Und das gab mir die Gelegenheit, eine Pavlova zu backen - sozusagen die Erwachsenenversion meines Kindheitstraums, oder auch: aufgeräumtes Eton Mess. Denn eine Pavlova enthält im Wesentlichen die Zutaten, die auch im tradtitionellen englischen Dessert vorkommen. Nämlich Meringue, Schlagobers und Fruchtiges. Ganz traditionell sind Erdbeeren, dafür ist jetzt allerdings nicht die Jahreszeit, daher diesmal also Feigen.
Allzuviel Worte braucht man über eine Pavlova nicht zu verlieren, das Internet ist voll davon. Sozusagen gibt es dort ein ähnliches Überangebot, wie bei den verflixten Cupcakes - und mir ist bewusst, dass es sich dabei nur um ein Gebilde aus Eischnee und Zucker sowie viel Luft handelt - keine große Backkunst also. Trotzdem: Ab und zu hab ich ein unwiderstehliches Verlangen danach, und ich finde, dem darf man manchmal einfach nachgeben ...
Pavlova mit Feigen-Zitronen-Mus
110 g Eiklar
220 g Staubzucker
1 Prise Salz
2 TL Maisstärke (Maizena)
2 TL Reisessig (oder anderer milder Essig)
250 ml Schlagobers
1 TL Staubzucker
Feigen-Zitronen-Mus:
170 g frische, weiße Feigen
150 g Zucker
40 ml trockener, herber Weißwein (K: grüner Veltliner)
1 cl Rum
1 TL Maisstärke, in 1 EL kaltem Wasser verrührt
Saft und abgeriebene Schale von 1 kleinen Zitrone
1 Feige, in dünne Scheiben geschnitten
Das Backrohr auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Für die Pavlova das Eiklar mit einer Prise Salz schaumig schlagen, nach und nach den Zucker einrühren. Die Masse mindestens zehn Minuten weiterschlagen, sie sollte fest und glänzend werden. Zum Schluss die gesiebte Maisstärke und den Essig (keine Sorge, man schmeckt ihn später nicht) einrühren. Auf Backpapier einen Kreis mit einem Durchmesser von etwa 20 Zentimetern aufzeichnen und die Masse darauf verteilen, sie sollte etwa drei Zentimeter hoch sein. In der Mitte eine Mulde machen. Hier kommt später das Schlagobers und das Feigen-Zitronen-Mus hin.
Ins Backrohr geben und sofort auf 120 Grad zurückschalten. Eine Stunde lang backen, in dieser Zeit das Backrohr auf keinen Fall öffnen! Nach dem Ende der Backzeit das Backrohr ausschalten, die Pavlova für weitere 20 Minuten drinnen lassen - auch in dieser Zeit das Backrohr nicht öffnen. Danach einen Spalt breit öffnen und völlig auskühlen lassen.
In der Zwischenzeit von den Feigen die Stielansätze wegschneiden und die Früchte halbieren. Mit Zucker und Weißwein weichkochen. Mit dem Stabmixer pürieren. Maisstärke unterrühren und noch zwei bis drei Minuten kochen. Zitronensaft und Zitronenschale sowie den Rum zufügen und abschmecken. Abkühlen lassen.
Das Schlagobers mit etwas Zucker halbfest schlagen. Kurz vor dem Servieren in die Mitte der Pavlova geben, Feigen-Zitronen-Mus darauf verteilen, mit frischen Feigenscheiben dekorieren und sofort darüber herfallen!
Am besten schmeckt die Pavlova nämlich frisch, am nächsten Tag wird sie schon etwas zäh, und das Schlagobers weicht sie zusätzlich auf.
Tipp: Das übriggebliebene Feigen-Zitronen-Mus schmeckt ausgezeichnet aufs Frühstücksbrot oder als Füllung in Palatschinken!
Eine feine Pavlova mit Maracujacurd gibts hier bei Frau Ziii zu bewundern.
Da alles bloss Luft ist ... gerne eine grosse Portion für mich. Und da es sich hier um das aktuelle Lieblingsdessert der besten Ehefrau von allen handelt ... hast Du noch genügend Eiklar? ;-)
AntwortenLöschenLiebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Na, wenn das das Lieblingsdessert deiner Ehefrau ist, dann bist du doch sicher auch schon ein sehr versierter Pavlova-Koch ;-))
LöschenSchöner Titel!
AntwortenLöschenHerrlich! Ich schmuggle ja auch immer gerne Baisers in meine improvisierten Desserts.Und bei den Feigen gefällt mir die Zitrone, die sind mir solo nämlich oft zu süß und eindimensional.
AntwortenLöschenStimmt, die Feige braucht auch für mich unbedingt was Saures dazu, nur mein Mitkoch sieht das anders, der isst auch Feigen pur mit Begeisterung (frisch oder getrocknet).
LöschenLeider gar nicht leicht - sondern viel Zucker und Obers - ohne dem geht's wohl nicht?
AntwortenLöschenHallo Mischa,
Löschennein, ohne gehts nicht - Pavlova besteht nun mal aus diesen Zutaten. Aber man muss es ja nicht nachkochen ... ;-))