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Freitag, 22. Juli 2011
BUTTER CHICKEN GEGEN DIE KÄLTE
London, vor einigen Jahren: Wir hatten Lust auf indisches Essen und fanden ein Lokal, irgendwo in Soho. Ich weiß weder, wie es geheißen hat, noch, ob ich je wieder hinfinden würde, aber wir aßen ein Butter Chicken, und es schmeckte: sensationell. Zurück in Österreich blieb dann nur die Internet-Recherche. Ich habe jetzt ein Rezept (zusammengestoppelt aus mehreren Quellen), das wie das Butter Chicken aus meiner Erinnerung schmeckt – und jetzt sagt der Mitkoch: sensationell. Es ist etwas aufwändig, aber es lohnt sich wirklich! Unverzichtbar für den Geschmack sind die Bockshornkleeblätter (Kasuri methi). Man bekommt sie im guten Asia-Shop.
Gestern: das absolute Sauwetter, oder wie ein Radiosprecher sagte "etwas zu warm für November". Da passte mein wärmendes Butter Chicken sehr gut.
Butter Chicken
Rezept für vier Personen
2 Hühnerbrüste, gehäutet, entbeint
50 g Paste aus gleich viel püriertem Knoblauch und Ingwer
1/2 EL Salz
65 ml griechisches Joghurt
1/2 EL Chili-Pulver
1/2 EL Erdnussöl
40 ml Erdnussöl
2 Zimtstangen
5 grüne Kardamomkapseln
5 Nelken
3 Lorbeerblätter
3 grüne Chilis im Ganzen
3 cm Ingwerwurzel, geschält und püriert
750 g Tomaten
1/2 TL Chili-Pulver
75 g Cashew-Nüsse
1 EL Honig
2 EL Tomatenmark
2 TL Kasuri Methi (Bockshornkleeblätter, gemahlen)
50 g Butter
60 ml Schlagobers
Die Hühnerbrust waschen, trocknen und in große Stücke schneiden (also höchstens sechs bis acht Stücke). Dann die Stücke mit der Knoblauch-Ingwer Paste und dem Salz marinieren, die Marinade richtig gut ins Fleisch einmassieren. Das Joghurt mit dem Chilipulver und dem Pflanzenöl mischen. Ebenfalls einmassieren. Dann das Fleisch in eine Schüssel legen, zudecken und in den Kühlschrank geben (für ungefähr zwei Stunden).
Danach die Hühnerstücke auf ein Backpapier geben und 15 Minuten im Backrohr übergrillen. Etwas abkühlen lassen und in mundgerechte Stückchen schneiden. Wieder in die Schüssel legen, zudecken und beiseite stellen.
Jetzt 40 ml Öl in einem Topf erhitzen. Wenn das Öl heiß ist, die Zimtstangen, die Nelken, die Kardamomkapseln und die Lorbeerblätter hineingeben und für zwei Minuten braten. Dann den Ingwer hinzugeben, für eine Minute weiterbraten, die drei Chilis zufügen. Die Tomaten hineingeben und umrühren, zudecken. Nach einigen Minuten 100 ml Wasser zugießen, Deckel wieder auflegen und für ca. 25 Minuten köcheln, bis die Tomaten zerfallen.
Dann den Topf vom Herd nehmen und die festen Gewürze herausfischen (aufpassen und nachzählen, damit man keinen Chili vergisst, sonst wird´s zu scharf). Die Tomatenmischung pürieren, etwas Wasser hinzufügen und erneut aufkochen. Die Nüsse hacken, ungefähr zwei Drittel davon mit etwas Wasser zu einer Paste pürieren, zusammen mit dem Tomatenmark, dem Honig und dem Chilipulver zu den Tomaten geben. Drei Minuten kochen. Dann die Butter einrühren, salzen. Die gemahlenen Bockshornkleeblätter zugeben und alles 15 Minuten köcheln lassen. In einer kleinen Pfanne etwas Butter zerlassen und die restlichen Nüsse anrösten. Das Hühnerfleisch in die Sauce geben, ebenso die gerösteten Nüsse. Schlagobers zufügen, noch drei Minuten köcheln lassen und mit Basmati-Reis servieren.
Butter Chicken(eine englische Erfindung)schmeckt meist auch Leuten, die mit indischer Küche nicht so viel anfangen können. Es ist mir trotz Wohlgeschmack meist zu fett, sogar bei meinem Lieblingsinder Bitu (bei dem ich übrigens heute abend Essen werde). Bei deinem Rezept ist die Fettmenge aus Nüssen, Joghurt,Butter und Obers überschaubar, aber immer noch ganz schön viel.
AntwortenLöschenDu hast schon Recht, die reine Reduktionskost ist es nicht – aber das lässt ja schon der Name erahnen. Einige Versuche, mit weniger Gehaltvollem auszukommen, haben aber zu geschmacklichen Einbußen geführt. Da ist das Butter Chicken (hab nicht gewusst, dass da die Engländer Pate gestanden sind) aber eh kein Einzelfall ;-). Viel Spaß beim BP.
AntwortenLöschenMmh, über ein herzhaftes Butter Chicken geht nicht viel. Dein Rezept gefällt mir ausgesprochen gut und kommt meiner Vorstellung des Butter Chickens sehr nahe!
AntwortenLöschenIch möchte jedoch Eline widersprechen, dass es sich hierbei um ein britisches Gericht handelt. Erfinder des Butter Chicken (oder wie es der Erfinder nannte: Murgh Makh(a)ni) war in der Tat ein indischer Koch aus Delhi.
Das ebenfalls bekannte (und ähnlich schmeckende) Chicken Tikka Masala (Die Engländer nennen es sogar 'CTM') ist wohl das anglo-indische Gericht, das Eline meinte. Da in beiden Gerichten gegrillte Hähnchen Tikka verwendet werden, ist eine Verwechslung schnell gemacht.
Grüsse, Alex
Also sensationell trifft's schon sehr gut! Auf der Suche nach einem neuen BC-Rezept bin ich auf dieses hier gestoßen. Und es kommt meinem favorisierten Restaurant-BC schon ziemlich nahe! Musste aber etwas improvisieren da nur Bockshornkleesamen und gemahlener Kardamom zur Hand waren, statt den oben beschriebenen. Nichtsdestotrotz: sensationell gut!!
AntwortenLöschenLieber Sebastian,
AntwortenLöschender Mitkoch und ich haben in den letzten Jahren jede Menge indische Gerichte (vor allem in London) probiert - Butter Chicken nach diesem Rezept ist uns immer noch am liebsten. Ich hoffe, du bekommst irgendwo Bockshornkleeblätter - du wirst dich wundern, um wieviel besser die das BC noch machen :-))
Ich muss sagen: nach 1,5 Jahren ist und bleibt dieses Rezept mein absolutes Lieblingsrezept und hat schon einige Gäste angenehm überrascht. Danke, liebe Küchenschabe!! ❤️
AntwortenLöschenHallo lieber Sebastian,
Löschenich muss auch sagen, Butter Chicken ess ich am liebsten nach diesem Rezept - nicht mal beim Lieblingsinder schmeckt es mir so gut :-))
Freut mich sehr, dass du auch dieser Meinung bist!