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Samstag, 4. Januar 2014

TOMATEN - JETZT!

Tomaten! Jetzt im Winter! Ja vielleicht sogar bis in den Frühling hinein!
Noch dazu mit gutem Gewissen - das geht! Mal davon abgesehen, dass sie aus Italien kommen und nicht vom Bauern ums Eck.
Piennolo-Tomaten heißen die kleinen Geschmackswunder. Sie sind eine rare Spezialität und werden nur noch in 18 Dörfern rund um den Vesuv - meist nur für den Eigenbedarf - angebaut. Einige Bauern haben sie vor dem Aussterben bewahrt und bemühen sich jetzt um diesen David unter den Tomaten. Ab Ende Juli werden die Winzlinge geerntet und mit einer dicken Schnur zu einer großen Tomatendolde gebunden. Auf Dachböden hängen sie so für mehrere Monate und werden immer süßer und aromatischer.


Dass man die in unseren Breiten bekommt, ist neu. Beim Gemüsedealer sind sie mir vor kurzem aufgefallen - und Neues will ich ja immer sofort haben. Jetzt hängen sie in meiner Speisekammer. Fürs Erste habe ich sie roh verkostet. Sie haben eine sehr dicke, feste Haut, schmecken aromatisch,  leicht süßlich. Also habe ich ihnen das Hemdchen ausgezogen und sie zu Tomatensauce verarbeitet.

Was soll ich sagen? Eine solche Tomatensauce schaffe ich mit österreichischen Tomaten nicht. Auch nicht mit denen aus meinem Garten. Obwohl sonnengereift und im optimalen Reifestadium geerntet. Geht trotzdem nicht.

Noch dazu habe ich mit den Piennolos gar kein Gschistigschasti veranstaltet. Ich hab sie enthäutet (das dauert ...). Die Häute in einem kleinen Topf mit wenig Salz und Wasser gekocht. Die gehäuteten Tomaten ebenfalls nur mit ein bisschen Salz so lange gekocht, bis sie völlig zerfielen, etwa eine Stunde lang.  Dann habe ich die ausgekochten Häute abgeseiht und weggeworfen, die Flüssigkeit zu dem zerkochten Tomaten gegeben und abgeschmeckt. Fertig. Beste Tomatensauche ever. Kann man gleich aufhören, im eigenen Garten nördlich der Alpen Tomaten zu kultivieren ... oder?

Und schon erwacht der Gärtnerehrgeiz in mir. Einige, nicht so schöne Piennolo-Exemplare habe ich nicht verkocht. Die hatten schon schwarze Punkterl oder waren ein bisschen matschig. Die habe ich halbiert und über ein Stück Küchenrolle gerieben, sodass die Samen dran hängen blieben. Die nassen Küchenrollenstücke zum Trocknen aufgelegt und dann verpackt.
Im Februar beginne ich mit der österreichischen Piennolo-Tomatenzucht. Mal sehn, was die Kleinen zum unserem Klima sagen ...

31 Kommentare:

  1. Kannte ich gar nicht! Danke für diesen (Tomaten) Tipp!!

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  2. Was für eine interessanteTomatengeschichte! Tomatensnbau in Ö hab ich schon lange aufgegeben, selbst auf meiner sehr heissen Terrasse werden sie nie so gut wie aus dem Süden. Ich glaub, das liegt auch an den Böden. Aber vielleicht schaffst du es mit den Samen dieser Dichhäuter? Bin gespannt auf das ergebnis!

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    1. mal sehn, ob die Kleinen hier bei uns überhaupt wollen ...

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  3. Solche Tomaten habe ich noch nie gesehen , kann es kaum erwarten, bis es die ersten schönen wieder auf dem Markt gibt - wird wohl noch ein wenig dauern!

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  4. Das wäre was für einen Tomatenjunkie wie mich....ich muss Ausschau halten. Wobei ich mit meinem braunen Daumen auf das Heranziehen aus Samen von vorneherein verzichten kann...seufz....

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    1. brauner Daumen, gefällt mir ;-), gottseidank ist meiner grün, na ja, zumindest hellgrün ...

