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Mittwoch, 28. August 2013

IMMER FÜNF MINUTEN ...

Vor kurzem hatten wir Besuch von unseren spanischen Freunden. Sie brachten mir unter anderem ein Buch der katalanischen Sterneköchin Carme Ruscalleda mit ("Cocinar para ser feliz", Kochen, um glücklich zu sein). Meine Spanischkenntnisse sind bestenfalls rudimentär, aber ich kämpfte mich mit Hilfe von Leo durchs Inhaltsverzeichnis, und fand auf Anhieb mehrere Rezept, die mich interessierten.

Eins hat mir der Mitkoch gleich übersetzt. Bei diesem Rezept hat mich vor allem die Beigabe von relativ viel Orangenlikör zur Sauce neugierig gemacht. Kann das noch gut schmecken? Das tat es, und wie! Aufgefallen ist auch, dass bei diesem herrlich saftigen Schweinslungenbraten sehr viele Fünf-Minuten-Schritte vorkommen (was ich nicht ganz genau genommen habe).
Natürlich hab ich sicherheitshalber ein bisschen Chili reingeschummelt, davor ist bei mir nicht mal ein Ruscalleda-Rezept sicher. 




Solomillo de cerdo agridulce (Schweinsfilet, süßsauer)
für 2 Personen

1 Stück Schweinslungenbraten (Schweinsfilet), ca. 500 g
5 - 6 sehr dünne Scheiben Bauchspeck
1 kleine Zwiebel
1/2  Stange Porree
3 EL Olivenöl
5 Knoblauchzehen, ungeschält
1 kleine Karotte
1 Tomate
1 Gewürzsträußchen, bestehend aus 1 Stange Zimt, Orangenschale, Lorbeerblatt
und Thymian
15 g Zucker
15 ml Sherryessig
50 ml Orangenlikör (Cointreau oder Grand Marnier)
150 ml Wasser (K: Hühnersuppe)
15 ml Olivenöl extra vergine
15 g Schweinsschmalz
K: 1/2 TL Chilipulver, mittelscharf


Mit einem scharfen Messer den Schweinslungenbraten der Länge nach aufschneiden und auseinanderklappen (wie ein aufgeklapptes Buch). Etwas flachklopfen. Innen und außen salzen und pfeffern. Mit den Speckscheiben belegen. Zusammenrollen und mit Küchengarn zubinden.
Die Zwiebel, den Porree und die Karotte ganz fein hacken. In wenig Olivenöl in einer Pfanne ungefähr zehn Minuten rösten. Die Tomate halbieren, die Kerne entfernen (hab ich vergessen) und reiben. Das Backrohr auf 200 Grad vorheizen.

In eine ofenfesten Form  das Schweineschmalz und 15 Milliliter Olivenöl geben, das Fleisch hineinlegen und für 10 Minuten ins Backrohr geben. Dann die Zwiebel-Porree-Karotten-Mischung zufügen, ebenso die Knoblauchzehen samt Schale sowie das Gewürzsträußchen. Wieder ins Backrohr geben, die Temperatur auf 180 reduzieren und weitere fünf Minuten braten. Die Tomate zur Sauce geben, durchrühren, wieder fünf Minuten braten.


Jetzt die Suppe angießen, Temperatur auf 160 Grad zurückschalten, wieder fünf Minuten braten. In der Zwischenzeit Zucker und Essig in einen kleinen Kochtopf geben, aufkochen und etwa fünf Minuten reduzieren, bis die Flüssigkeit karamellisiert. Orangenlikör zufügen, fünf Minuten weiterkochen.

Das Fleisch aus dem Backrohr nehmen, das Gewürzsträußchen und die Knoblauchzehen entfernen, die Sauce mit dem Stabmixer pürieren. Zur Orangenlikörsauce rühren, Chilipulver zufügen und die Mischung sanft fünf Minuten köcheln, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Sauce durch ein feines Spitzsieb streichen (dazu hatte ich keine Lust mehr). Küchengarn entfernen und das Fleisch in Scheiben schneiden. Dazu gab es Trofie (das sind zwar italienische Nudeln, sie haben aber trotzdem ausgezeichnet gepasst) und einen Salat aus Gartentomaten.

17 Kommentare:

  1. Perfekt! Sieht super lecker aus und diese Sauce interessiert mich auch - das Rezept ist daher schon abgespeichert. :-)
    Danke.

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    1. Und das Fleisch war wunderbar zart - wahrscheinlich wegen der vielen "fünf Minuten" ;-)

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  2. nur bei der Küchenschabe sieht Schwein so hübsch aus!

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  3. Ich kriege Hunger....ich muss mal Schweinefilet kaufen....und dann mit dieser Sauce machen....

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  4. Das ist jetzt aber das schönste Gewürzstrausschen, das ich je gesehen habe - sehr fein! :-)
    Liebe Grüsse aus Zürich,
    Andy

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    1. PS: das sehr fein gilt natürlich für den ganzen, angerichteten Telle, nicht bloss fürs Gewürzsträusschen
      :-)

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    2. Ja nicht wahr, das hab ich schon sehr akkurat gewickelt, das Sträußchen (und das Schwein natürlich auch) ;-)?

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  5. Das sieht ja köstlich aus!

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    1. Ja, ich denke das krieg sogar ich zusammen, wenn auch nicht so perfekt angerichtet.

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  6. Cocinar para ser feliz, herrlich, das trifft es gut. Ich wäre auch sehr glücklich über ein Scheibchen gewesen. ;-)
    So muss ich zügig etwas Schweinefilet auftreiben, fürchte ich. Wollt ihr nicht doch herziehen?

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    1. das wäre eine tolle Symbiose, meinst du nicht? Du lieferst die Torten, ich koch dir dafür, was du dir wünscht :-))

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  7. Das sieht köstlich aus, einfach herrlich!!

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  8. das Rezept sah so ansprechend aus, dass ich es gleich vorgestern ausprobiert habe. War sehr lecker und wird in meine Rezeptesammlung einverleibt. Dein Blog gehört unter den Foodblogs zu einem meiner Lieblinge.

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