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Montag, 2. Januar 2017

IM SCHOKOHIMMEL

Eine meiner Lieblingskolumnen im Standard ist die von Tobias Müller. Es fasziniert mich immer wieder, mit welcher Begeisterung er Tofu, Wermut oder Miso selbst herstellt. Wie er von Schweinsfüßen, Haggis und Fischfilet im Ameisenhaufen erzählt.
Nicht alles davon möchte ich nachmachen, aber mir gefällt seine Einstellung zu Lebensmitteln, seine Experimentierfreude und sein Enthusiasmus. Wenn er daher von einem Schokodessert erzählt, dessen Genuss sich für Schokoliebhaber so anfühlt, wie die erste Zigarette nach einem Transatlantikflug für schwere Raucher, dann muss ich das natürlich probieren. Noch dazu, wo ich kurz vor Weihnachten ein Säckchen Felchlin-Schokolade von einem befreundeten Schweizer Blogger bekommen habe.

Gleich vorweg: ein wirklich mächtiges Schokodessert. Allerdings auch das Allerschokoladigste, das ich jemals gekostet habe. Leicht angefroren schmeckt es am Allerbesten. Und um ein bisschen was von der Schwere zu nehmen, habe ich der Schokolade Vanille-Kardamom-Birnen zur Seite gestellt, was hervorragend gepasst hat.



Marquise au Chocolat
für mindestens 6 Personen

170 g dunkle Schokolade (K: Felchlin)
120 g Butter
4 Eigelb
2 Eiweiß
125 g Staubzucker
15 g Kakaopulver (K: Valrhona)
65 ml Schlagobers

Die Schokolade gemeinsam mit der Butter über Wasserbad schmelzen - nicht zu hoch erhitzen, etwa auf 50 Grad. Gut durchrühren, bis die Masse homogen und gleichmäßig ist. Vom Herd nehmen. Eigelb, Zucker und Kakaopulver unterrühren. Der Zucker muss sich in der Masse vollständig auflösen, die Masse sollte nicht bröckelig sein.

Für den edlen Spender der Felchlin-Schokolade ein Matterhorn aus Kakao ;-)

Das Schlagobers mittelfest schlagen, ebenso die beiden Eiweiß. Dann den Eischnee sehr vorsichtig unter die Schokomasse heben, am besten eignet sich ein Gummihund. Wenn sie völlig gleichmässig ist, das Schlagobers unterheben. In der fertigen Masse dürfen keine Eischnee- oder Schlagoberseinsprenksel mehr sichtbar sein.

Eine Terrinenform mit Klarsichtfolie auslegen (wenn man die Form vorher einfettet, vereinfacht das die Sache). Die Schokomasse in die Form füllen, die Klarsichtfolie drüberlegen und die Form für einige Stunden, besser noch über Nacht, kühlen. Ich hatte sie draußen auf der Terrasse geparkt, deshalb weiß ich, dass sie leicht gefroren am Besten schmeckt.

Vanille-Kardamom-Birnen

2 feste, große Williams-Birnen, geschält, entkernt, in kleine Würferl geschnitten
2 EL Zucker
15 g Butter
etwas Zitronensaft
1/4 TL Kardamom, gemahlen
Mark einer viertel Tahitivanille
Prise Salz



Den Zucker in einer Pfanne karamellisieren. Zitronensaft, Butter, Kardamom, Salz und Vanillemark zufügen, etwas verrühren (der Zucker wird dadurch wieder fest, das macht aber nichts). Die Birnenwürferl hineinlegen und etwas köcheln, bis sich der Zucker wieder aufgelöst hat. Insgesamt etwa zehn Mnuten, dann vom Herd nehmen. Alles in eine Schüssel füllen und zugedeckt über Nacht im Kühlschrank durchziehen lassen.

Mit ein bis zwei Scheiben leicht gefrorener Marquise au Chocolat servieren. Es schmeckt wirklich himmlisch fein, die Birnen braucht man aber unbedingt, ansonsten wird's zu üppig. Was ich noch sagen kann ist, dass keiner meiner Gäste etwas davon übrig gelassen hat, obwohl die Schokolade der letzte Gang eines mehrgängigen Menüs war ...


MFür Schokoladesüchtler fühlt es sich wohl ähnlich an wie die erste Zigarette nach einem Transatlantikflug für schwere Raucher, - derstandard.at/2000045188903/Gluecklichmachende-Schoko-TerrineFür Schokoladesüchtler fühlt es sich wohl ähnlich an wie die erste Zigarette nach einem Transatlantikflug für schwere Raucher, - derstandard.at/2000045188903/Gluecklichmachende-Schoko-Terrine Für Schokoladesüchtler fühlt es sich wohl ähnlich an wie die erste Zigarette nach einem Transatlantikflug für schwere Raucher, - derstandard.at/2000045188903/Gluecklichmachende-Schoko-Terrine Für Schokoladesüchtler fühlt es sich wohl ähnlich an wie die erste Zigarette nach einem Transatlantikflug für schwere Raucher, - derstandard.at/2000045188903/Gluecklichmachende-Schoko-Terrine

6 Kommentare:

  1. An dem Matterhörnchen müsste noch etwas gearbeitet werden, aber ansonsten gefällt mir sehr, was Du mit der Felchlin Schokolade angestellt hast - Chapeau und ein genussvolles 2017,
    Andy

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    1. na ja, die Größe passt vielleicht nicht ganz, aber die Form ist doch schon ziemlich ähnlich, odr ;-)?
      Euch beiden auch ein genussreiches Jahr und Grüße aus dem tiefverschneiten Oberösterreich!

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  2. Liebe Schabe - vielen Dank für deine Wünsche, die ich dir postwendend zurückwünsche - einen Schokotraum von einem Lebensjahr für uns beide! bei uns gab es übrigens auch Schokomousse, mit Blutorangenfilets... Great minds...

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    1. Orange und Schoko ist sowieso eine Super-Kombi, das hätte mir auch sehr geschmeckt :-)
      Und great minds sowieso :-))

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  3. Ohh, das sehe ich jetzt erst und das gefällt mir so gut...ich fürchte, das muss ich auch testen, würde allerdings auch Orangen bevorzugen, gerade momentan ;-)

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    1. Die Birnenwürferl tät ich trotzdem mal probieren, die üppige Fruchtigkeit der Tahiti-Vanille steht ihnen wirklich ausgezeichnet :-)

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