Seiten

Montag, 26. November 2012

BIRNE UND KNUSPRIGE SESAMKRINGEL


Ich bin ein sehr neugieriger Mensch. Zutaten, die ich nicht kenne, machen mich besonders neugierig. Pekmez kannte ich nicht. Im Kochbuch Pismek taucht Pekmez einige Male auf, zwei Rezepte mit dieser Zutat habe ich gleich zu einem leichten Abendessen kombiniert. Pekmez ist ein Sirup aus dem Saft und Most bestimmter Früchte, meist Weintrauben. Man bekommt Pekmez in türkischen Lebensmittelgeschäften. Er ist ganz dunkel und schmeckt sehr gut, süß-säuerlich und fruchtig. Ich habe damit einen Birnensalat mit Simit - knusprigen, sesambestreuten Brotkringeln - gemacht.

Der Salat schmeckt fantastisch: marinierte Birnen, geröstete Nüsse und Käse - die Brotkringel dazu knusprig und nussig durch die Sesamkruste. 


Salat aus Birnen in Pekmez, mit Haselnüssen, Feta und Fenchel

4 große Birnen
3 EL Pekmez
2 EL Olivenöl extra vergine
2 kleine Fenchelknollen, in dünne Streifen geschnitten, Fenchelgrün nicht wegwerfen
150 g Feta oder Tulum, zerkrümelt
eine kleine Handvoll gehackte Petersilie
70 g Haselnüsse, geröstet, geschält und grob gehackt

Salatmarinade:
2 EL Rotweinessig
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
2 EL Pekmez
1 TL Kreuzkümmel, geröstet und gemahlen
70 ml Olivenöl extra vergine
Salz, Pfeffer

Das Backrohr auf 180 Grad vorheizen. Die ungeschälten Birnen der Länge nach halbieren, die Kerngehäuse entfernen. Die Birnenhälften noch mal längs dritteln. Diese Birnenstücke locker in eine ofenfeste Form legen. Pekmez mit Olivenöl mischen und die Birnen damit rundherum einpinseln. Mindestens 30 Minuten im Backrohr rösten, dabei ein Mal wenden. Darauf achten, dass die Birnen rundherum eingepinselt sind, eventuell nach der Hälfte der Backzeit noch einmal einstreichen, die Birnen sollen zum Schluss dunkel, klebrig und weich sein, aber nicht zerfallen. Aus dem Rohr nehmen und abkühlen lassen.

Für die Salatmarinade Essig, Knoblauch, Pekmez und Kreuzkümmel gut vermischen, dann das Olivenöl langsam einfließen lassen, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Auf einem großen flachen Teller die Birnen und den Fenchel verteilen, Haselnüsse, Käse, Petersilie und Fenchelgrün drüberstreuen. Die Marinade drüberträufeln und mit Simit servieren. 

Simit, knusprige Sesamkringel

1 Messerspitze Zucker
60 ml warmes Wasser
3 TL Trockengerm
310 ml warmes Wasser
500 g glattes Weizenmehl, Typ 480
2 TL Salz
170 ml Pekmez
80 ml warmes Wasser
200 g Sesamsamen



Für das Dampfl Zucker im Wasser auflösen, Germ drüberstreuen. Nach ungefähr zehn Minuten 310 Milliliter warmes Wasser dazugießen. Mehl und Salz mischen, das Wasser mit der Hefemischung dazugeben und zu einem elastischen Teig verkneten. In einer eingeölten Schüssel so lange rasten lassen, bis sich sein Volumen verdoppelt hat (das hat bei mir etwa zwei Stunden gedauert).

Das Backrohr auf 220 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Den Teig noch einmal kräftig durchkneten, in zehn gleich große Stücke teilen. Die Stücke zu ungefähr 55 Zentimeter langen Seilen ausrollen. Dieses dann so in der Mitte falten, dass die beiden Enden nebeneinanderliegen. Zu einem zweisträngigen Seil drehen.


Die Enden zusammenpressen, sodass ein Ring entsteht. Pekmez mit 80 Milliliter warmem Wasser mischen. Die Ringe vollständig in diese Mischung tauchen, dann behutsam im Sesam wälzen. Zwei Backbleche mit Backpapier auslegen. Die Ringe 15 bis 18 Minuten backen. Auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
Die Simit schmecken zwar frisch am besten, sie lassen sich aber problemlos einige Tage lagern.


11 Kommentare:

  1. Ahhh, selbst gemachte Sesamringerl! Wie toll!
    Ich geh jetzt sofort los und schau, dass ich dieses Pekmez bekomme.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. bekommst du sicher in jedem türkischen Lebensmittelladen!

      Löschen
  2. ich habe Hunger, man serviere mir bitte obige Leckerei - jetzt! :-)
    Liebe Grüsse aus Zürich,
    Andy

    AntwortenLöschen
  3. Sesamkringel,
    da bekomme ich doch gleich Sehnsucht nach Urlaub!
    Der Salat gefällt mir. Pekmez ist nicht ganz mein Geschmack. Verjus oder italienischen Most finde ich besser. oder ich hatt encoh nie richtig gutes Pekmez!
    Birnensalat gab es bei mir auch am Wochenende, aber aus einer anderen Ecke der Welt.

    AntwortenLöschen
  4. Vielleicht habe ich zufällig einen guten, weil nicht zu süßen Pekmez ("Sebahat")erwischt. Er hat auch einen leicht malzigen Geschmack, der wirklich gut zu den Birnen passt. Mit Verjus muss ichs mal probieren. Da hab ich einen feinen von der Frau Öhlzelt aus dem Kamptal.

    AntwortenLöschen
  5. Den Salat muss ich kopieren. Keine einzige Zutat dabei, die ich nicht mag. Und das ist eine echte Seltenheit.

    Kleiner Geheimtipp: Pekmez mit der gleichen Menge Tahini mischen und aufs Brot streichen. *mmhh*

    AntwortenLöschen
  6. Ja, was ist denn das Geniales...!!
    ..und die Fotos...
    Mach ich nach...wieder mal!!!

    AntwortenLöschen
  7. Das klingt ja wunderbar. Herzlichen Dank für diesen Tipp.

    AntwortenLöschen