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Montag, 18. Juli 2011
HUHN MIT KARAMELLISIERTEN SCHALOTTEN
Dieses Rezept koche ich schon seit einigen Jahren, ursprünglich stammt es aus dem Kochbuch "Arabesque" von Claudia Roden, wurde aber mit den Jahren ein bisschen modifiziert, wie wir Köche das ja mit allen Kochbuchrezepten machen. Bei mir heißt das dann meistens "sollte da nicht doch vielleicht ein bisschen Chili ...?" Jedenfalls hat dieses Rezept einen damit bekochten Gast zu der (sicher übertriebenen) Bemerkung veranlasst: "Nach Marokko brauchst du gar nicht zu fahren, sowas Gutes bekommst du dort nicht". Was mich zwar sehr gefreut hat, aber nicht davon abbringen wird, einmal nach Marrakesch zu reisen – ich muss mal da hin (jawohl lieber Mitkoch, es hilft nichts)!
Huhn mit karamellisierten Schalotten, Honig und Birne
3 – 4 Personen, je nach Hunger
500 g Schalotten
1 gehackte Zwiebel
4 EL Sonnenblumenöl
1 großzügige Prise Safranfäden, in warmem Wasser eingeweicht
4 cm frischer, geriebener Ingwer
1 TL gemahlener Zimt
1 zerteiltes Henderl
Salz, Pfeffer
1/2 TL Chilipulver
1 1/2 EL flüssiger Honig
etwas Zitronensaft zum Abschmecken
250 ml Hühnersuppe
3 Birnen
Wenn wir nur zu zweit sind, nehmen wir statt des ganzen Henderls nur eine Hendlbrust und zerteilen sie, lassen die restlichen Zutatenmengen aber gleich, weil ich sonst zu wenig Sauce bekomme (na ja, vielleicht etwas weniger Schalotten noch, aber sonst bleibt wirklich alles gleich).
Die Schalotten in kochendem Wasser fünf Minuten blanchieren, damit sie sich leichter schälen lassen. Danach in kaltes Wasser geben, etwas abkühlen lassen, schälen und die Wurzelansätze abschneiden, aber ansonsten möglichst ganz lassen. In einem großen Schmortopf, in dem alle Hühnchenteile nebeneinander Platz haben, die gehackte Zwiebel im Öl weichdünsten. Den eingeweichten Safran, geriebenen Ingwer und den Zimt zugeben durchrühren und dann die Hühnchenteile einlegen. Mit Salz und Pfeffer würzen und rundherum anbräunen.
Die Suppe zugießen und zugedeckt bei schwacher Hitze 15 Minuten schmoren. Dann die Schalotten zufügen und ca. weitere 25 Minuten zugedeckt schmoren, zwischendurch die Fleischstücke und die Schalotten gelegentlich wenden.
Die Fleischstücke herausnehmen und beiseite stellen. Den Honig einrühren und abschmecken. Mit Chili würzen, um die Süße des Honigs abzufangen. Unbedeckt einkochen lassen, bis sich die Sauce verringert hat. Bei großem Hunger macht sich bei diesem Punkt Ungeduld bemerkbar, und meist meint die Küchenschabe nach spätestens fünf Minuten "ist eh schon genug eingekocht, und außerdem haben wir dann womöglich zu wenig von der Sauce". Zum Schluss mit Zitronensaft und Salz abschmecken. Die Birnen nicht schälen, vierteln, das Kerngehäuse entfernen.
Sie werden kurz vor dem Servieren zum Wärmen nur für ein paar Minuten in die Sauce gelegt. Dazu passt Couscous. Und friulanischer Cabernet Franc (mein absoluter Lieblingswein!), heute vom Perusini, Colli orientali, 2008.
Bin gerade dabei, deine Rezepte durchzuschauen - auf deinem Rezepte-Index werde ich nun öfter landen (und soetwas sollte ich bei mir auch einrichten...)
AntwortenLöschenAber an dieser Stelle muß ich dir schreiben, dass Marrakesch und ganz Marokko eine Reise wert sind. Auch wegen der traumhaften Küche! Ich würde da gerne wieder hin.