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  5. Es ist immer wieder faszinierend, in Blogs Produkte zu entdecken, die man noch nicht kennt. Ich verfolge gespannt Deine Zuchterfolge.
    Und bin begeistert von dem Wort Gschistigschasti, das ich auch noch nicht kannte.

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    1. das stimmt, ich entdecke durch Blogs auch immer wieder neues!

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  6. Gehäutet? Dass das Zeit braucht stelle ich mir so vor ;-). Könnte man sie auch ganz kochen, bis sie zerfallen und dann durch ein Sieb streichen?
    Liebe Grüsse aus Zürich,
    Andy

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    1. natürlich könnte man es so machen,wie du sagst. Ich hab das gemacht, weil ich zuerst ofengeröstete Tomaten machen wollte, und dann mittendrin den Plan geändert habe :-)

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  7. Du findest immer Sachen! Und einen tollen Gemüsehändler hast du. Respekt!

    Wenn mich nicht alles täuscht, gab es einmal eine Sendung mit Sarah Wiener über diese Paradeiser. Mühseligst werden die an den Hängen des Vesuvs angebaut. Die Arbeiten müssen natürlich immer gleich bei Sonnenaufgang erfolgen, weil sonst wird es so heiß, dass man körperlich gar nichts mehr machen könnte.

    Bin schon gespannt auf deine Berichte, wie sich die Paradeiser in unseren Breiten so tun.

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    1. ich werd dich auf dem Laufenden halten (und falls du für Balkonien ein paar Samen brauchst ...)

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  8. Du bist soo gemein. Erst das Strattú und nun diese wunderbaren Tomaten. ;-)
    Ich habe allerdings auch noch nie besonders gute, in D angebaute gegessen...

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    1. die selbst angebauten schmecken zwar meist besser als die gekauften, aber mit Tomaen, die man direkt in Italien kostet, können sie nie mithalten :-)

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  9. Die hab ich vor einer Weile auch schon in der Hand gehabt, aber nicht gekauft ;-)

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  10. hm...einfach grandios :-) - da können wir steirer von den linzer´n lernen!!!
    mal sehen ob ich die irgendwo bekomme...

    lg evelyn

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    1. ich halt dir die Daumen, dass du was findest, liebe steirerin :-)!

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  11. Das klingt nach einer wirklich tollen Sorte. Ich bin ein großer Tomatenfan und finde es schade, dass die Erntezeit der Tomaten immer nur so kurz ist. Würde es nach mir gehen, könnte man sie das ganze Jahr über ernten. Vll ist diese Sorte eine wirkliche Alternative.

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    1. ich werd's dieses Jahr versuchen, mal sehn, ob es gelingt!

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  12. Interessant - noch nie gesehen. Auf Deine Zuchterfolge bin ich gespannt!

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  13. drück dir die Daumen für deine Tomatennachzucht! das klingt wirklich schmackhaft

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    1. Mal sehn, was die Süditaliener zum rauhen österreichischen Klima sagen :-)

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  14. liebe küchenschabe,
    ich wünsche dir viel erfolg beim züchten der tomatenpflanzen. mein garten wird wohl in diesem jahr noch nicht fertig sein, sonst hätte ich mich schon mal für samen bei dir angemeldet.
    PN kommt morgen!!
    lg vom paradeiserl freak
    heli

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  15. Das schaffst du - ich habe volles Vertrauen. Wie schön die sind. Bei mir gab's heute alte Rispentomaten vom Aldi...

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  16. 1,5 Jahr später... was ist denn aus der versuchten Nachzucht geworden?
    LG aus dem fernen Ostwestfalen,
    Sabine

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    1. Liebe Sabine,
      2015 hab ich wirklich den Versuch gestartet. Sie wurden sogar reif, waren aber überhaupt nicht haltbar. Es fehlte bei uns eben einfach an den geeigneten Räumlichkeiten, um die Tomaten ohne Schimmelbefall über die Runden zu bringen. Also hab ich, als sich der erste Schimmel zeigte, den Versuch abgebrochen und die restlichen, noch intakten Tomaten gleich zu Sauce verarbeitet.

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