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Sonntag, 24. März 2019

OBAUERS FEINSTER FISCH



Dass ich die Küche der Gebrüder Obauer sehr schätze, habe ich - glaube ich - schon ein oder zweimal erwähnt. Eines ihrer bekanntesten Gerichte habe ich allerdings noch nie gekocht, das wurde am Wochenende nachgeholt - es gab Forellenstrudel. Nicht als großen Strudel, sondern als kleine handliche "Törtchen". Dazu eine feine, buttrig-fischige Sauce mit trockenem Vermouth und Pilzen. Ein köstliches Abendessen - allerdings trotz Fisch beileibe keine Fastenspeise ...

Forellenstrudel
ergibt 4 Törtchen (als Vorspeise für 4 Personen, als Hauptspeise für 2 Personen)

2 mittelgroße Forellen, filetiert, enthäutet, entgrätet
250 ml Schlagobers
1 Ei
Saft einer Zitrone
250 g Champignons
125 g Crème fraîche
Strudelteig nach diesem Rezept (oder gekauft, dann ungefähr 250 g)
zerlassene Butter zum Bestreichen
2 Schalotten
1 EL Tomatenmark (im Sommer eine vollreife Tomate)
150 ml Fischfonds
125 ml Weißwein
60 ml trockener Vermouth (etwa Noilly Prat)
Butter
Salz, Pfeffer

Zwei der Forellenfilets klein schneiden und zusammen mit der Hälfte vom Schlagobers, dem Ei, dem Zitronensaft, Salz und Pfeffer fein cuttern (alle Zutaten sollten gut gekühlt sein). Die restlichen beiden Filets in jeweils vier Stücke schneiden.
Die Champignons putzen und fein hacken. 150 Gramm davon mit Crème fraîche in einem kleinen Topf einkochen, bis eine dickliche Creme entsteht. Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken und auskühlen lassen.
Für die Sauce die Schalotten schälen und hacken. Das restliche Schlagobers zusammen mit Fischfonds, Weißwein, Vermouth, Schalotten, Tomatenmark (oder gehäuteter, entkernter und kleingeschnittener Tomate) und den restlichen Champignons zum Kochen bringen und auf die Hälfte einkochen. Durch ein Sieb gießen und so viel kalte Butter unterrühren, dass die Sauce sämig wird. Mit Salz, Pfeffer und eventuell einem Hauch Zitronensaft abschmecken.

Vier Schüsserl mit einem Durchmesser von etwa zehn Zentimeter mit flüssiger Butter ausstreichen. Den dünn ausgerollten Strudelteig in acht Quadrate schneiden, die so groß sind, dass der Teig auf allen Seiten locker heraushängt. Alle Teigquadrate mit flüssiger Butter bepinseln und in jedes Schüsserl zwei Quadrate übereinander legen. Vorsichtig in die Schüsserl drücken, sie sollten so wenig wie möglich einreißen.

Das Backrohr auf 220 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. In jedes Schüsserl zuerst etwa ein Achtel der gecutterten Farce geben, dann ein Achtel der Champignon-Crème-fraîche-Mischung. Jeweils zwei Fischfiletstücke drauflegen. Darauf wieder jeweils ein Achtel der Champignon-Crème-fraîche-Mischung und zum Abschluss die restliche gecutterte Farce. Die Teigränder einschlagen, noch mit etwas flüssiger Butter bestreichen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen, die Forellenstrudel vorsichtig aus den Schüsserln darauf gleiten lassen (Verschlussstelle oben). 15 Minuten backen.
Die Sauce auf den Teller geben, das Forellentörtchen mittig platzieren und mit grünem Salat servieren.

Die Sauce ist übrigens ein echtes Gedicht, am liebsten hätte ich auch noch den Teller abgeschleckt, so gut hat sie mir geschmeckt. Und sie ist schnell gemacht - vorausgesetzt man hat guten Fischfonds im Haus. Davon habe ich derzeit jede Menge: Der Fischhändler hat mir ungefähr zwei Kilo Karkassen von Forelle und Saibling mitgegeben und ich habe daher - ganz nach Hamstermanier - jetzt ziemlich viel Fischfonds im Tiefkühler ...