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Sonntag, 1. April 2012

WAS FÜR EINE FARBE ...





































... und was für ein Duft!
Hat schon mal jemand die Nase in 100 Gramm frischgepflückte Veilchenblüten gesteckt? Ich hab es gemacht. Vorher musste ich diese Menge natürlich erst einmal pflücken. Und man braucht sehr viele Veilchenblüten! Ein Blüte wiegt so gut wie nichts und man ist ziemlich lange beschäftigt, um 100 Gramm zu schaffen. Da will ich gar nicht vom Kreuzweh sprechen, oder davon, dass es nach einiger Zeit doch etwas fad wird. Es musste einfach sein. Ich wollte Veilchensirup und wenn ich mir etwas in den Kopf setze, dann ziehe ich das auch durch. Zum Glück habe ich einen (geheimen) Veilchenplatz (den habe ich schon vor Jahren bei einem Ausflug entdeckt) und meinen Mitkoch, der mir ohne Murren beim Pflücken geholfen hat.

Ausflüge haben bei mir ohnehin nur dann Sinn, wenn es etwas zu pflücken (etwa Veilchen) oder zu ernten (vielleicht Walderdbeeren) oder zu sammeln (vor allem Schwammerl) gibt. Ich bin eben eine sehr verfressene Küchenschabe ...



Veilchensirup

1/2 l Weißwein (Küchenschabe: grüner Veltliner)
30 g weißer Zucker
1/4 TL Salz
100 g Veilchenblüten
500 g weißer Zucker
10 g Zitronensäure

Den Weißwein in einem verschließbaren Glas mit 30 g Zucker, dem Salz und den Veilchenblüten mischen, rund eine Woche kühl und dunkel stehen lassen. Dann mit einem Mulltuch abseihen, dabei gut auspressen. Zucker und Zitronensäure hinzufügen und fünf Minuten lang kochen. In sterilisierte Fläschchen abfüllen, kühl und dunkel lagern.
Passt zum Beispiel sehr (nein fantastisch) gut als Spiegel zur Panna cotta.





































Panna Cotta
für 4 Personen

500 ml Schlagobers
2 1/2 Blatt Gelatine
2 gestrichene EL weißer Zucker
Mark einer Vanilleschote

Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Schlagobers mit Zucker und Vanillemark aufkochen. Gelatine ausdrücken. In einem kleinen Schüsserl etwas vom heißen Schlagobers mit der Gelatine sorgfältig verrühren und dann in die inzwischen etwas ausgekühlte Schlagobers-Masse rühren. In kleine Förmchen füllen und einige Stunden, am besten aber über Nacht zugedeckt in den Kühlschrank stellen. Am nächsten Tag vorsichtig aus den Förmchen lösen und mit Veilchensirup und einigen kandierten Veilchen servieren.

Das schmeckt ganz wunderbar: Der Sirup hat durch den Weißwein eine leichte Säure, die den zarten Veilchengeschmack noch mehr hervorhebt und  sich mit der Cremigkeit der Panna Cotta und den "knusprigen" Veilchenblüten zu einem einmaligen Geschmackserlebnis verbindet!

kandierte Veilchen

einige frisch gepflückte Veilchen
1 Eiklar
Feinkristallzucker

Die Veilchen rundherum sorgfältig mit Eiklar bestreichen, dann vorsichtig in Kristallzucker tauchen. Darauf achten, dass sie überall mit Zucker bestreut sind. Auf Backpapier trocknen lassen.  Das ist mein erster Versuch mit kandierten Veilchen, wie lange sie haltbar sind, weiß ich noch nicht - ich lagere sie auf jeden Fall in einem Gläschen im Kühlschrank.

Das Rezept für den Veilchensirup habe ich in dem Buch "Frischer Fisch und wildes Grün" von Alice Vollenweider entdeckt.

32 Kommentare:

  1. Wunderschön!!! Ja, was für eine Farbe, aber auch was für ein Aufwand... Leider weiß ich nicht wirklich, wie Veilchen riechen, sicher sehr "zart", ich werde zu Ostern riechen gehen, lg, Friederike

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    1. Es täte sich aber auszahlen - pflück doch auch welche, müssen ja nicht hundert Gramm sein, die Hälfte tuts auch!

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  2. Das ist so sinnlich, Blüten in/ am/ ums Essen!
    Ein wahrhaft märchenhaftes Dessert!

    Bei uns finde ich leider nur völlig geruchslose Hundsveillchen.

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    1. Sollte da ausnahmsweise Österreich Frankreich etwas voraus haben ;-)?

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  3. Ah, jetzt ist das Pflueck-Geheimniss gelueftet - was fuer ein Farbrausch!
    Veilchen liebe ich, aber ich mag sie nicht essen, sie sind mir zu lieblich.

