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Dienstag, 24. Mai 2016

¡HOLA!

Vejer de la Frontera

Ich bin zurück. Zurück von einem fast zweiwöchigen Urlaub in Andalusien, das wir - zumindest wettermäßig - in der Nähe von Irland verortet haben. Es war - vorsichtig ausgedrückt - etwas kühl, außerdem regnete es (nein: es schüttete wie aus Schaffeln) zuverlässig mindestens einmal am Tag.

Zum Ausgleich erlebten wir in den Sonnenperioden eine wunderschön saftiggrüne Landschaft mit Mohnblumen, Margeriten, Zistrosen und Kamille. Mit Eichenhainen, in denen Schafe und Pferde, aber natürlich auch schwarze Schweine grasten. Wir besuchten Sevilla, Jerez, Cádiz, Ronda, Málaga, Conil, Vejer, Capileira, Granada und Córdoba.

Landschaft bei Ronda

Wir waren zu viert, gemeinsam mit unseren guten Freunden aus Barcelona unterwegs, weswegen es nirgends Verständigungsschwierigkeiten gab. Auch beim Tapasessen hatte es durchaus Vorteile, zu viert unterwegs zu sein. So konnten wir meist fast die gesamte Bandbreite eines Restaurants durchprobieren (was wir auch gerne und ausgiebig taten). Über zwei Highlights unserer Reise, den Besuch eines fantastischen Thunfischrestaurants und den Besuch eines Schinkenproduzenten, möchte ich noch gesondert erzählen.

Sevilla, Casa de Pilatos

Sherrykellerei Lustau in Jerez de la Frontera

Zwei andere Highlights waren der Besuch der Alhambra (und des Generalife) in Granada und die Mezquita in Córdoba. In der Alhambra übernachteten wir auch, denn auf dem Gelände gibt es einen Parador. Das hatte den Vorteil, dass wir auch abends in den schönen Parkanlagen flanieren konnten. Nein, das hab ich jetzt falsch formuliert. Richtig muss es heißen:  "… hätten flanieren können" - wenn das Wetter mitgespielt hätte. Bei Regen hatte das Herumflanieren aber sehr wenig Reiz, wir verbrachten den Abend lieber in der Stadt und ließen uns die Tapas schmecken.

Granada, Alhambra

Granada, Alhambra

Granada, Palacio de Generalife

Mezquita, Córdoba

Überhaupt: das Essen. Ein Kapitel für sich, über das ich sehr lange schreiben könnte. All die verschiedenen Tapas, jeden Tag mindestens zehn verschiedene - ich könnte mich wochenlang so ernähren ... Croquetas, Salmorejo, Ajo Blanco, Boquerones, Jamón ibérico, Pulpo, Atún ...
Jamón ibérico und Atún bekommen, wie schon oben erwähnt, einen eigenen Beitrag, die würden hier in dieser Übersicht untergehen.

Einige der Tapas werde ich sicherlich nachkochen. Den Anfang macht Salmorejo, ein Gericht, das diesen Sommer (sofern er stattfindet) bei uns oft auf den Tisch kommen wird: Ähnlich wie Gazpacho, aber ohne Paprika und Gurke und mit weniger Knoblauch. Mit einer Garnitur aus Schinkenwürferln und hartgekochten Eiern. Schmeckte in jeder Bar ein bisschen anders, am besten hat er mir bei den Ovejas Negras ("schwarze Schafe", Link findet sich ganz unten) in Sevilla geschmeckt.

Aber zuerst noch ein Schwung Fotos zum Gustoholen, dann das Salmorejo-Rezept, ganz unten dann noch ein paar Restaurant-Tipps, mehr Fotos wie immer hier.

Zu den Fotos möchte ich noch sagen, dass ich fast 2000 aus Andalusien mitgebracht habe, und dass es mir irrsinnig schwer gefallen ist, ein Auswahl zu treffen. Die Landschaft und die Städte sind so wunderschön, dass es fast unmöglich ist, in einigen wenigen Bildern einen Eindruck davon zu vermitteln. Am besten selbst hinfahren!

Metropol Parasaol in Sevilla
Cádiz

Cádiz

Das Rathaus von Cadiz. Cadiz hat einen Bürgermeister, der der Podemos-Bewegung angehört, der Spruch bedeutet "Für ein Europa der offenen Türen: Grenzen töten"!

Cádiz, Blick vom Torre Tavira, wo sich eine Cámara Oscura befindet.

"Kätzchen-Content" muss auch sein ...

... und immer auch ein paar Bilder vom Markt. Dieser war in Cádiz.

