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Freitag, 16. März 2012
JAHRESZEITLICH VÖLLIG VERKEHRTES CURRY
Die einzige Entschuldigung die ich habe: Der Winter dauert mir schon viel zu lange. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass ich beim Obst- und Gemüsedealer plötzlich Weintrauben, Ananas, kleine Tomaten und Koriander gekauft habe. Ich musste unbedingt das Curry mit gebratener Ente von Petra machen, ich war völlig wehrlos. Schnappte mein Einkaufsnetz und marschierte zum Markt. Das Curry schmeckt so fruchtig-scharf und nach Sommer, einfach herrlich!
Curry mit gebratener Entenbrust und Früchten
für 2 Personen
1 Entenbrustfilet
(mindestens) 20 kleine, kernlose Weintrauben
10 Cocktailtomaten
1/2 Ananas
2 EL rote Currypaste
1 Bund Koriander (mit Wurzeln)
2 Knoblauchzehen
3 EL Fischsauce
1 Habanero-Chili
1 Dose Kokosmilch
2 EL Palmzucker
1 TL Koriander
1 TL Kreuzkümmel
1/2 TL Bockshornklee
Saft von 1- 2 Limetten
Die Entenbrust auf der Hautseite kreuzweise einschneiden und salzen. In eine kalte, beschichtete Pfanne legen und bei mittlerer Hitze auf jeder Seite ungefähr sechs Minuten braten. Auf einen Teller legen und im vorgeheizten Backrohr bei 80 Grad rasten lassen.
Korianderwurzeln und -stiele sowie den Knoblauch mit etwas Wasser pürieren. Korianderkörner, Kreuzkümmel und Bockshornklee etwas anrösten und mahlen. Habanero grob hacken. Das ausgebratene Entenfett im Wok erhitzen. Die Currypaste, etwas Kokosmilch, die gemahlenen Gewürze sowie das Koriander-Knoblauch-Püree anbraten, bis es aromatisch duftet. Jetzt die restliche Kokosmilch, Fischsauce, Palmzucker, Chili und den Limettensaft dazugeben und zehn Minuten köcheln lassen.
Die Weintrauben und Cocktailtomaten halbieren, die Ananas schälen und in kleine Stückchen schneiden. Korianderblätter grob hacken. Zwei Minuten vor Schluss die Weintrauben, Tomaten, Ananas und Korianderblätter hinzufügen und einmal aufkochen. Die Entenbrust aus dem Backrohr holen und in dünne Scheiben schneiden. Mit dem Curry und Basmatireis servieren.
Es schmeckt fantastisch fruchtig und sehr scharf - zwei Esslöffel rote Currypaste und ein ganzer (großer) Habanero sind für manche vielleicht schon zu viel: Dann eher einen nicht so scharfen Chili wählen, oder den Habanero halbieren.
Kurze Abschweifung: Mein Obst- und Gemüsehändler weiß, dass ich mich für Neues sehr interessiere. Das Neue war diesmal eine Wildananas, die Sorte heißt Sugar Loaf. Sie ist Fairtrade und kommt aus Ghana. Vergesst alle anderen Ananas - wenn ihr die mal gekostet habt, wollt ihr keine andere mehr. Sie ist nicht faserig, sogar den Strunk kann man mit Genuss essen. Das Fruchtfleisch hat einen ganz leichten Zimtgeschmack und ist fast weiß. Diese Ananas wanderte natürlich nicht ins Curry, die habe ich als Nachtisch dem (kränkelnden) Mitkoch serviert.
Wildananas, und das bei euch im Norden. Bei uns sehe ich so etwas nie.
AntwortenLöschenKommt wahrscheinlich auf das Engagement des Gemüsedealers an. Barba di Frate bekommt man bei uns im Norden eigentlich auch nirgends, aber mein Gemüsedealer bemüht sich sehr. Ich bin sicher, dass er erfolgreich sein wird ;-)
AntwortenLöschenIst ja schön, wenn solche Rezepte wieder hervorgeholt werden - ich hatte es schon fast vergessen, dabei fand ich es auch so lecker. (Das kommt davon, dass Foodblogger dauernd Neues brauchen...)
AntwortenLöschenDas bemängelt auch mein Mitkoch manchmal. Früher gab es gute Sachen öfter, jetzt muss es immer was Neues sein. Standardsatz daheim "Mach doch mal DAS wieder" "Aber das hab ich doch schon gebloggt ..." :-)
LöschenFleisch mit Frucht und auch noch a' bissl scharf, da könnte ich nie nein sagen. Die Farben....ein Traum auf dem Teller.
AntwortenLöschenDanke. Unseres war ein bissl sehr scharf, da hätt ich fast schon aufgegeben - aber wenn der Mitkoch das schafft, dann schaff ich das auch ;-)
LöschenEinfach herrlich, DANKE für die Inspiration!
LöschenDas Dilemma kenn ich auch - und es wird mit jeder neuen Rezeptur grösser. Vor allem bei Menüs möchte ich manches Gericht, das ich vor 2 Jahren gekocht und für überaus gut befunden habe, nochmals kochen (eh anderen Gästen). Aber als Blogger fühlt man sich gezwungen, immer was Neues zu bringen. Das ist aber auf die Dauer unmöglich.
AntwortenLöschenich glaube, einige meiner Gäste wären sehr froh, wenn sie ein Gericht, das ihnen total geschmeckt hat, wieder mal bekommen würden - und mein Mitkoch sowieso ...
AntwortenLöschenDa bin ich vielleicht zu ehrgeizig bei neuen Gästen. Das werde ich ändern. Beim Alltagsessen gibt es natürlich schon Reprisen. Und Freunde, die öfter essen kommen, bestellen sich einfach ihre Wunschgerichte.
LöschenIch mach so gut wie nie was mit Ente. Ich weiß auch nicht, wo man gute Entenbrust herbekommt, wo kaufst du deine? Curry geht aber immer, das schaut auch richtig gut aus, samt Ananans, Tomaten und Trauben.
AntwortenLöschenEntenbrust kauf ich ab und zu am Südbahnhofmarkt, beim Hendl-Spezi gibt es Barbarie-Entenbrust. Noch lieber allerdings bei unseren Nachbarn im Mühlviertel, das geht aber leider nur ein- bis zweimal im Jahr.
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