Aber all das ist natürlich jammern auf hohem Niveau - wir sind gesund, haben eine große Wohnung mit Terrasse, und raus in die Natur können wir auch. Gestern habe ich Löwenzahnblätter gesammelt, um einen Frühlingssalat zuzubereiten. Beim Rezept habe ich mich in etwa an Petras Löwenzahnsalat gehalten, als "Kracherle" (so sein entzückendes Wort!) fungierte ein Laugenstangerl vom Vortag.
Und dann bin ich im Internet über ein Milchreisrezept des andalusischen Sternekochs Dani Garcia gestolpert. Es wird mit Bombareis zubereitet, der mindestens eine Stunde lang mit Milch und Schlagobers gekocht wird. Zeit hab ich ja momentan genug, also kein Problem.
Ich bin seit meiner Kindheit ein Milchreisjunkie und muss sagen: Das ist wirklich der beste, den ich jemals gegessen habe. Einziger, winziger Kritikpunkt an dem Rezept: Ich täte beim nächsten Mal etwas weniger Zucker nehmen (das Rezept daher mit etwas weniger Zucker als im Original). Zur molligen Süße vom Milchreises kontrastieren mazerierte Orangen ganz fantastisch. Die muss man allerdings am Vortag zubereiten, erst dann entfaltet sich der wunderbare Geschmack so richtig.
Löwenzahnsalat mit Speck und knusprigen Brotwürferln (Kracherle)
für 2 Personen
einige Handvoll junge Löwenzahnblätter
50 g Bauchspeck, in feine Streifen geschnitten
1 Schalotte, in feine Ringerl geschnittten
2 Eier
1 EL Rotweinessig
1 EL Sherryessig
4 EL Suppe
2 EL Olivenöl
1 TL scharfer Senf
Salz und Pfeffer
1 Laugenstangerl, am Vortag in Würferl geschnitten und getrocknet (oder etwas Knödelbrot)
2 EL Butter
etwas Salz
Die beiden Eier in etwa acht Minuten wachsweich kochen. Abschrecken, schälen und achteln. Leicht salzen. Den Löwenzahn sehr gründlich mehrmals waschen, dann trockenschleudern. Die Butter in einer Pfanne aufschäumen, die Brotwürferl reingeben und knusprig braten. Aus der Pfanne nehmen und auf einen Teller geben. In der gleichen Pfanne den Bauchspeck auslassen, Schalottenringerl dazugeben und durchrösten. Auf Küchenpapier etwas entfetten. Aus Essig, Suppe, Senf, Öl sowie Salz und Pfeffer eine Marinade rühren und den Löwenzahn darin wenden. Auf zwei Teller aufteilen, Brotwürferl, Speck mit Schalotten sowie die geachtelten Eier darauf verteilen und sofort servieren.
für 2 Personen
l Liter Vollmilch
250 ml Schlagobers
50 g Bomba-Reis
90 g Zucker
80 g Butter
1 Vanilleschote (K: eine Handvoll "gebrauchte" Vanilleschoten)
Den Reis in einen beschichteten Topf geben. Einige Schöpfer Milch dazugeben und unter gelegentlichem Rühren insgesamt etwa eine Stunde köcheln, dabei immer wieder Milch nach Bedarf zugeben (ähnlich wie beim Risottokochen). Nach einer Stunde ist der Reis durch, dann gibt man noch Zucker und Butter dazu und verrührt es. Anschließend den Reis in eine flache Schüssel gießen und abkühlen lassen.
für 2 Personen
5 - 6 Orangen (was man gerade daheim hat, bei mir waren auch ein paar Blutorangen dabei)
abgeriebene Schale einer Bio-Zitrone
2 - 3 EL Zucker
Die Orangen schälen und filetieren. Die Filets nebeneinander in eine flache Schale schichten. Die "Orangenkarkassen" ausdrücken (ich quetsche sie durch die Erdäpfelpresse) und den Saft auffangen. Die Zitronenschale und den Zucker über die Filets streuen, den ausgepressten Saft drübergießen und alles über Nacht kühl stellen. Das ergibt einen feinen exotischen Geschmack, der vermuten lässt, dass da viel mehr drin ist als nur Zitrusfrüchte und Zucker.
Ach, bei dir ist alles so fein! Bombareis- da muss ich glaube ich das Ende der Quarantäne abwarten. Schön, dass es euch gut geht. Liebe Grüße!
AntwortenLöschenliebe Ilse,
Löschendes Reises wegen musst du - glaube ich - nicht so lange warten, ich würde es mit irgendeinem Risottoreis probieren, das haut sicher genausogut hin!
Ja, uns gehts gut, und ich freue mich, wenn ich bei dir lese, dass bei euch auch alles ok ist!
Wenn man einen guten Mixer hat, kann man die getrockneten Vanilleschoten zu Pulver zerkleinern und komplett aufbrauchen. Es ist nicht nur das Innere essbar.
AntwortenLöschenHeidi
Danke Heidi, für den Tipp, das mach ich gleich heute mit einem Teil meiner Vanilleschoten!
LöschenDein Löwenzahnsalat sieht herrlich aus, perfekt für die Gute-Laune-Küche, die wir derzeit wohl alle gut brauchen können. Schön, dass es euch gut geht! Bleibts gesund und liebe Grüße aus Graz, Julia
AntwortenLöschenLiebe Julia,
Löschenich schicke auch ganz liebe Grüße nach Graz: ich verstehe, dass ihr das Radeln vermisst, mit geht es mit dem Schwimmen genauso, ich bin schon ganz unruhig, weil ich nicht ins Wasser kann!
Löwenzahnsalat ist mein absolutes Lieblingsessen - am liebsten mag ich ihn mit einer lauwarmen Kartoffel-Vinaigrette!
AntwortenLöschenDas ist ein feiner Tipp. wir waren vom Salat so begeistert, dass wir ihn nächste Woche gleich noch mal machen wollen, und da ist eine Varation mit Kartoffel-Vinaigrette sehr interessant!
Löschenwenn du magst, schau mal hier:
Löschenhttps://bonjouralsace.blogspot.com/2014/03/der-fruhling-ist-da-und-mit-ihm.html
die Videos des Spaniers fand ich recht witzig (obwohl ich nicht spanisch spreche), was der alles macht...
AntwortenLöschenMilchreis mag ich auch sehr gern, aber lieber ein bissl weniger kalorienreich ;-)
Ach, Friederike, soooo kalorienreich ist der - genau besehen - doch gar nicht: wir essen täglich davon ein ganz kleines Schüsserl als Nachspeise, da ist das mit den Kalorien nicht so schlimm. Und notfalls könnte man ihn auch nur mit Milch kochen, das reduziert die Kalorien dann noch mal :-))
LöschenAlles so anders gerade ... Ich bin auch im Homeoffice, aber mit Kindern ist das nicht so entspannt, wie ich es mir bei dir vorstelle :-)
AntwortenLöschenAlles Liebe! Und dein Menü würd' ich ung'schaut nehmen...
Solange man noch raus kann und Löwenzahn ernten, ist nicht alles schlecht :-) Unser Sohn ist jetzt auf Teneriffa in der vierten Woche in der Wohnung festgenagelt, glücklicherweise haben sie wenigstens einen Balkon. Die armen Familien, die mit Kindern auf beengtem Raum festsitzen - da geht's uns Gold dagegen! Bleibt gesund!
AntwortenLöschenDas schaut alles so gut aus! Wir haben fleißig Löwenzahnsirup eingekocht und fruchtiges Essig-Dessing für sommerliche Pflücksalate gemacht
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