Vejer de la Frontera, eines der berühmten weißen Dörfer

Ronda mit der Puente Nuevo

Centre Pompidou am Hafen von Málaga

Santa Iglesia Catedral Basílica de la Encarnación von Málaga
Einer der zahlreichen Patios im Palacio de Viana in Córdoba




Salmorejo

1 kg reife, aromatische Tomaten
1 kleine Knoblauchzehe, geschält
1 kleine Zwiebel
250 ml bestes Olivenöl
20 ml Balsamico-Essig
10 ml Sherryessig
160 g trockenes Weißbrot ohne Kruste
Salz und Pfeffer

Garnitur:
Rohschinken, fein gewürfelt
1 - 2 hartgekochte Eier, fein gewürfelt

Hier die Salmoreja bei den Ovejas Negras in Sevilla ...

Stengelansatz der Tomaten rausschneiden, Tomaten grob würfeln. Zwiebel schälen und grob würfeln. Tomaten mit einem Standmixer grob pürieren. Dann das harte Weißbrot mit dem Tomatenpüree mischen und kurze Zeit einweichen lassen. Jetzt Tomatenpüree und Weißbrot zusammen mit allen anderen Zutaten wieder in den Standmixer geben und ganz fein mixen. Sollte der Mixer zu wenig Power haben, anschließend alles noch mal durch ein Sieb streichen, die Masse muss wirklich ganz samtig werden.
Im Kühlschrank abkühlen (die Masse erwärmt sich beim Mixen leicht) und durchziehen lassen. Abschmecken und mit einer Garnitur aus Schinkenwürferln und harten Eiern servieren. Der Salmorejo hält sich - sofern man nicht alles aufessen kann - im Kühlschrank noch mindestens eine Woche. 

¡Que aproveche!

... und hier zuhause nachgekocht



Hier noch die Essens-Tipps:

Malaga:
Taberna uvedoble: sehr kreative Küche, Tapas die man sonst nicht bekommt, beispielsweise Porra antequerana con jamón ibérico, Fideos negros tostados con calamaritos de Málaga, Ceviche de pez espada con aguacate de la Axarquía.

Fideos negros tostados con calamaritos de Málaga (im uvedoble in Málaga)
Sevilla:
El Rinconcillo, die älteste Tapas-Bar der Stadt, ausgezeichnete Tapas, beispielsweise Coquinas (ganz kleine Muscheln)
Ovejas Negras: hier hab ich den besten Salmorejo des gesamten Urlaubs gegessen.
Weinbar Maestro Marcelino
La Fabrica: Sehr kreative Tapas-Küche, Craft-Bier (sagt der Mitkoch).

Cadiz:
El Faro: Feine Adresse, super Tapas, reservieren!
Freiduria Las Flores: Jede Menge Fisch und Meeresgetier, total frisch und meist frittiert.

Villanueva:
La Puerta Falsa: Feines vom Iberico-Schwein.

Cordoba:
Bodegas Campos: Eines der bekanntesten Lokale der Stadt, auch ausgezeichnete Nachspeisen beispielweise Milhoja de Crema de Queso y Helado de Frambuesa, Helado de Naranja al Aceite de Arbequina con P.X.
La Siesta

Milhoja de Crema de Queso y Helado de Frambuesa, Bodegas Campos in Córdoba

10 Kommentare:

  1. Was für eine grossartige Farbe der Salmoreja! Grossartig. jetzt müssen nur noch die Tomaten reifen. Gruss Bea

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    1. Das mit dem Reifen der Tomaten kann noch dauern ;-), bei meinen Pflänzchen zeigen sich gerade mal die ersten Blüten. Aber am Markt habe ich schon die ersten, sehr guten Costoluto entdeckt.

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  2. Das hört sich wahrlich nahc Genussreise an :-) Die Salmoreja nehme ich gleich mit und hoffe auf eine reiche Tomatenernte :-)

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    1. Ja, von dieser Reise werde ich noch lange zehren, da gibts noch einiges, das nachgekocht werden muss ;-) ...

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  3. Das sind wunderbare Bilder und Gerichte!
    Hach ich würde gerne sofort ins Auto steigen und dorthin fahren.
    Danke
    Angelika

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    1. Wir sind wirklich mal von Österreich bis nach Spanien mit dem Auto gefahren, war eine schöne Reise, quer durch Frankreich mit vielen genussvollen Essen :-)

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  4. Sieht eher nach Galizien aus - auf jeden Fall auch schön, wenn Andalusien mal richtig grün und blühend ist! Welcome back!

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    1. Danke! Galicien wartet noch auf einen Besuch von uns, kühler als in Andalusien kann's dort auch nicht sein ;-)

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  5. Wunderhübsch! Danke für den schönen Post

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  6. Von unserer Andalusien-Reise vor etlichen Jahren habe ich viele ähnliche Bilder mitgebracht :-) So schön...

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