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Donnerstag, 2. August 2012

HOCHSOMMER UND MÄHDRESCHER

Am Land ist Sommer, wenn man abends draußen essen kann. Wenn die Wespen nerven und dauernd kleine schwarze Käfer im Weinglas landen. Wenn bis in die Abenddämmerung hinein links und rechts die Rasenmäher dröhnen und die Gelsen Großangriffe auf unsere Beine fliegen. Wenn es dem Kater zu heiß zum Mäusefangen ist und er hechelnd bei uns auf dem kühlen Steinboden liegt.

Am Land ist Hochsommer, wenn sich zur Geräuschkulisse von zirpenden Grillen und Vogelgezwitscher bis spät in die Nacht hinein das Piep-piep-piep von Mähdreschern mischt, die den Rückwärtsgang eingelegt haben. Irgendein Feld in der Nähe wird immer bearbeitet, seit zwei Wochen ist dieses Piepen am Abend ein ständiger Begleiter. Wenn wir das hören wissen wir: Jetzt ist Hochsommer, und das Geräusch verfolgt uns bis wir einschlafen.
Hochsommer ist aber auch die Zeit der leichten Küche, zum Beispiel:

Fischbällchen mit Harissa und Salzzitrone
für 2 Personen

300 g Fisch (ich hab Zander genommen)
1 EL Olivenöl
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
1 EL Koriandersamen, zerstoßen
1 TL Paprikapulver, edelsüß
Schale von einer halben Salzzitrone, feingehackt*)
4 Frühlingszwiebeln, in dünne Ringerl geschnitten
einige Zweige Koriandergrün, grob gehackt
2 TL Harissa
1 Ei
2 EL Weißbrotbrösel
Saft einer halben Bio-Ztrone
Pflanzenöl zum Braten
Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Panko oder Weißbrotbrösel
Tomatensauce (selbst gemacht oder fertig gekauft)
Quelle: Tom Kime
Das Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Knoblauch und Koriander darin goldbraun anbraten.  Paprikapulver hinzufügen und die Pfanne vom Herd nehmen. Den Fisch und diese Mischung sowie Salzzitrone, Frühlingszwiebeln, Koriandergrün, Harissa, Ei, Bröseln, Salz, Pfeffer und der Hälfte des Zitronensaftes mit dem Mixstab glatt pürieren und abschmecken. Bei Bedarf noch mehr Zitronensaft, Salz oder Pfeffer zugeben.
Zusätzlicher Chili ist eigentlich nicht nötig, Harissa hat eine sehr angenehme Schärfe, aber wer es gerne noch schärfer mag (so wie die Küchenschaben) hackt noch einen oder zwei Chilis und gibt sie dazu.
Das Pflanzenöl in einer Pfanne erhitzen. Aus der Fischmasse mit nassen Händen ungefähr 15 kleine, höchstens tischtennisballgroße Bällchen formen. In Panko oder Bröseln wälzen und in zwei Durchgängen goldbraun braten. Auf Küchenpapier entfetten. Bei den Küchenschaben gab es dazu Tomatensauce und Nudeln, sowie jeweils ein Glas Weißwein - allerdings mit Insekten zum Rausfischen - Sommer eben!
*) Sollten keine Salzzitronen vorrätig sein, kann man sie auf die Schnelle folgendermaßen herstellen:
2 Zitronen in einem kleinen Topf, in den sie gerade Platz haben, mit kaltem Wasser bedecken. 3 gehäufte Esslöffel Meersalz (zum Entbittern der Schale) dazugeben. Das Wasser aufkochen und die Zitronen ungefähr zwölf Minuten köcheln, bis sie sich mit einem Messer einstechen lassen. Unter fließendem kalten Wasser abschrecken. Nach dem Abkühlen vierteln, Fruchtfleisch und die weiße Schale mit einem Messer entfernen. Die gelbe Haut klein schneiden und in einem verschließbaren Glas mit Olivenöl bedecken. Hält im Kühlschrank bis zu einem Monat.

11 Kommentare:

  1. Toll - das gefällt mir sehr gut. Ich liebe ja Fisch und bin immer auf der Suche nach neuen Rezepten. Kommt gleich auf meine Nachkochliste.
    Sommer 2012 ist, wenn es immer dann grad anfängt zu schütten, wenn es am schönsten ist... ;-)

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    1. ist aber ein tolles Wetter für alle Pflanzerl, die wachsen bei uns heuer wie die Wilden (Unkraut leider auch)!

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  2. Was bin ich froh...ich hab' Salzzitronen eingemacht..
    Steht dem Nachkochen nichts im Weg. :)

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    1. Super, dann los :-) bevor das Wetter wieder umschlägt und uns allen der Sinn mehr nach Schweinsbraten steht!

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  3. Juchhuuu, ich habe Salzzitronen und richtig scharfes, selbstgemachtes Harissa

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    1. na dann brauchst du nur mehr einen guten Fisch und dann kann´s schon losgehen!

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  4. nach deiner Einleitung hätte ich mir ehrlich gesagt ein anderes Gericht erwartet... irgendwas getreideartiges wie z.B. so Hirselaibchen etc. oder "a gscheide Jausn"

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    1. na geh - wo ich doch so einen schönen Haken zur leichten Küche geschlagen habe :-)
      Hirselaibchen? Wirst du hier nie finden! A gscheide Jausn sicher mal!

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    2. nun nachdem soviel die Rede vom Mähdrescher war, dachte ich wirklich in die Richtung, gscheide Jausn, weil die Ernte trotz Maschinen eine anstrengende Arbeit ist. und das beste Essen ist noch immer nach der Harten Arbeit, selbst wenn es nur ein butterbrot ist. Wobei ein Butterbrot auch zwischendurch super ist.

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