwein..
LöschenLG
jinja
Solche Felder gibts in unserer Nähe auch! Überhaupt hab ich das Gefühl, dass die Kukuruzfelder sehr stark überhand nehmen ...
Löschenlecker <3
AntwortenLöschenDanke dir :-)
LöschenFleisch gefüllt mit Fleisch, wenn das nicht Küchenschabe pur ist ;-). Bei uns im normalen Handel hat man kaum Auswahl bei Mandeln, früher gabs überhaupt nur eine Sorte im Sackerl neben dem Backpulver, aber als ich mir die italienischen Mandeln mitgebracht hatte, habe ich erst gemerkt, wie groß der Unterschied da im Geschmack ist (und auch im Aussehen man glaubts nicht).
AntwortenLöschenFrüher hab ich Mandeln auch einfach im Sackerl im Supermarkt gekauft - fürher war halt alles einfacher ;-) ...
LöschenDieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
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AntwortenLöschenDass Du die Problematik mit den gespritzten Mandeln in Deinem Beitrag aufgreifst, finde ich gut. Darüber habe ich mir bisher noch keine Gedanken gemacht.
AntwortenLöschenEs kann sicherlich nicht schaden, auf die gesundheitlichen Gefahren aufmerksam zu machen und ein Bewusstsein dafür zu schaffen.
Allerdings kaufe ich schon seit längerem nicht aus gesundheitlichen sondern aus geschmacklichen Gründen meine Mandelkerne im Bio-Markt. Die schmecken wirklich viel besser. Ich bekam einmal von Freunden ein Paket geschenkt und wenn man die einmal verwendet hat, will man die anderen ohnehin gar nicht mehr essen.
Gourmandise
Früher machte ich meinen Wochenendeinkauf im Supermarkt und fand es sehr praktisch, alles in einem Geschäft zu bekommen. Heute ist der Supermarkt bei weitem nicht mehr meine einzige Einkaufsquelle - es wird eben alles immer komplizierter :-)
LöschenManches wird aber auch einfacher, findet man doch inzwischen auch in den meisten größeren Supermärkten Regale mit internationalen Spezialitäten, die man früher nur teuer in Spezialitätengeschäfte erwerben konnte, Regale mit ökologisch angebauten und/oder vollwertigen Produkten, für die man früher ins Reformhaus gehen musste, und Regale mit Transfair-Artikeln, die man früher nur im Eine-Welt-Laden bekam. Man kann also heutzutage auch schon bei einem Wochenendeinkauf im Supermarkt kulinarisch hochwertig und bewusst einkaufen.
LöschenWenn ich mir die Zeit nehmen kann, kaufe ich gern schon ohne Hektik und mit Genuss ein - und das tue ich dann auf dem Wochenmarkt, im Eine-Welt-Laden und im Biomarkt, aber durchaus auch in dem in der Nähe meiner Arbeitsstelle gelegenen Asia-Shop, dem in der Nähe meiner Wohnung gelegenen türkischen Supermarkt oder auch im E-Center, je nachdem, worauf ich gerade Lust habe...