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Montag, 6. August 2012

EINE SUPPE ZUM DESSERT


Ich weiß nicht genau, wie ich diesen Beitrag beginnen soll. Ich will erreichen, dass wirklich alle nach dem Lesen den unbedingten Wunsch haben, dieses Rezept nachzukochen. Denn es ist so samtig, so aromatisch, so ausgewogen - man möchte am liebsten ganz drin baden, so gut ist es.

Es ist ein kleiner Vorgriff auf den Herbst, perfekt als Abschluss eines Menüs. Oder ideal am Nachmittag mit einem Glas Weißwein, wenn es draußen trostlos und grau ist. Das ist vielleicht derzeit nur schwer vorstellbar - aber diese Zeit wird bald wieder kommen. Und dann ist es fein, wenn man darauf zurückgreifen kann. Also: Es lohnt sich!

Walnuss-Süppchen (nach Thomas Keller)

150 g Walnüsse, geröstet, Haut so gut wie möglich abgerubbelt, grob gehackt
500 ml Schlagobers
60 ml Milch
1/4 Vanilleschote, längs halbiert

750 ml Sauvignon Blanc
750 ml Wasser
200 g Zucker
Saft einer Zitrone
1 große Birne (Küchenschabe: drei kleine Salzburger Butterbirnen aus eigenem Anbau)

Die Walnüsse mit Schlagobers, Milch und Vanilleschote in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze ungefähr 45 Minuten sanft köcheln.  Abseihen, die Nüsse wegwerfen, die Flüssigkeit beiseite stellen.

Den Weißwein aufkochen. Wasser und Zucker zufügen und nochmals aufkochen. Vom Herd nehmen und den Zitronensaft einrühren. Die Birne schälen, entkernen und längs achteln. Im Weißwein sanft kochen, bis die Birnenachtel weich sind. Aus dem Sud fischen. Das aromatisierte Schlagobers wieder erhitzen. Die Birnen mit 70 Milliliter des Weißwein-Gemisches pürieren. Jetzt das Nuss-Schlagobers dazugießen und kurz mitpürieren. Durch ein Sieb streichen. Fertig.

In kleine Schälchen gießen und am besten noch lauwarm genießen. Es verkörpert perfekt den Geschmack des Herbstes: Die Nusscreme mit einem Hauch von Zitrone und Birne im Hintergrund. Allerdings sah das Süppchen als Dessert ganz allein ziemlich fad aus. Die Fotografin in der Bloggerin wollte irgendwas Dekoratives dazu haben. Also habe ich eingelegte schwarze Walnüsse verwendet - sie sind jetzt mehr als ein Jahr im würzigen Zuckersirup und werden immer besser (Rezept gibt es vielleicht nächstes Jahr).


Und die Foodbloggerin wollte zur Suppe sozusagen noch eine Einlage. Ich habe mir den Kopf zerbrochen, was denn da passen könnte. Schließlich habe ich den Teig vom Tuchent-Rezept genommen (einzige Änderung: zerlassene Butter statt Pflanzenöl), in gebutterte Muffins-Formen gefüllt und ungefähr 20 Minuten bei 180 Grad gebacken. Mit einem Ausstecher (Durchmesser fünf Zentimeter) Kreise geformt. Diese kleinen Biskuits passen wirklich perfekt zur Nuss-Suppe. Sie drängen sich nicht in den Vordergrund sondern begleiten sie.

Da das Süppchen zwar überaus köstlich, aber auch etwas üppig ist, richte ich es immer in ganz kleinen Schälchen an. Man kann es auch einen Tag im Voraus zubereiten und kurz vor dem Servieren wieder erwärmen. 



17 Kommentare:

  1. Küchenschabe, ich bin schwer beeindruckt! Das sieht phantastisch aus. Und obwohl ich ja nicht der Dessert-Typ bin, ist das Süppchen auf meiner Nachkochliste gelandet. Damit werde ich mal unsere Freunde beglücken, die bei mir immer zu kurz kommen was Dessert betrifft.

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    1. Wildhuhn, das freut mich! Ich bin normalerweise auch nicht so der Dessert-Typ, ich bin eigentlich mehr der Fleischfresser-Typ :-)

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  2. Liebe Küchenschabe,
    das Rezept wird nachgekocht, aber erst müssen die neuen Nüsse reif sein - der Specht ist schon dran.
    Liebe Grüße
    Braunelle

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    1. Au weh, Braunelle, da musst du ja noch länger warten:-) Bei unsrem Nussbaum ist der Specht auch schon dran - immer wieder liegen grüne Nüsse mit Loch unterm Baum ...

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  3. Kompliment, echte Sterneküche, bildhübsch in Szene gesetzt! Ein voller Erfolg für Fotografin und Foodbloggerin :-)

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    1. danke, liebe Petra :-) - die Gäste gestern waren auch sehr angetan - selten, dass mich ein erstmals probiertes Rezept so überzeugt hat!

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  4. Also mich hast du auf jeden Fall davon überzeugt, dass ich das nachkochen muss. Vor allem habe ich ja nun auch schwarze Nüsse, seit du diesen Linsen-Vogerlsalat mit schwarzen Nüssen gepostet hattest.

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    1. Hallo Turbohausfrau, wo hast du denn die schwarzen Nüsse her? Vom Fink?

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    2. Jetzt musste ich selber erst nachschauen: Hergestellt sind die von E. Fleischhacker aus Gols. Firmenname steht keiner drauf. Gekauft habe ich das Glas am Naschmarkt.

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  5. Die Suppe wird zum Aufbau inneren Widerstandskräfte gegen die ersten Herbststürme vorgmerkt - geht ja gar nicht anders, wenn du so schwärmst!

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  6. Vielen Dank für dieses wundervolle Rezept.

    Ich darf im September / Oktober gleich drei Menüs kochen. In einem gibt es jetzt ganz sicher dieses tolle Dessert!

    LG Mila

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  7. Das liest sich so wunderbar, das mach ich ganz bestimmt nach!!!

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  8. bei Dessert-Sueppchen bin ich immer etwas skeptisch, aber dieses schmeckt hervorragend.

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    1. DANKE :-) ist ja auch vom Herrn Keller, dessen Kochbuch ich mir dringend viel genauer anschauen muss!

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