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    1. Wenn ich nicht gerade so beschäftigt wäre, käme ich jetzt glatt mit einem Fläschchen bei dir vorbei und du müsstest kosten :-) - damit du siehst, dass dieser Sirup ganz und gar nicht lieblich ist! Das Kosten wird dir aber so oder so nicht erspart bleiben :-))

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    2. Bin fast schon ueberzeugt ;-))

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  4. Im Sammeln von Essbarem unterscheidet sich die gemeine Küchenschabe nicht von den fleissigen Bienen

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  5. Ich liebe Veilchen - oh wie wunder- wunderschön!!! Die Mühe hat sich schon wegen der tollen Fotos gelohnt. Wir haben im Museumsladen Veilchendragees (aus Nostalgie-Gründen!). So ein romantisches Döschen hab ich immer in der Handtasche - leider ist der Geschmack etwas seifig.
    Ist die Farbe des Sirups nur durch die Veilchen entstanden?
    Herzliche Grüße,
    Doris

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    1. Garantiert ohne Farbstoffe, nur Veilchen! Und der Geschmack lässt sich vielleicht mit säuerlich-aromatisch-unbeschreiblich beschreiben :-)

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  6. Was für ein wunderschöner Frühlingspost! Bin schwer begeistert von den schönen Farben! So eine Panacotta würde ich sehr gerne kosten.

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  7. Das würde ich jetzt zu gerne nachmachen, leider fehlt mir der "geheime Veilchenplatz".
    Bisher hab' ich nur an kandierten Veilchen geknabbert, mit nicht allzu viel Begeisterung.
    Dieser "unbeschreibliche" Geschmack wird mich jetzt verfolgen! :)

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  8. Tut mir leid...da kam immer eine Fehlermeldung...und jetzt ist es doppelt!?

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  9. Bist halt eine Kochkünstlerin. Wunderbar zum Anschauen.

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    1. Die Kochkunst ist halt leider immer mit viel Arbeit verbunden :-) Aber das Fotografieren hat Spaß gemacht!

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  10. Gott, sieht das traumhaft aus! Ich riechs förmlich!!! Warum hast Du das nicht bei Highfoodality eingereicht? Wunderschön!

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    1. Es roch unbeschreiblich gut gestern in meiner Küche :-) Eingereicht hab ich es bei Uwe gestern.

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  11. im fruehling haben wir immer ein winziges vaeschen mit veilchen stehen- und hoeren ute lempert dazu! ich liebe diesen geruch, besonders bei feinem chianti!

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    1. Genießerin :-)! Beim feinen Chianti bin ich ganz bei dir!

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  12. superschön!!! ich glaub, ich würd mich gar nicht trauen es zu essen. :-)

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    1. das wär aber sehr schade, es schmeckt nämlich superfein!!

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  13. bist du deppert ist das schön! und ich rieche ihn ganz genau, deinen sirup. und schmecke ihn. hätt' ich doch bloß zeit, morgen, bevor's wieder kalt und regnerisch wird, sammeln zu gehen! der duft und der geschmack sind sooo fein!

    ps: weißt du eigentlich, warum wir das veilchen nicht im buch haben? weil wir zu spät dran waren mit dem fotografieren. und wir wollten keine hundsveilchen fotografieren. soviel zu unserem arbeitsethos ;-)

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    1. Danke :-) Bei uns sind jetzt die Veilchen leider schon verblüht, ich hätte gerne noch ein paar zum Kandieren gepflückt.

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  14. Das nenne ich Bilder, einfach wunderschön:)

    Liebe Grüße

    Anna

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  15. Was für schöne Fotos! Gerade ist zwar nicht wirklich Veilchen-Sammelzeit, aber nachdem mich Sybille anlässliche meines Weihnachtsmenüs auf dieses Rezept aufmerksam gemacht hat, werde ich es mir für den kommenden Frühling unbedingt mal vormerken. Und Dein schönes Blog, dass ich damit jetzt ebenfalls kenne, auch! Obwohl ich da bestimmt deutlich früher mal wieder vorbeischauen werde ;-). Nehme ich jedenfalls gern mit in meine Blogroll hinein.

    Beste Grüße aus dem bonheur goûteux
    Claudia

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    1. Das freut mich, Claudia. Ich hoffe, du hast auch einen "geheimen" Veilchenpflückplatz und einen fleißigen Helfer, denn es dauert schon seine Zeit, bis man genug gesammelt hat :-)

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    2. Das Plätzchen muss erst noch gefunden werden, aber die Mit-Pflückenden sind schon avisiert ;-). Für meinen Weihnachts-Aperitif muss es halt noch mal der gekaufte Sirup tun.

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