… ist immer auch vor der Eiszeit. Gottseidank! Mit etwas Glück kann man aber auch jetzt noch - quasi nach der sommerlichen Eiszeit - die nötige Hauptzutat für dieses ultrafeine Eis ergattern. Ich musste einfach vor dem nächsten, versprochenen Fischrezept noch schnell ein süßes Rezept einschieben.
Warm ist das Wetter auch noch, also passt Eis immer noch sehr gut als feines Dessert. Ich hab nämlich ein total Ungewöhnliches und sehr Gutes für uns entdeckt: Feigenblatt-Eis!
Das kommt für mich wie gerufen, denn: Ich mag meinen Feigenbaum wirklich gern. Er wuchert ziemlich und produziert viele Äste und Blattwerk, aber hey, frische Feigen! Von der Sonne beschienen, warm, reif und saftig, direkt vom Baum gepflückt - gibt's was Besseres? Und deshalb gibt's auch den Feigenbaum immer noch. Mittlerweile seit zehn Jahren. In diesen zehn Jahren war genau ein einziger Sommer so ideal, dass die Früchte reif und saftig wurden. Auch dieses Jahr wieder: Zwutschkerl! Gerade mal zwei Zentimeter groß, steinhart und ungenießbar - und dabei lauert im Hintergrund schon die kalte Jahreszeit. Also wieder mal keine Chance auf reife Früchte.
Und genau in dem Augenblick, in dem ich ziemlich laut überlege, ob nicht ein Ribiselstrauch an dieser Stelle mehr Sinn hätte, lese ich von der Idee, nicht die Früchte, sondern die Feigenblätter zu verwerten. Die Autorin des Kochbuchs "Obst" macht Eiscreme mit Feigenblättern. Diese Anregung hab ich übernommen und mit meinem Grundrezept für Cremeeis kombiniert.
Ich tu mir allerdings ziemlich schwer damit, seinen Geschmack zu beschreiben. Vielleicht ein bisschen nach Kokos, aber da ist noch mehr, das ich nicht genau beschreiben kann, einzigartig – einfach ausprobieren, würde ich sagen. Dazu gab es in Purple Curry marinierte letzte Himbeeren vom Markt - ein Dessert, das ein Menü mit lieben Gästen perfekt abgerundet hat.
Feigenblatt-Eis mit Purple-Curry-Himbeeren
5 Feigenblätter
250 ml Milch
200 ml Schlagobers
25 g Invertzucker
50 g Zucker
1/2 gestrichener TL Carobe
1 Prise Salz
eine gute Handvoll Himbeeren
1 EL Honig
2 EL Apfelsaft
1/2 TL Purple Curry
Milch und Schlagobers mit Zucker erhitzen. Kurz vor dem Aufkochen vom Herd nehmen, Invertzucker, Salz und Carobe einrühren und die fünf Feigenblätter hineinlegen. Zudecken und etwa eine halbe Stunde ziehen lassen. Dann die Feigenblätter rausfischen, und die Masse auskühlen lassen. Einige Stunden im Kühlschrank ziehen lassen, dann in der Eismaschine gefrieren.
Die Feigenblätter dürfen keinesfalls zu lange in der Milchmischung bleiben - ich hab das mal probiert, es wird bitter!
Honig mit Purple Curry und Apfelsaft gut verrühren, die Himbeeren darin etwa eine Stunde marinieren.
Übrigens: Keiner meiner Gäste konnte erraten, welches Eis ihm da serviert worden war!
Diese Wörndl-Kreation lacht mich auch schon an und das mit der Anschaffung einer Eismaschine scheint langsam unumgänglich zu werden... Dank' Dir fürs Vorkosten!
AntwortenLöschendas war sicher nicht der letzte Versuch aus diesem Buch!
LöschenMeine Mutter hat auch einen im Garten (in Norddeutschland) wachsenden Feigenbaum. Aber bei Ihr werden etwa die Hälfte der Feigen reif ;-) Der Baum steht in einer Ecke am Haus. Also vielleicht Umsetzen? Das mit den Blättern werde ich mal ausprobieren
AntwortenLöschenFeigenbaum umsetzen ist eine ziemliche Arbeit: haben wir mal gemacht, er hat unwahrscheinlich tiefe Wurzeln, es war fast nicht zu schaffen!
LöschenDu traust dich an Experimente in der Küche!und immer wird's schön. Curry-Himbeeren!
AntwortenLöschenIch sehne mich schon manchmal danach, in einem Land der reifen Feigen zu leben!
Diese Sehnsucht hab ich auch - deshalb ziehts uns auch so oft in den Süden.
LöschenAber jetzt ist mal London dran: dort hab ich übrigens bei der Kirche neben dem Borough Market auch mal einen wilden Feigenbaum mit reifen Früchten gesehen!
Schmeckt das Eis so, wie Feigenblätter duften? Das ist einer meiner Lieblingsdüfte, den ich auch als Parfum im Sommer gerne trage. Ich habe gerade eine Feigentarte gepostet und dein Eis als Begleitung empfohlen, obwohl ich es nicht gekostet habe.Aber ich stelle es mir himmlich gut vor. In Urfahr gab es am Grünmarkt vor der entsetzlichen Umgestaltungim Hof des Urfahrer Rathauses einen wunderbaren, grossen Feigenbaum mit vielen aromatischen Früchten - so schade, dass es den nicht mehr gibt, sonst könnte ich Feigenblatteis zubereiten ...
AntwortenLöschenja, stimmt, das Eis schmeckt so, wie warme, sonnenbeschienene Blätter duften - als Parfüm auch eines meiner Lieblinge :-)
AntwortenLöschenAuch mich hat das Rezept im Buch gleich angelacht - und auch schon ausprobiert, nach Anleitung im Buch. So wunderbar!
AntwortenLöschenIch finde es auch ganz köstlich, an den rohen Blättern zu knabbern :-)
ha, an den rohen Blättern hab ich noch nicht geknabbert, aber ich hol das nach - ich geh gleich mal runter in den Garten :-))
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